Düsseldorf. . Wer sind unsere Kirmes-Besucher, und wie ticken sie? Der Veranstalter der Rheinkirmes in Düsseldorf will mit einer Befragung auf dem Rummel herausfinden, was die Gäste möchten. Ob mehr aufwändige Karussells zur Rheinkirmes kommen sollen oder mehr mehr Bierbuden aufgestellt werden, hängt von den Antworten ab.
Der Kirmes-Trend in den 1980er und 1990er Jahren hieß „schneller, höher, weiter“. „Das ist längst vorbei. Wir haben festgestellt, dass viele Besucher es eher gemütlicher mögen. Ob dem wirklich so ist und welche Wünsche unsere Gäste haben, wollen wir jetzt exakt analysieren lassen“, sagt Schausteller Oscar Bruch.
Deshalb hat die „Werbegemeinschaft Schützenfest“ eine wissenschaftliche Besucher-Befragung bei der Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation (DAMK) mit Sitz an der Graf-Adolf-Straße und langjähriger Erfahrung in der Marktforschung in Auftrag gegeben.
Briten werden zu Kirmes-Fans
An vier Kirmes Tagen sind insgesamt 16 Erstsemester jeweils vier Stunden nachmittags und abends auf dem Rummel unterwegs. Anhand eines 16-Punkte-Katalogs sollen sie mehrere Hundert Gäste verschiedenen Alters und auch Familien befragen. Unter anderem: Wo kommen Sie her? Wie lange halten Sie sich auf dem Rummel auf? Wie viel Geld geben Sie für welche Attraktionen aus? Was hat Ihnen gefallen, was weniger?
„Wir wissen beispielsweise vom Personal an unseren Kassen, dass immer häufiger Gäste aus Großbritannien auf die Rheinwiesen kommen. Wir ahnen, dass die Kölner eher nicht anreisen, dafür Menschen vom Niederrhein und aus dem westlichen Ruhrgebiet umso eher“, orakelt Oscar Bruch: „Aber gesicherte Erkenntnisse haben wir nicht. Umso gespannter bin ich auf die Ergebnisse der Studie.“
Große Kirmes am Rhein 2011
Mehr Angebote für Kinder
Die Auswertung erfolgt nach den Sommerferien unter Federführung von Dozentin Barbara Dauer, die über langjährige Berufspraxis in der Marktforschung verfügt. Die Ergebnisse werden den Schaustellern im Herbst präsentiert. Die Studie kostet 4500 Euro, die Sebastianer von 1316 steuern als Rummel-Veranstalter 1500 Euro bei.
In Münster hatte eine Befragung der Kirmesbesucher über mehrere Jahre ergeben: Immer weniger 18- bis 28-Jährige strömen auf den Rummel, dafür mehr Kinder und Menschen über 30 Jahre. Die Kirmes-Macher reagierten darauf, zum Beispiel, in dem sie mehr familienfreundliche Fahrgeschäfte, angefangen beim Kinderkarussell, auf ihren Festplatz holten.