Hünxe. Eigentlich wollte die Gemeinde die Straße samt Sanierungskosten an den Kreis abtreten. Warum die Kommune die Sanierung jetzt selbst zahlen muss.

Das hatte man sich im Rathaus der Gemeinde Hünxe eigentlich anders erhofft: Die Albert-Einstein-Straße am Gewerbegebiet in Bruckhausen soll Kreisstraße werden. Zuvor muss allerdings die Gemeinde Hünxe die Kosten für die Sanierung der viel befahrenen Straße tragen. So will es der Kreis. „Unser Wunsch wäre natürlich gewesen, die Straße vor der Sanierung abzugeben“, sagt Bürgermeister Dirk Buschmann.

Denn die Sanierung der Straße wird die Gemeinde Hünxe jetzt rund zwei Millionen Euro kosten. „Wir haben für die Sanierung Fördermittel zugesagt bekommen. Allerdings nur in Höhe von 60 Prozent der Kosten“, erläutert der erste Bürger der Kommune. Mit anderen Worten: Rund 800.000 Euro Sanierungskosten wird die Gemeinde aus ihrem Haushalt finanzieren müssen. „Die Finanzierung bekommen wir sicher irgendwie hin“, erklärt der Bürgermeister.

Probleme waren im Hünxer Rathaus schon länger bekannt

Er weist aber auch darauf hin, dass es schon vor Jahren von Seiten der Gemeinde Bestrebungen gab, die Albert-Einstein-Straße zu sanieren. Damals habe es von Seiten der Politik allerdings keine Mehrheit dafür gegeben. „Das wäre vor einigen Jahren sicherlich deutlich günstiger gewesen“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Tatsächlich war Klaus Lehmann, in der Gemeindeverwaltung für den Straßenbau zuständig, im Jahr 2021 für die Sanierung noch von Kosten von knapp über einer Millionen Euro ausgegangen.

Schon im Juni hatte Klaus Lehmann den schlechten Zustand der Straßen am Industrie- und Gewerbepark in Bucholtwelmen moniert, darunter auch den der Albert-Einstein-Straße. Von Schlaglöchern bis in den Unterbau der Straße war seinerzeit die Rede und von zehntausenden Euro an „Flickschusterei“, die von Seiten der Gemeinde noch zum Erhalt der Straße hätten investiert werden müssen.

Kreistag entscheidet über Umwandlung zur Kreisstraße

„Die Fahrbahn ist komplett kaputt“, schildert Bürgermeister Dirk Buschmann jetzt die aktuelle Lage. Stellenweise wurde wegen der Straßenschäden schon das Tempolimit reduziert. Besonders ärgerlich für die Gemeinde, da im anliegenden Gewerbegebiet Logistik-, Recycling- und Entsorgungsfirmen beheimatet sind, die ein Großteil ihres Verkehrs per Lkw über die Straße abführen. Umso dringender ist jetzt die Sanierung, die von der Gemeinde dann im kommenden Jahr angegangen werden soll.

Ob die Albert-Einstein-Straße in Zukunft auch eine Kreisstraße wird, muss jetzt noch der Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, den 7. Dezember entscheiden. Entsprechende Absprachen zwischen Kreis und Gemeinde hatte es dazu schon bei der Planung der K12n in den 1990er-Jahren gegeben. Zudem argumentiert die Gemeinde, dass die Straße als Verbindungsweg zwischen B8, den Hafengebieten in Wesel und Voerde und der A3 schon jetzt ganz deutlich eine Funktion erfüllt, die über die einer normalen Gemeindestraße hinausgeht. Folgt der Kreistag dem Vorschlag, soll die Albert-Einstein-Straße der zweite Abschnitt der K16 (Sternweg) werden. Diese endet bisher auf der gegenüberliegenden Seite der L463 (Weseler Straße).