Düsseldorf. Die Rheinbahn wird in Düsseldorf am Montag kurzfristig bestreikt. Vor allem Busse sind betroffen. Auf welchen Linien es zu Ausfällen kommen kann.

  • Verdi hat die Rheinbahn kurzfristig zu einem ganztägigen Streik am Montag (15. April) aufgerufen
  • Der Streik beginnt um 3 Uhr und dauert 24 Stunden
  • Von Ausfällen und Einschränkungen ist besonders der Düsseldorfer Süden und der Kreis Mettmann betroffen
  • Die Metrobusse und viele weitere Buslinien fahren nicht
  • Was Fahrgäste über den Streik denken, lesen Sie hier

Am Montag (15. April) stehen viele Busse und einige Bahnen der Rheinbahn still: Die Beschäftigten des Düsseldorfer Verkehrsunternehmens sind zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi hat den Streik kurzfristig, nur knapp 24 Stunden vorher am Sonntagmorgen um 4 Uhr, angekündigt. Dieses Mal vom Streik betroffen sind viele Buslinien und alle Metrobuslinien.

Die Straßenbahnen und U-Bahnen fahren größtenteils wie gewohnt, auf den Linien U72 und U73 kann es vereinzelt zu Ausfällen kommen, wie die Rheinbahn am Sonntagabend mitteilt. Der Streik beginnt um 3 Uhr und soll 24 Stunden dauern. Betroffen sind vorwiegend der Kreis Mettmann und der Düsseldorfer Süden. Die Linien zum Messegelände sind vom Streik nicht betroffen.

Folgende Buslinien werden hauptsächlich von Ausfällen oder Verspätungen betroffen sein:

169, 724, 727, 730,733 734, 737, 738, 741, 742, 743, 745, 746, 747, 748, 749, 761, 77, 771, 772, 774, 777, 778, 779, 780, 781, 782, 783, 784, 785, 786, 787, 788, 789, 790, 791, 815, 817, 835, M1, M2, M3, O1, O3, O5, O6, O10, O11, O12, O13, SB50, SB68.

Betroffen ist dieses Mal vom Streik nicht ganz NRW: Neben Düsseldorf wird am Montag auch in Krefeld und Bochum gestreikt. Laut Verdi legen zudem nur Beschäftigte ausgewählter Betriebshöfe der Rheinbahn die Arbeit nieder. „Auf verschiedenen Linien der bestreikten Unternehmen ist deshalb mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen“, heißt es von Verdi.

Zum Streik aufgerufen seien die Betriebshöfe Benrath, Tiefenbroich und Mettmann. Heißt: Die Rheinbahn wird dieses Mal nur teilweise bestreikt.

In Düsseldorf drohen nach wie vor Dauerstreiks im ÖPNV

Nach der Urabstimmung von Verdi, an der sich auch Mitarbeiter der Rheinbahn beteiligt haben, drohen Dauerstreiks im öffentlichen Nahverkehr. 97 Prozent der Befragten stimmten für die unbefristete Arbeitskampfmaßnahme. „Das überwältigende Abstimmungsergebnis sendet das klare Signal aus den Betrieben, unseren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen. Zeitgleich macht es deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber sind!“, erklärte Peter Büddicker von Verdi.

„Wir planen zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit“, sagte Büddicker Ende der vergangenen Woche. Die Streikmaßnahmen würden den Unternehmen gelten, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können.“ Der ÖPNV benötige dringend attraktivere Arbeitsbedingungen, um mit mehr Personal über die aktuell bereits kritische Situation hinaus auch die Verkehrswende stemmen zu können.

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Das sind die konkreten Forderungen von Verdi für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW:

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe

Die Tarifverhandlungen mit dem KAV NW waren in der Nacht zum 12. März 2024 in dritter Runde gescheitert. Verdi sagt dazu: „Trotz des Kompromissvorschlags der Gewerkschaft, Entlastungstage nicht nur pauschal zu vergeben, beendeten die Arbeitgeber die Verhandlung.“