Düsseldorf. . Hätte der 46-Jährige in einem Düsseldorfer Supermarkt allein das Schweinefilet mitgehen lassen, wäre die ganze Sache wohl nicht so schwerwiegend gewesen. Aber der Mann, der sich nun vor Gericht verantworten musste, hatte auch ein Faustmesser, ein Klappmesser und eine Schreckschusspistole bei sich.

Ein Schweinefilet sollte es zum Abendessen sein. Doch dann fehlte dem 46-Jährigen das nötige Kleingeld von 7,48 Euro. Deshalb ging er mit dem Filet unter die Jacke ohne zu zahlen durch die Kassenzone des Supermarkts am „Werstener Feld“ in Düsseldorf und wurde prompt erwischt. Dumm nur, dass er reichlich gefährliche Gegenstände dabei hatte. Daher gab es vor dem Amtsgericht in Düsseldorf gleich neun Monate auf Bewährung für den Filet-Diebstahl mit Waffen.

Dabei kam der Angeklagte noch gut weg, machte ihm der Richter klar: „Diebstahl mit Waffen kann mit bis zu zehn Jahren bestraft werden“, hielt er dem arbeitslosen Tischler vor. Der hatte bei dem „Einkauf“ ein Faustmesser am Gürtel, ein Klappmesser im Handschuh und eine Schreckschusspistole im Rucksack gehabt.

Klappmesser im Handschuh nur zur Beschwerung

Bei der Pistole habe er vergessen, dass er sie dabei hatte, sagte der Angeklagte. Das Klappmesser im Handschuh sei eine Beschwerung gewesen – er habe sich bei einem Sturz in Glas die Handsehnen verletzt. „Ich wollte nichts mit den Waffen machen“, beteuerte er mehrfach. Er habe sie dabei, „falls mal was passiert“. Er sei schon einmal „in so eine Situation“ geraten und zusammengeschlagen worden. Der Staatsanwalt erklärte, dass es nicht darauf ankomme, was er vorhatte. Es solle verhindert werden, dass Menschen spontan zu ihren Waffen greifen.

Angesichts seiner neun Vorstrafen hielt ihm der Richter vor, dass er am Scheideweg stehe: „Entweder Sie landen dauerhaft hinter schwedischen Gardinen oder Sie kriegen die Kurve!“ Der Angeklagte versicherte : „Klar will ich die Kurve kriegen.“ Auf das Plädoyer des Staatsanwalts, neun Monate auf Bewährung zu verhängen, antwortete er: „Ich schließe mich an.“ So urteilte dann auch der Richter. Er ordnete zudem an, dass ihn ein Bewährungshelfer unterstützt, auch dabei, wieder Arbeit zu finden.