Düsseldorf/Duisburg.
„Ich möchte sagen, dass es mir leid tut, was an diesem Abend passiert ist.“ Tefik K. (20) setzt zu mehr an, weiß aber nicht mehr zu sagen. Es ist seine letzte Chance, sich im Prozess zu äußern. Nächsten Montag wird das Landgericht Düsseldorf das Urteil zu der Prügelei auf dem Burgplatz fällen, bei der ein 33-Jähriger einen lebensgefährlichen Schädelbruch erlitt.
Die Staatsanwältin hat für die Angeklagten Tefik K. und Charles M. (18) Jugendstrafen von drei und vier Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung gefordert. Charles M. soll den folgenschweren Schlag ausgeführt haben. Er wird am Montag auf einer fahrbaren Liege ins Gericht gebracht. Denn er hat sich beim Fußball in der Haft das Schienbein gebrochen, das ganze Bein in Gips.
Er findet findet mehr Worte: „Ich möchte mich entschuldigen“, sagt er in Richtung des 33-Jährigen, der als Nebenkläger in Gerichtssaal sitzt. „Das hätte so nicht passieren müssen, dass man sich so provozieren hat lassen.“ Dann spricht er von seinen Zielen, die er erreichen will: Er will sein Abitur machen.
Am Ende seiner Äußerung bedankt er sich bei einem jungen Mann im Publikum. Der Student ist ein Freund des 33-Jährigen, der bis heute an den Folgen des Sturzes leidet. Er hat Konzentrationsprobleme, ist antriebslos, vergisst seine Medikamente und hat den Überblick über sein Geld verloren. Bisher kümmert sich der Freund um den 33-Jährigen, bald bekommt er Unterstützung: Ein gesetzlicher Betreuer wird eingesetzt. Allein kommt der 33-Jährige nicht mehr zurecht.