Düsseldorf. . Vor dem Landgericht Düsseldorf ging am Mittwoch der Prozess im Fall Lucan weiter. Auch nach über neun Jahren sind die genauen Todesumstände nicht geklärt. Jetzt wurde der beste Freund von Susanne Lucan gehört.

„Sie hat sich viel erhofft von dem Abend.“ Das weiß der beste Freund von Susanne Lucan noch. Doch die 27-Jährige wurde in der Nacht vor neun Jahren in ihrem Bett erschlagen. Jetzt steht ihr Ex-Freund Thomas S. (39) vor dem Landgericht, angeklagt wegen Mordes. Das Gericht hörte gestern Zeugen.

Darunter den Mann, der seit Jahren eng mit Susanne Lucan befreundet war. Der wusste, wie sehr sie unter der Trennung von Thomas S. litt. Das Paar war sieben Jahre zusammen gewesen, dann zog Thomas S. aus.

Obwohl er eine neue Beziehung hatte, sah er Susanne Lucan oft. Die nichts von der neuen Freundin wusste und auf einen Neuanfang hoffte.

So habe es damals auch ausgesehen, sagte der Zeuge. Susanne habe erzählt, dass sie mit Thomas S. gekuschelt und Händchen gehalten habe. Am Abend des 19. November 2004 wollten sie essen gehen, ihren „Liebes-Abend“ habe sie die Verabredung genannt. Und gehofft, dass Thomas S. endlich wieder über Nacht blieb.

„Ich dachte, die kommen wieder zusammen“, so der beste Freund. Er kann sich auch vorstellen, dass Susanne Thomas S. zur Rede stellte, als es nicht dazu kam. „Sie hatte eine impulsive Seite.“

Thomas S. hat ausgesagt, dass er Susanne zwar ins Bett brachte, dann aber habe er die Wohnung verlassen. Das gemeinsame Essen habe keine größere Bedeutung gehabt. Dass es zwischen ihnen aus war, sei klar gewesen.

Am nächsten Abend hatte Thomas S. den Zeugen alarmiert, weil er Susanne nicht erreichen konnte. Gemeinsam versuchten sie, ihre Wohnungstür zu öffnen, während immer mehr Freunde eintrafen, die Susanne Lucans Geburtstag feiern wollten. „Ich musste ihnen sagen: ,Hört auf zu grinsen, wir wissen nicht, was mit Susanne ist“, erinnerte er sich.

Sie versuchten, mit Werkzeug die Tür zu öffnen, schauten von der Terrasse in die Wohnung. Und riefen schließlich die Polizei. Als „wie im Fernsehen“ Leute mit Köfferchen und in Schutzanzügen kamen, „habe ich gemerkt, da ist was Schlimmes passiert“.

Ob er Thomas S. damals nach dem „Liebes-Abend“ gefragt habe? Ja, Thomas S. habe nur gesagt, dass es ein netter Abend war, sie essen waren, einen Film sahen und er dann ging. „Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass er immer das gleiche sagte, nie Details erzählt hat.“ Jetzt im Gericht habe er Thomas S. auch gefragt, ob er es war. Der habe geantwortet: „So etwas könnte ich ihr doch nicht antun.“