Düsseldorf. . Panne bei der Rheinbahn: Bei 76 Fahrzeugen fehlten nach dem Fahrplanwechsel die Fahrziel-Hinweise. Oft war nur noch die Liniennummer zu erkennen. Dutzende Geisterzüge ratterten durch Düsseldorf - und Tausende Fahrgäste wussten nicht, ob das der richtige Anschluss ist. Ein Fall von Schlamperei?
Die über drei Millionen Euro teure neue Niederflur-U-Bahn ist das Herzstück der Rheinbahn-Flotte: elegant, modern, auf bestem technischen Stand. 76 dieser NF8U-Züge, die künftig für die Wehrhahnlinie eingesetzt werden, fahren derzeit im Straßenbahnlinien-Netz.
Auf diese Fahrzeuge ist die Rheinbahn besonders stolz. Und ausgerechnet mit diesen Bahnen hat es zum Fahrplan-Wechsel am 8. Januar eine Riesen-Panne gegeben. Die elektronischen Hinweistafeln an den Zügen waren vorne oder seitwärts ausgefallen. Oft war nur noch die Liniennummer zu erkennen. Das Fahrziel fehlte. Dutzende Geisterzüge ratterten durch die Stadt - und Tausende Fahrgäste wussten nicht, ob das der richtige Anschluss ist.
Auch die neuen Hafenbahn-Linie 719 betroffen
Peinlich: Auch die neuen Hafenbahn-Linie 719, die OB Dirk Elbers noch am Montag präsentierte, konnte das Ziel „Medienhafen“ nicht angeben. Die Betriebswerkstatt in Heerdt musste am Donnerstag eine Extra-Nachtschicht einlegen und alle neuen U-Bahnen checken und richtig programmieren.
Ein Fahrplanwechsel birgt zwar hier und da einige Risiken - doch eine solche Panne hatte es schon lange nicht gegeben. Bei den neuen U-Bahnzügen scheint so einiges schief gelaufen zu sein. Letztlich war es Schlamperei, dass die Fehler nicht rechtzeitig entdeckt wurden.
Neue Speicherkarten nötig
Dass gerade die neuen Bahnen betroffen waren, liegt wohl darin, dass sie über ein spezielles Speichermedium verfügen. Zum Fahrplanwechsel waren für jeden Zug neue Speicherkarten nötig, damit bei der Eingabe des Fahrzieles nichts schief läuft. Doch die Zentralwerkstatt in Heerdt hatte unkorrekte Daten übertragen. Dieser Fehler hätte zwar nach dem Einbau festgestellt werden müssen. Aber sowohl in Heerdt als auch im Betriebshof Lierenfeld unterblieben diese Tests. Und nicht nur das: Es gab auch kein Protokoll darüber. Im Betriebshof Lierenfeld kam erschwerend dazu, dass ein Teil der U-Bahnen überhaupt nicht mit den neuen Speicherkarten bestückt wurden. Kurz vor Weihnachten habe es Personalmangel gegeben, hieß es dort. Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander erklärte dazu: „Wir werden darauf pochen, dass künftig die Arbeitsabläufe eingehalten werden.“