Düsseldorf. . „Dieses Mahnmal markiert eine tiefe Wunde aus unserer jüngsten Vergangenheit, die kein Vergessen je schließen wird.“ OB Elbers weihte am Sonntag auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Derendorf ein Mahnmal ein, das an die Deportation von mehr als 6000 Juden erinnert.

Mit bewegenden Worten wurde am Sonntagabend auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Derendorf ein Mahnmal der Stadt eingeweiht, das an die Deportation von über 6000 Juden aus Düsseldorf und der Region zwischen 1941 und 1945 in die NS-Vernichtungslager im Osten erinnern soll.

Dabei erklärte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers: „Mit diesem Gedenkort schaffen wir eine dauerhafte Erinnerung an ein trauriges Kapitel in der Geschichte unserer Stadt, das zugleich auch als ewige Mahnung dienen soll. Viele der Opfer, die von hier deportiert wurden, sind uns bekannt, andere bleiben vorerst namenlos. Und doch wissen wir eines genau: Die allermeisten von ihnen starben in den Ghettos oder wurden in den Vernichtungslagern ermordet. Dieses Mahnmal markiert eine tiefe Wunde aus unserer jüngsten Vergangenheit, die kein Vergessen je schließen wird.“

Mahnmal wird nachts beleuchtet

Die Kranzniederlegung am neuen Mahnmal am Sonntag, 22. April, in Düsseldorf. Foto: Sergej Lepke / WAZ Fotopool
Die Kranzniederlegung am neuen Mahnmal am Sonntag, 22. April, in Düsseldorf. Foto: Sergej Lepke / WAZ Fotopool

In den Boden eingelassene Eisenbahnschwellen, Schienenstränge und eine rund 40 Meter lange Stahlwand, die die Namen der Zielorte Litzmannstadt, Minsk, Riga, Theresienstadt, Izbica und Auschwitz trägt, sowie eine Informationsstele bilden am historisch-authentischen Ort ein Ensemble des Gedenkens. Das Mahnmal, das an der Toulouser Allee – im Norden des neuen Maurice-Ravel-Parks im Quartier Central – liegt, wird in den Abend- und Nachstunden beleuchtet.

Ermordet im Vernichtungslager Sobibor

Der Text auf der Informationsstele erzählt von den historischen Hintergründen: Zwischen Oktober 1941 und Januar 1945 wurden vom damaligen Güterbahnhof aus mehr als 6000 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Düsseldorf und der gesamten umliegenden Region in nationalsozialistische Ghettos und Vernichtungslager deportiert.

Eine dieser Deportationen fand vor genau 70 Jahren statt: Am 22. April 1942 wurden 1051 Frauen, Männer und Kinder in das Durchgangsghetto Izbica bei Lublin verschleppt, von wo aus die meisten in das Vernichtungslager Sobibor gebracht und dort ermordet wurden.