Noch mal 50 Millionen mehr für die Wehrhahnlinie in Düsseldorf
•
Lesezeit: 2 Minuten
Düsseldorf. . Die Landeshauptstadt Düsseldorf gerät zunehmend in eine finanzielle Schieflage. Erst muss sie bis zu hundert Millionen an Einnahmenverlusten aus der Gewerbesteuer befürchten. Nun wird auch noch die neue U-Bahnstrecke durch die City um 30 bis 50 Millionen Euro teurer.
Auf die Stadt Düsseldorf könnten bis zu hundert Millionen an Einnahmenverlusten aus der Gewerbesteuer zukommen. Zudem soll die neue U-Bahnstrecke durch die Innenstadt um 30 bis 50 Millionen Euro teurer werden. Die SPD-Fraktion spricht jetzt schon von „spannenden Haushaltsberatungen“, die auf die Stadt zukommen.
Dass die Wehrhahnlinie deutlich teurer wird, war zwar zu Baubeginn vor fünf Jahren so nicht ersichtlich, mag aber heute eigentlich keinen mehr überraschen. Und das aus einem simplen Grund: Die globale Nachfrage nach Bau-Rohstoffen, vor allem nach Stahl ist inzwischen immens gestiegen. Die Preise sind regelrecht explodiert. Zwar gilt für Düsseldorfs ehrgeiziges Projekt Wehrhahn-Linie ein Festpreis, aber die Mehrkosten etwa für Baumaterialien werden nachträglich über eine Preisgleitklausel angepasst. Die ist vertraglich bindend und bei längeren Bauprojekten durchaus üblich. Wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen, erfährt die Stadt erst über die vorlegten Abrechnungen bereits fertiggestellter Bauabschnitte.
U-BahnZu Beginn des Baus der City-U-Bahn wurden 650 Millionen Euro veranschlagt. Später mussten die Zahlen deutlich nach oben korrigiert werden - um hundert Millionen Euro. Nun der nächste Preissprung. Die Wehrhahnlinie wird bis zu 800 Millionen Euro kosten.
Das Problem dabei ist: Land und Bund bezuschussten solche Verkehrsprojekte früher zu 90 Prozent. Für die Wehrhahnlinie wurde aber die Förderung mit 377 Millionen Euro gedeckelt. Kein Euro mehr. Hier knüpfen die Grünen mit ihrer Kritik an. „Wir haben von Anfang an vor den finanziellen Risiken dieses Riesenprojektes gewarnt und eine Vorsorge gefordert. Stadtspitze, CDU, FDP und SPD sind mit dem Prinzip Augen zu und durch endgültig gescheitert“, so der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Norbert Czerwinski. SPD-Fraktionschef Markus Raub schimpft: „Die Verwaltung hat die Großprojekte nicht im Griff und deshalb will der Oberbürgermeister jetzt auch Jugendfreizeiteinrichtungen schließen.“
Verkehrsdezernent Stephan Keller will erst in der Rastsitzung am 20. September zu den Mehrkosten Stellung beziehen. Nur soviel: „Das ist alles erklärlich. Das ist keine Sensation.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.