Düsseldorf. . Bei der Rheinkirmes in Düsseldorf geben die Veranstalter in diesem Jahr ein Drittel weniger Geld für Sicherheitsmaßnahmen aus als 2011. Im Vorjahr beliefen sich die Kosten für Security-Personal, Fluchtwegenetz, Beleuchtung und Beschilderung noch auf 150.000 Euro.
Nach den hitzigen Diskussionen um die verschärften Sicherheitsvorschriften im vergangenen Jahr geht es diesmal im Vorfeld der großen Kirmes „bei diesem Thema wesentlich entspannter zu“, sagt Lothar Inden, Chef der Sebastianer von 1316, die den Rummel organisieren. „Dennoch bleibt die Sicherheit ein wesentlich Faktor, in den wir erheblich investieren müssen. Das ist aber auch vernünftig“, so Inden.
In die Bresche gesprungen
Im vergangenen Jahr mussten die Schützen in Folge der Loveparade-Katastrophe von Duisburg kräftig nachbessern. Ein 60-seitiges Konzept, ein ausgebautes Fluchtwegenetz, Beleuchtung, Beschilderung und Security-Personal schlugen mit 150 000 Euro zu Buche. Diesmal sind 100 000 Euro veranschlagt, die Hälfte davon für Sicherheitskräfte. 50 davon patrouillieren ständig auf dem Rummel, der am Freitag um 14 Uhr eröffnet wird. Außerdem entstanden weitere Kosten, zum Beispiel für die Erweiterung von Rettungswegen.
Im Dirndl über die Kirmes
Im vergangenen Jahr sprang die Stadtsparkasse in die Bresche und sponserte die Kirmes einmalig mit 150 000 Euro. „Diesmal ist es uns gelungen, die nötigen Gelder durch gesteigertes Engagement vorhandener Sponsoren sowie durch neue zu finanzieren“, betont Inden. Der Schützen-Chef rechnet damit, auch in den kommenden Jahren jeweils eine Summe von etwa 100 000 Euro für die Sicherheit investieren zu müssen.
Und wie steht es um die Sicherheit der Fahrgeschäfte, fragen sich viele nach dem schweren Karussell-Unglück in Gevelsberg? „Sie sind sehr sicher. Niemand braucht Angst zu haben, in ein Fahrgeschäft einzusteigen“, sagt Bruno Schmelter, der Chef des Düsseldorfer Schaustellerverbandes, vor dem Start der Rheinkirmes.
Blick aus dem Riesenrad
Höhere Gewalt
Dass es zu dem Gevelsberger Unfall kam, sei auf höhere Gewalt zurückzuführen. „Niemand hätte das verhindern können.“ Härtere Kontrollen der Fahrgeschäfte seien laut Schmelter auch gar nicht notwendig: „Wir haben in Deutschland bereits die höchsten Sicherheitsstandards der Welt.“
Ende Juni waren in Gevelsberg sieben Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Eine der Gondeln des „Schlager-Express“ hatte sich bei hoher Geschwindigkeit gelöst und war mit einer anderen Gondel zusammengestoßen. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern bislang an. Materialermüdung gilt als wahrscheinlicher Auslöser des Unfalls, möglicherweise sei ein Rohr gebrochen. Ein Gutachten, so die Polizei, soll bald für mehr Klarheit sorgen.
Im vergangenen Jahr kam es auch auf dem Düsseldorfer Rummel zu einem Unfall. Ein vierjähriger Junge rutschte aus dem Sitz eines Kettenkarussells. Er verlor bei dem Sturz mehrere Milchzähne, zog sich blutige Lippen und Schürfwunden zu und kam zur Behandlung in ein Krankenhaus.