Düsseldorf. . Ein 20-Jähriger kam nun nach einer Schlägerei in in Düsseldorf wegen unterlassener Hilfe mit einem milden Urteil davon. Ein 33-Jähriger hatte damals schwerste Kopfverletzungen erlitten. Der Angeklagte erinnerte sich, wie der Kopf des Mannes auf die Steine krachte: „Es war ein ekelhaftes Geräusch.“

Der 20-Jährige war beteiligt an der folgenreichen Auseinandersetzung auf dem Burgplatz in Düsseldorf im vergangenen September, bei der ein 33-Jähriger schwerste Kopfverletzungen davontrug. Der Angeklagte hatte selbst dem Landgericht davon berichtet, dass er hörte, wie der Kopf des Mannes auf die Steine krachte: „Es war ein ekelhaftes Geräusch.“ Den Prozess gegen ihn hat das Gericht jetzt beendet: Er kam mit einer Geldbuße von 300 Euro wegen unterlassener Hilfeleistung davon. Der Prozess gegen die beiden Haupttäter (18, 20) geht noch weiter.

In Streit geraten

In der Nacht auf den 28. September waren die drei jungen Duisburger mit einer Gruppe in Streit geraten, die vor einer Eisdiele am Burgplatz feierte. Der 33-Jährige soll noch versucht haben zu schlichten, doch ihn traf ein Faustschlag, der ihn zu Boden streckte. Dabei erlitt er schlimmste Kopfverletzungen, die er nur knapp überlebte. Bis heute hat er mit den Folgen zu kämpfen.

Charles M. (18) soll derjenige gewesen sein, der diesen Schlag ausführte. Sein Freund Tefik K. (20) soll dann mit Charles M. gegen den am Boden Liegenden getreten haben. Ihnen wirft die Anklage versuchten Totschlag vor. Der Dritte ihrer Gruppe hatte sich nicht an den Prügeln beteiligt, sondern war davon gelaufen, als er das Geräusch des Schädelbrechens hörte. Weil er nichts tat, um dem 33-Jährigen zu helfen, war er ursprünglich wegen versuchten Totschlags durch Unterlassen angeklagt. Die Staatsanwältin forderte acht Monate auf Bewährung.

Zahlung an das Kinderhospiz

Das Gericht wertete sein Verhalten nur als unterlassene Hilfeleistung. Die Geldbuße von 300 Euro muss er in 50-Euro-Raten an das Kinderhospiz zahlen. Die Richter hielten ihm sein Geständnis zugute, auch dass er gegen seine Freunde ausgesagt hat. Das Gericht nahm ihm ab, dass es ihm ehrlich leid tut, nichts unternommen zu haben. Und dass er durch zweieinhalb Wochen U-Haft und den Prozess ausreichend beeindruckt ist. Weil er gerade eine Lehre begonnen hat, sei er auf einem guten Weg.