Düsseldorf/Duisburg. Ein 33-Jähriger wollte einen Streit schlichten, der sich in der Altstadt anbahnte - und wurde fast totgeprügelt. Die Angreifer verschwanden. Die polizeiliche Fahndung jedoch verlief erfolgreich. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Totschlags und Beihilfe gegen drei Duisburger erhoben.
Es ging ganz schnell: Der 33-Jährige wollte einen Streit schlichten, der sich da nach 1 Uhr nachts in der Altstadt anbahnte. Da attackierten die Angreifer ihn, prügelten ihn fast tot und verschwanden. Doch die Polizei spürte die mutmaßlichen Täter auf. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei junge Männer aus Duisburg erhoben. Die Vorwürfe: versuchter Totschlag und Beihilfe dazu.
Laut Anklage näherten sich Tefik K. (19), Charles M. (18) und Pascal R. (19) in der Nacht auf den 28. September 2011 einer Gruppe, die vor einem Eiscafé an der Rheinuferpromenade stand. Die drei sollen bewusst auf Konfrontation aus gewesen sein, unter anderem eine Flasche geworfen haben.
Opfer schlug aufs Pflaster auf
Drei Leute aus der Gruppe vor dem Café, darunter der 33-Jährige, seien auf die Angeklagten zugegangen, zwei wurden sofort niedergeschlagen. Der 33-Jährige versuchte, sie zu beruhigen. Doch Charles M., 1,96 Meter groß und 97 Kilo schwer, soll ihm so ins Gesicht geboxt haben, dass er hinterrücks aufs Pflaster aufschlug. Dabei soll deutlich das Brechen des Schädels zu hören gewesen sein.
Dieses grässliche Geräusch soll Pascal R. in die Flucht geschlagen haben. Doch laut Anklage blieben Charles M. und Tefik K., traten noch gegen den 33-Jährigen. Charles M. in die Seite, Tefik K. gegen den Kopf, zum Teil mit Anlauf.
Der 33-Jährige erlitt zahlreiche Schädelbrüche und massive Hirnverletzungen. Nur weil blitzschnell der Notarzt kam, hat er diese Verletzungen überlebt. Er lag Wochen im künstlichen Koma, wird erhebliche körperliche und geistige Schäden davontragen. Dass er je wieder wie früher als Kellner an der Kö arbeitet, ist ausgeschlossen.
Prozessbeginn steht noch nicht fest
Die Staatsanwaltschaft wirft Tefik K. und Charles M. vor, den Tod des 33-Jährigen mindestens in Kauf genommen zu haben. Auch Pascal R. sei nur weggelaufen, habe nichts getan, um das Opfer zu retten. Damit sei auch ihm egal gewesen, dass es stirbt.
Die drei konnte die Polizei durch Zeugenaussagen und Phantombilder sowie mit Hilfe von Fingerabdrücken und DNA-Spuren am Tatort finden. Denn die jungen Männer sind vorbestraft, Tefik K. war erst wenige Wochen zuvor aus der Haft entlassen worden. Drei Wochen nach der Tat wurden sie in Duisburg festgenommen.
Sie werden sich vor einer Jugendkammer verantworten müssen. Wann der Prozess beginnt, steht noch nicht fest.