Düsseldorf. Durch die Mauern des Kö-Bogens wird bald eine Prise gehobene Nordseeluft wehen. Ab Herbst machen der Einzelhandelsriese Breuninger und die Sylter Edel-Strandbude Sansibar im ersten Stock im „Haus Hofgarten“ gemeinsame Sache.

Die „Sansibar by Breuninger“ in Düsseldorf wird auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern deutschlandweit das einzige Restaurant außerhalb von Sylt sein.

Wer jetzt von Sansibar-Gründer Herbert Seckler eine Lobeshymne auf die Rheinmetropole erwartet, sieht sich getäuscht. Sein Auftritt in Düsseldorf hat eher mit einer Schwaben-Connection zu tun. „Ich bin sehr heimatverbunden“, so der gebürtige Stuttgarter. „Als Breuninger auf mich zu kam, war das für mich ein Ritterschlag. Normalerweise hätte ich das nicht gemacht.“

Wobei der 60-jährige Seckler seine Sansibar schon längst über die Holzfresshütte hinaus als Marke etabliert hat. Auf Sylt gibt es heute diverse Stores mit einer Sansibar-Modekollektion, dazu ein Internethandel und seit fast sechs Jahren auch Sansibar-Gerichte an Bord der Air Berlin – jenseits von industrieller Massenfertigung.

Und auch da wird nun expandiert. Ab kommenden Samstag, 15. Juni, bietet die Flotte eine erweiterte Auswahl der Sansibar-Speisen an Bord an. Also auch von Düsseldorf aus können die Fluggäste neben dem bekannten Gourmetmenüs und der sagenumwobenen Sansibar-Currywurst auch Tapas, Flammkuchen oder kalte wie warme Wraps bekommen. Die Gerichte sind ohne Vorbestellung bei allen Kurz- und Mittelstreckenflügen ab 90 Minuten erhältlich sind und von Seckler speziell für Air Berlin entwickelt.

„Wir werden unsere Gäste entscheiden lassen, welches Produkt sich durchsetzt“, sagt Thomas Ney, bei Air Berlin für das Produktmanagement an Bord zuständig. Der 51-Jährige verbringt viel Zeit mit der Frage, was alles in 10 000 Metern Höhe kulinarisch vertretbar ist und was nicht. „Brötchen bekommt du nie knackig hin, alles was cross sein soll, wird nicht wirklich cross. Erbsen fallen ein, Pommes Bratkartoffeln gehen auch nicht.“ Bei Gerichten wie der Currywurst müsse man indes in Sachen Gewürze 30 Prozent draufschlagen, damit es in luftiger Höhe auch schmeckt.

Air Berlin hat seit Beginn der Kooperation immer mehr Sansibar-Gerichte verkauft. Mittlerweile bestellen die Fluggäste im Schnitt pro Jahr knapp 500 000 Mahlzeiten mit dem typischen Sansibar-Logo – zwei weiße, sich kreuzende Säbel auf schwarzer Flagge. Die Marke Sansibar verkauft sich also nicht nur auf Sylt bestens.

Im Düsseldorfer Kö-Bogen wird di Sansibar-Speisekarte traditionelle und lokale Gerichte im Mix anbieten. Klassiker wie zum Beispiel Sylter Austern, natürlich Currywurst oder der Sansibar-Kaiserschmarrn werden gemeinsam mit neu entwickelten Gerichten den Gästen angeboten. Und Herbert Seckler, der gar nicht die Aura eines Großunternehmers verbreiten will, sondern tatsächlich mit dem jovialen Charme eines Strandbudenchefs daherkommt, weiß, wie er seine potenzielle Kunden umgarnt: „Sansibar ist kein besonderer Laden. Was uns ausmacht, sind unsere Gäste, es sind die besten Gäste, die man sich vorstellen kann.“