Düsseldorf. Bei der ProWein, der weltweit größten Fachmesse für Weine und Spirituosen, steigen schon jetzt Aktionen in der Stadt. Es gibt viele neue Trends.

  • Auftakt der ProWein-Messe am Donnerstag mit der ProWein goes city gelungen
  • Rund 5400 Aussteller werden vom 10. bis 12. März in den Messehallen vertreten sein
  • Wein-Influencer laden in die Lounge in Halle 4
  • Es gibt viele Trends, die sich mit nachhaltigem Weinanbau beschäftigen
  • Inzwischen spielt auch künstliche Intelligenz eine Rolle in der Weinbranche

Mehr als 400 Gäste, Mitglieder und Partner der Destination Düsseldorf (DD) trafen sich Donnerstagabend (7. März) zum offiziellen Auftakt von ProWein goes city (bis 12. März) – dieses Mal im besonderen Ambiente der Classic Remise Düsseldorf. „ProWein goes city ist für die Düsseldorfer und die internationalen Profis der Wein- und Spirituosenbranche ein echtes Highlight“, sagte Messe-Geschäftsführer Erhard Wienkamp bei seiner Begrüßungsrede. Bürgermeister Josef Hinkel dankte in seiner Ansprache der Destination Düsseldorf, die ProWein goes city organisiert, für ihr Engagement.. „Es ist schön, wenn man überall in Düsseldorf spürt, dass die Messe in die Stadt ausstrahlt“, so Hinkel. Thomas Kötter, Geschäftsführer und Vorstand der Destination Düsseldorf, ergänzte: „Während die Messe dem Fachpublikum vorbehalten ist, begeistern wir mit unserer Veranstaltungsreihe viele Tausend Wein- und Spirituosenliebhaber in der Stadt. Und das bereits seit 2007 mit wachsendem Erfolg.“

Georgischer Weinabend oder japanisches Sake-Tasting

2024 beteiligen sich 58 Restaurants, Hotels und Fachhändler mit über 100 Veranstaltungen an der gemeinsamen Initiative von Messe Düsseldorf und der Wirtschaftsvereinigung Destination Düsseldorf. Ob georgischer Weinabend oder japanisches Sake-Tasting, französische Gourmetverkostung oder Big Bottle Party: das Angebot ist bunt und vielfältig. Das komplette gibt es auf der Homepage der ProWein goes city.

Die ProWein, die weltweit größte Fachmesse für Weine und Spirituosen, beginnt dann am 10. März und dauert bis 12. März. Dann wird in 13 Hallen der Messe Düsseldorf rund 5400 Ausstellern aus 65 Ländern eine große Plattform geboten. Große globale Unternehmen, kleinere Betriebe, aber auch Newcomer werden sich in der NRW-Landeshauptstadt bei der Schau rund um die edlen Tropfen präsentieren. Und auch in ihrem 30. Jahr – zwei Ausgaben wurden der Messe wegen Corona „geklaut“, wie Messe-Geschäftsführer Erhard Wienkamp während der Eröffnungspressekonferenz am Dienstag (5. März) in der schicken „Claude Wein Bar“ in Düsseldorf-Friedrichstadt betonte – gibt es viele neue Trends und Highlights.

Workshops mit Influencern in Messehalle 4

Die junge, urbane Szene kann sich auf Aktionen in Messehalle 4 freuen. Schon zum dritten Mal steht dort die Lounge „urban gastronomy by #asktoni & ProWein“ auf dem Programm. Ein maßgeschneidertes Angebot aktueller Trends und Themen erwartet die kulinarische Szene – präsentiert von Toni Askitis, selber Gastronom aus Düsseldorf, Wein-Sommelier und Influencer, der sich auf die Kombination aus Food & Wine spezialisiert. Was sind die Grundzüge eines erfolgreichen Food Pairings? Worauf sollte die Gastronomie achten, wie können die Gäste mitgenommen und begeistert werden? Antworten und Inspirationen dazu geben die vier täglichen Workshops, Herzstück der urban gastronomy Lounge, die auf unterhaltsame Art und Weise Know-how vermitteln.

Unter dem Motto „Grapes for the Future“ präsentiert das Deutsche Weininstitut (DWI) auf der diesjährigen Pro Wein-Messe einem breiten Fachpublikum Weine aus neuen, innovativen Rebsorten, die auch als PIWIs bekannt sind. Unter der Abkürzung PIWIs versteht man pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Am DWI-Messestand in Halle 1 (C120) stehen vom 10. bis 12. März insgesamt 16 Weiß- und vier Rotweine der neuen Sorten ganztägig zur freien Verkostung bereit. Die Kollektion umfasst Weine zehn verschiedener Rebsorten aus acht Anbaugebieten. Für DWI-Geschäftsführerin Monika Reule ist das zukunftsweisend: „Das Interesse und die Akzeptanz von Konsumenten und Erzeugern für die neuen robusten Rebsorten, die aufgrund ihrer natürlichen Widerstandsfähigkeit kaum noch Pflanzenschutz erfordern, ist in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels sowie eines gestiegenen Umweltbewusstseins deutlich gewachsen.“

