Dinslaken/Wesel. Das St. Vinzenz Dinslaken und das EVK Wesel kooperieren bei der Behandlung von Brustkrebspatienten. Welche Vorteile das den Erkrankten bringt.
Rund 320 Brustkrebsbehandlungen wurden im vergangenen Jahr insgesamt im Evangelischen Krankenhaus Wesel (EVK) und im Brustzentrum des St. Vinzenz-Hospitals Dinslaken vorgenommen. Bei 300 bis 400 Patientinnen pro Jahr überschreite das die Patientenzahlen in der Uni Klinik Essen, stellt Dr. Daniela Rezek, Chefärztin der Klinik für Senologie und Ästhetische Chirurgie und Leitung des Brust- und Brustkrebszentrums am EVK, stolz fest. Nicht ganz unwichtig für die bevorstehende Krankenhausreform, wie Ralf H. Nennhaus, Regionalleiter der GFO Kliniken Niederrhein, zu der auch das Vinzenz-Krankenhaus gehört, meint.
Um nun die bestmögliche Behandlung für die Patientinnen und die Patienten, denn auch Männer können durchaus an Brustkrebs erkranken, zu gewährleisten, kooperieren die beiden Häuser nun miteinander: Speziell sind es die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Senologie des St. Vinzenz mit den Kliniken für Gynäkologie, Urogynäkologie, Gynäkologische Onkologie sowie Senologie und Ästhetische Chirurgie des EVK. „Durch die Zusammenarbeit nutzen wir die an beiden Standorten vorhandene Expertise und stärken diese zum Vorteil für unsere gemeinsamen Patientinnen“, betonen unisono Ralf H. Nennhaus und Heino ten Brink, Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhaus Wesel.
Seit fünf Jahren arbeitet das Brustzentrum in Dinslaken nun schon eigenständig
Seit fünf Jahren arbeitet das Brustzentrum in Dinslaken nun schon eigenständig, kommissarisch geleitet von Füsun Eran-Altuntas. Lediglich die Zertifizierung fehle dem Haus noch, doch die sei für dieses Jahr angestrebt. Krankenhaus übergreifend arbeiten Dr. Daniela Rezek und Füsun Eran-Altuntas bereits miteinander, mit der Kooperation wird die Verbindung noch enger. Die Kompetenzen im Bereich der Brustgesundheit werden in einem neuen gemeinsamen Brustzentrum gebündelt. Die Leitung übernimmt hier Dr. Daniela Rezek, die deutschlandweit in Fachkreisen einen exzellenten Ruf genießt. Ihre Stellvertreterin wird Füsun Eran-Altuntas. Die langjährige Oberärztin verfügt über diverse senologische Zusatzqualifikationen und Zertifikate, außerdem ist sie zertifizierte Mamma-Care-Trainerin.
Patientinnen müssen sich also demnächst nicht mehr entscheiden, ob sie in Dinslaken oder Wesel operiert und therapiert werden wollen. Ihnen steht die gesamte Fachkompetenz sowie die Strukturen beider Häuser zur Verfügung. „Dank der gemeinsamen Tumorkonferenzen kennen alle beteiligten Ärzte die Patientinnen, wissen um ihre Behandlungen“, erklärt Dr. Rezek. Werden Frauen also in Dinslaken operiert, gehen sie zur Primärbehandlung, beispielsweise der ästhetischen Behandlung der operierten Brust, ins EVK. Denn die Primärmedizin könne nicht an beiden Häusern geboten werden, das wäre zu teuer. Auch im Bereich der Radiologie machten Doppelstrukturen aufgrund zu hoher Investitionen keinen Sinn, meint Dr. Cord Neitzke. Daher arbeite seine Radiologie eng mit der in Wesel zusammen.
Breast Care Nurses: Kliniken in Wesel und Dinslaken haben speziell ausgebildete Pflegekräfte
Doch trotz aller medizinischen und technischen Bedarfe, dürfe man eines nicht vergessen, wirft Ralf H. Nennhaus ein - den Menschen. „Die Diagnose Brustkrebs bedeutet einen gravierenden Einschnitt im Leben der betroffenen Frauen. Wird er zu spät erkannt, kann er tödlich verlaufen“, so der Regionaldirektor. Doch auch wenn nicht, hat eine Frau damit zu kämpfen. Und so stehen in beiden Häusern speziell ausgebildete Pflegekräfte, die Breast Care Nurses, den Patientinnen und ihren Familien zur Seite, die sie auffangen und über die Zeit hinweg begleiten. Auch nach der Operation.
Als Junior-Partner, ist sich Nennhaus sicher, profitiere das Vinzenz-Hospital von der Erfahrung der Ärzte am EVK. „Unsere Patientinnen können sich ganz auf ihre Genesung konzentrieren, denn sie haben nun in der gesamten Region einen Ansprechpartner für die gesamte Diagnostik und Therapie bei Brustkrebs“, erklärt Dr. Rezek. Das bedeute für die Patientinnen Behandlung aus einer Hand, wenn auch an zwei Standorten. Dabei sei der schönste Dank, wenn Patientinnen sich gut aufgehoben fühlten, meint Füsun Eran-Altuntas.
Patientenforum zur Brustgesundheit
Zwar ist es Dr. Daniela Rezek und ihren Mitstreitern gelungen, das Alter für ein Screening auf 75 Jahre heraufsetzen zu lassen, doch die beste Möglichkeit für Frauen sei es, den eigenen regelmäßig selber zu kontrollieren. Um Brustselbstuntersuchung mit der Mamma-Care-Methode und vielen anderen Informationen und Kurzvorträgen geht es beim Patientenforum „Dinslaken goes pink - gemeinsam für Ihre Brustgesundheit“ am Montag, 19. Februar, 16 Uhr, im Medienzentrum des St. Vinzenz-Hospitals. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Vorträge sind kostenfrei.