Stadtmitte. .
Nach Äußerungen des Oberbürgermeisters gibt es jetzt Verwirrung um die Fortsetzung des Prestigeprojekts Kö-Bogen, den sogenannten Kö-Bogen II südlich von Dreischeibenhaus und Schauspielhaus. „OB Elbers kann sich vorstellen darüber nachzudenken, die bisherigen Baufelder vom Kö-Bogen II zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten“, formuliert Stadtsprecherin Natalia Fedossenko. Das stößt allerdings auf Kopfschütteln bei der Opposition.
Denn Ende Mai beschloss der Planungsausschuss mit den Stimmen von CDU und FDP, mit vier berühmten Architekten eine Planung für den Bereich am Gustaf-Gründgens-Platz bis vor das Dreischeibenhaus vorlegen zu lassen (die NRZ berichtete).
Im Wettbewerbs-Entwurf zum Kö-Bogen II des Büros der Landschaftarchitekten Fenner und Partner (FSWLA) liegt direkt am Dreischeibenhaus ein annähernd dreieckiger Bau auf dem Baufeld 4 (siehe Grafik Lokalseite 1). Kritiker hatten befürchtet, dass die gesamte Bebauung entlang der Schadowstraße die Architekturdenkmäler Dreischeibenhaus und Schauspielhaus völlig verdeckt.
Im Planungssauschuss brachte die FDP am 22. Mai den Vorschlag ein, am Platz vor dem Schauspielhaus „einen Hingucker“ zu planen, der sich an der Höhe der Libes-kindbauten orientiere und nicht die Sichtachse zum Schauspielhaus verdeckt. Daran hält die FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann weiterhin fest: „Da jetzt die Libeskindbauten hochgezogen sind, kann man sich die Blickachsen auf das Schauspielhaus genau vorstellen. Und jetzt wird klar, dass die bisher vorgesehenen Bauten dort viel zu massiv sind. So kann das nicht gehen.“ Wenn OB Elbers jetzt die Planung überdenken wolle, „bestätigt das nur unsere Auffassung. Wir legen Wert darauf, dass der Blick vom Schauspielhaus auf die Libeskindbauten nicht verstellt wird.“
Knackpunkt ist das Baufeld 4 zwischen Dreischeibenhaus und der neuen Allee über dem Tunnel. „CDU und FDP haben das Problem der massiven Bebauung zuerst ignoriert und wollten dann mit Stararchitekten nachbessern“, kritisiert Norbert Czerwinski, Fraktionssprecher der Grünen. Doch die „Flickschusterei“ müsse aufhören, es müsse der gesamte Bereich neu geplant werden, inklusive Tuchtinsel und Johanneskirche.
So sieht es auch die SPD. Fraktionschef Markus Raub moniert, da sei bisher „jede freie Fläche zur Bebauung vorgesehen“, das müsse für das gesamte Areal nochmals überprüft werden. Außerdem könne dann die Schadowstraße zur reinen Fußgängerzone werden, so Raub: Dass dort Autos fahren dürfen, wurde ja mit den bisher geplanten Gebäuden begründet. „Wenn die aber stark verringert werden oder ganz wegfallen, entfällt auch die wesentliche Begründung für den Autoverkehr auf der neu gestalteten Schadowstraße.“