Düsseldorf. .

Es fällt der 41-Jährigen merklich schwer, über alles zu sprechen. Darüber, wie sie ihren heutigen Mann kennenlernte. Wie er sich im November 2004 benahm. Was sie darüber dachte. Denn ihr Mann steht derzeit wegen Mordes vor dem Landgericht, soll in der Nacht auf den 20. November 2004 seine Ex-Freundin Susanne Lucan (27) erschlagen haben. Er streite das ab. Gestern wurde die Ehefrau als Zeugin gehört.

2004 waren sie und der Angeklagte bereits ein Paar. Dass er weiter Kontakt zu Susanne Lucan hatte, hat sie nicht gewusst. Auch nicht, dass er am 19. November mit ihr essen ging. Sie glaubte, er feiere den Geburtstag seines Vaters. Das erzählte er auch, als er tief in der Nacht zu ihr kam. Sie habe ihm nichts angemerkt, versicherte sie.

Als einen Tag später die Leiche von Susanne Lucan entdeckt wurde, sagte er ein Treffen mit der Erklärung ab, er müsse seine Mutter in die Klinik bringen. Erst nachts erzählte er ihr, dass seine Ex-Freundin tot ist.

Dass Susanne Lucan ermordet wurde, erfuhr die Zeugin erst von der Polizei. Die ihr damals Angst vor ihrem Freund machte. Er galt als Verdächtiger, angeklagt wurde er damals nicht. Erst neun Jahre später steht er vor Gericht.

Für seine Frau kommt nun alles wieder hoch: „Das hat mich damals stark getroffen, mich auch verändert.“ Das Paar trennte sich, kam aber wieder zusammen. „Ich habe fünf Jahre gebraucht, alles zu verarbeiten.“ Sie wollte das Thema nicht Teil ihres Lebens werden lassen. „Ich muss ja meinen Alltag leben. Dazu gehört auch meine Tochter.“