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„Zukunftswein“-Chef: „Wir befinden uns in einem Teufelskreis“

Dass Nachhaltigkeit im Weinanbau kein Trend, sondern eher Notwendigkeit ist, machte während des Pressegesprächs am Dienstag Felix Hoffmann vom Start-up „Zukunftswein“ klar, das im dritten Jahr zu Gast auf der Pro Wein-Messe ist. „Wir befinden uns in einer Art Teufelskreis“, so der Geschäftsführer der Plattform „Zukunftswein“, die inzwischen 66 Betriebe betreut und den Weg hin zu einem umweltbewussten Anbau ebnen will. „Nur drei Prozent der Weinberge sind in Deutschland bislang mit den nachhaltigen Reben bestockt“, weiß Hoffmann. „Dabei sind diese Reben robust gegen Krankheiten und benötigen dadurch bis zu achtzig Prozent weniger Pflanzenschutzmittel.“ Damit seien eine Reihe von Vorteilen verbunden: weniger CO₂ Verbrauch, verringerte Bodenverdichtung, geschütztes Grundwasser. Hoffmann: „Da fragt man sich: Wieso machen es nicht alle? Und das hat damit zu tun, dass solche Zukunftsweine nicht sehr bekannt sind und deshalb die Risikobereitschaft der Betriebe gering ist. Das wollen wir ändern!“ Das Start-up hat seinen Stand in Halle 4 und präsentiert dort rund 100 Weine.

Italien mit der größten Aussteller-Präsenz

Die Pro Wein 2024 steigt vom 10. bis 12. März in 13 Messehallen in Düsseldorf. Die größten Aussteller-Nationen sind Italien (rund 1200), Frankreich (rund 800), Deutschland (rund 700), Spanien (mehr als 700), Portugal (350), Österreich (240), Griechenland (130), Naher- und Mittlerer Osten (60) sowie Übersee (rund 600). Ergänzend dazu werden aktuelle Branchentrends in Form von Trendshows, Sonderschauen oder Foren aufgegriffen.

Und das bereits seit 30 Jahren. 1994 auf gerade einmal 2300 Quadratmetern mit 321 Ausstellenden und 1517 Besuchenden gestartet, will die Pro Wein 2024 mit über 73.000 Quadratmetern ihre Marktrelevanz ein weiteres Mal unterstreichen.

Alkoholfreier Wein auf dem Vormarsch

Alkoholfreie Weine sind auf dem Vormarsch. Sie bewegen sich zwar immer noch in einer Nische, sie erreichen jedoch eine immer breitere Käuferschicht. Im vergangenen Jahr hat die alkoholfreie Weinkategorie im Handel 27 Prozent mehr Käufer gefunden, wodurch ihr Absatz ebenfalls um 27 Prozent gewachsen ist, teilte am Dienstag DWI-Chefin Reule mit. Der Umsatz mit alkoholfreien Weinen legte im Handel mit 54 Prozent doppelt so stark zu. „Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Konsumenten bereit waren, das in der Regel höhere Preisniveau der alkoholfreien Weinvarianten zu akzeptieren“, so Reule.

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des letzten Jahres haben sich auch auf das Weineinkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ausgewirkt. Insbesondere einkommensschwache Haushalte verzichteten 2023 öfter auf Wein, während die finanziell besser gestellten Haushalte ihren Weinkonsum kaum eingeschränkten. Wie das DWI aber berichtet, haben sich in dem insgesamt rückläufigen Weinmarkt 2023 die Onlineshops der Weinerzeuger und Weinhändler am besten behauptet. Der Onlinehandel hat mittlerweile einen Marktanteil von 13 Prozent an allen Weineinkäufen.

So genanntes TrendHour Tasting in den Messehallen

Stuart Pigott, britischer Weinkritiker, Autor und Journalist sowie Paula Sidore, US-amerikanische Weinjournalistin und Sommelier mit einem Faible für deutsche Weine, sind zu Gast auf der Pro Wein. Die beiden Spezialisten geben am Sonntag, 10. März, und Montag, 11. März, jeweils um 17 Uhr im Trend Forum in Halle 13 einen Einblick in die Weine, die in diesem Jahr ihre Gaumen erfreuen werden. Die aktuellen Spirituosentrends können Besucher der Pro Wein indes gemeinsam mit Trendscout Jürgen Deibel aufspüren. Am Sonntag, 10. März, 17 Uhr, und am Dienstag, 12. März, 15.30 Uhr, gibt es Deibels Empfehlungen beim „TrendHour Tasting Spirits“ im ProSpirits Forum in der Halle 5 zu testen.

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