Düsseldorf. Seit Donnerstag ist die Welt von Klaus Heinrich zusammengebrochen. Sein Hund „Räuber“ wurde vor einem Supermarkt gestohlen. Er ist verzweifelt.
Der Schock stand Klaus Heinrich aus Düsseldorf auch am Freitagnachmittag noch deutlich ins Gesicht geschrieben. Aus gutem Grund: Denn seit Donnerstag (21. März) fehlt von seinem Hund namens „Räuber“ jede Spur. „Ich frage mich, was man für ein Mensch muss, um so etwas zu tun“, schimpft der Düsseldorfer.
Es ist eine traurige und wütend machende Geschichte. Das war passiert: Am Donnerstagmittag ging der Rentner mit seinem „Räuber“, einem kleinen süßen Mischling, zum Edeka-Supermarkt an der Collenbachstraße in Derendorf. Dort am Eingang machte der Witwer, der auf einen Rollator angewiesen ist, seinen Hund mit der Leine fest und ging einkaufen. Als der Senior wieder aus dem Supermarkt kam, war der Hund verschwunden.
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Ähnlicher Fall am 14. Februar in Düsseldorf-Düsseltal
Wo der Vierbeiner seitdem abgeblieben ist, ist derzeit unklar. Wie ein Sprecher der Polizei Düsseldorf mitteilte, gebe „es zu diesem Vorfall bislang keine Erkenntnisse. Wenn wir Hinweise bekommen, werden wir natürlich ermitteln und versuchen weiterzuhelfen“. Laut Medienberichten scheint es in Düsseldorf derzeit Masche zu sein, Hunde vor Ladentüren loszumachen und einfach mitzunehmen. Erst am 14. Februar soll die Hündin „Misa“ vor einer Ladentüre eines Discounters an der Ahnfeldstraße im Stadtteil Düsseltal verschwunden sein, während ihre Besitzerin Lebensmittel kaufte. Immerhin: Misa ist wenig später wieder aufgetaucht und konnte an ihr Herrchen zurückgegeben werden.
Räuber schaffte sich Klaus Heinrich im Jahr 2016 mit seiner Frau an. Offiziell hat das vermisste Tier jedoch einen anderen Namen, wie der Senior verrät: „In den offiziellen Papieren steht, dass er Bronco heißt. Als ich mal mit meiner Frau unterwegs war, hat er etwas angestellt. Das sagte meine Frau zu ihm: ‚Lass das, du kleiner Räuber‘. Seitdem hat er diesen Namen.“
Ende 2020 verstarb die Gattin, seitdem wurde der Vierbeiner zum Lebensmittelpunkt des Seniors. „Er ist ein Familienmitglied und ist mein Ein und Alles.“ Dass sein geliebtes Haustier nicht mehr da ist, wurde Heinrich „erst richtig“ bewusst, als er am Freitagvormittag vom Friedhof wieder kam, nachdem er das Grab seiner Frau besuchte: „Normalerweise begrüßt er mich an der Wohnungstüre, wenn ich nach Hause komme. Das war diesmal nicht der Fall. Die Stille zu Hause ist unerträglich“, sagt der Rentner verzweifelt.
Nach Hunde-Diebstahl: Rentner erfährt große Anteilnahme
Dem Vernehmen nach sollen Leute zur Tatzeit wohl beobachtet haben, wie der Hund von bislang unbekannten Personen losgemacht und mitgenommen wurde. „Genaue Angaben haben wir dazu aber noch nicht“, sagt Jiannis Skouras, der in der Nachbarschaft rund um den Frankenplatz wohnt. Der Journalist will dem älteren Herrn dringend helfen: „Dieser Mann wollte diesen Sonnabend, den 23. März, mit seinen Freunden den 85. Geburtstag feiern – mit seinem Hund Räuber, der alles für ihn bedeutet.“
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Skouris fragt: „Wer hat Räuber gesehen? Kann jemand Angaben dazu machen, von wem er entwendet oder gestohlen wurde? Wer kann etwas sagen zum Verbleib dieses Hundes?“ Für die Angelegenheit haben die Nachbarn eigens eine Mail-Adresse eingerichtet. Hinweise gerne an raeuber40476@gmx.de.
Nicht nur durch Skouris, sondern generell erfahre Heinrich seit dem traurigen Vorfall von Donnerstag viel Anteilnahme und Solidarität von der Familie und in der Nachbarschaft, wie der noch 84-Jährige berichtet. „Viele Menschen haben bereits gesagt, dass sie die Augen offen halten werden und mir helfen wollen. Das ist überwältigend.“ Unweit seiner Wohnung, an der Eingangstüre eines italienischen Restaurants am Frankenplatz in Derendorf, wurde zudem bereits ein Flugblatt mit einer Vermisstenanzeige des Hundes aufgehängt.
Sein größter Wunsch vor seinem 85. Geburtstag sei nun, dass „Räuber“ zeitnah wieder nach Hause kommen wird. „Ich bin Optimist und hoffe, dass ich meinen Räuber bald wieder in die Arme schließen kann“, wie er mit Tränen in den Augen erklärt. „Ich hoffe, dass es ihm gut geht.“
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