Düsseldorf. Nach dem Bedauern über das Aus des beliebten Café de France in Oberkassel gibt es Neues über die Gründe. Dahinter steckt ein trauriges Ereignis.

  • Das Café de France in Oberkassel hat am 29. Febriar zum letzten Mal geöffnet.
  • Ein Nachmieter für das Bistro wird aber bereits gesucht.
  • Ende 2023 ist der bisherige Besitzer verstorben.
  • Star-Gastronom aus Düsseldorf soll Interesse haben.

Das Café de France ist ein besonderer Ort in Düsseldorfs gut betuchtem Stadtteil Oberkassel. Hier gibt es morgens ein leckeres Frühstück, abends ist die Küche bis 21 Uhr geöffnet. Das Bistro an der Luegallee 7 ist seit mehr als zehn Jahren Anlaufpunkt für viele Menschen aus dem Stadtteil, beispielsweise geht Düsseldorfs berühmter Bildhauer Jacques Tilly dort gerne speisen. Das Café de France ist aber auch außerhalb des linksrheinischen Stadtteils beliebt, die Räumlichkeiten sind immer gut gefüllt, die Bewertungen auf den einschlägigen Portalen lassen sich sehen. Doch jetzt ist erst einmal Schluss: Am 29. Februar wird das Café fürs erste dicht machen.

Sorgen um den Weiterbestand des Lieblingscafés

Die Geschichte hinter dem Aus ist traurig: Besitzer Dieter Forsen ist Ende 2023 verstorben, die Erbschaftsverhältnisse sind, wie man hört, ungeklärt. Michael Keßler hat das Bistro mit den alten Mitarbeitenden fürs Erste weitergeführt. Doch der Mann kommt nicht aus Düsseldorf und sucht nun einen neuen Pächter.

Da bisher kein Nachfolger gefunden zu sein scheint, machen sich viele Oberkasseler Sorgen um den Weiterbestand ihres Lieblingscafés. Möglich ist, dass viele potenzielle neue Pächter vom hohen Mietpreis abgeschreckt werden. Wie die NRZ von einem Insider erfuhr, soll der Eigentümer rund 10.000 Euro Miete verlangen. Dabei soll es aber, wie Keßler jetzt öffentlich verlauten ließ, genug potenzielle neue Pächter geben.

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Wie man aus der Nachbarschaft aber hört, soll auch Gastronom Walid El Sheik Interesse („Sir Walter“, „Boston Bar“) an dem Bistro an der Luegallee haben. Doch der Bar-Betreiber winkt auf Nachfrage der NRZ ab. „Von Interesse kann bislang keine Rede sein“, sagt El Sheik, der inzwischen auch Sprecher der Düsseldorfer Altstadtwirte ist. „Ich weiß nur, dass das Café schließt. Gespräche habe ich bislang aber noch nicht geführt. Ich habe mit dem Projekt an der Sonderburgstraße genug zu tun.“

Hintergrund: Ein Bauantrag für die geplante „Bar en Rouge“ an der Sonderburgstraße in Oberkassel wurde von der Stadt im November abgelehnt. Anwohner sahen sich bestätigt. Sie befürchteten Menschenmassen und Lärm vor der Bar. Eine Bürgerinitiative verteilte 10.000 Flyer für die Haushalte in der Umgebung und sammelte Hunderte Unterschriften gegen die Weinbar.