Voerde. Im Bürgerhaus Friedrichsfeld gibt es bei der Weihnachtsausstellung besondere Lichterbögen zu entdecken. Das erwartet Besucher außerdem vor Ort.

Es glitzert und leuchtet – wie durch Zauberhand geführt, fährt ein kleiner Zug durch die wunderschöne Landschaft des Erzgebirges, vorbei am Hotel Sachsenbaude in Oberwiesenthal. Immer wieder dreht der Zug seine Runden, als ob er Gäste in den Ort bringen würde. Schienen sind allerdings nicht zu sehen. Es ist Weihnachtsmarkt im Bürgerhaus Friedrichsfeld und die Lichterbögen von Harald Küpper ziehen magisch an.

Schon beim Eintreten in das, den alten Offiziersbaracken nachempfundene Bürgerhaus, fällt der Blick auf den prächtigen Lichterbogen, wohl das Highlight der Weihnachtsausstellung. „Der ist schon verkauft“, sagt Harald Küpper gleich und kommt somit den Begehrlichkeiten mancher Besucher zuvor. Den Lichterbogen habe er auf Bestellung gearbeitet, daher auch das Hotel. „Die Dame bat darum, das Hotel in den Bogen einzubauen, weil sie schöne Erinnerungen damit verbindet“.

Lichterbögen aus dem Erzgebirge: Daher kommt die Tradition

Seit 30 Jahren stellt Küpper im Bürgerhaus aus, das letzte Mal 2019. Dann kam die Pandemie, danach die Überlegung, weiterzumachen oder aufzuhören. Doch Harald Küpper kann nicht ohne sein Hobby, er muss immer etwas zu werkeln haben und heraus kommen dabei die originellsten Teile wie ein Bogen ganz auf Langeoog-Fans zugeschnitten mit Fischkutter und Leuchtturm. Oder wie wäre es mit einem Bogen, der unter anderem Zeche Lohberg zeigt. Dieser Bogen kommt wohl dem Ursprung sehr nahe, obwohl er für markante Punkte am Niederrhein steht.

Den ganzen Niederrhein – zumindest einige markante Bauwerke – hat Harald Küpper in einen seiner Lichterbögen gebannt.
Den ganzen Niederrhein – zumindest einige markante Bauwerke – hat Harald Küpper in einen seiner Lichterbögen gebannt. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Aber, so erzählt Harald Küpper, waren die Lichterbögen einst einfach nur Signalleuchten. Die Bergleute im Erzgebirge hatten oft drei Stunden Ab- und drei Stunden Auffahrt in den Schacht, hinzugerechnet die vielen Arbeitsstunden, da lohnte sich die Auffahrt nicht und die Bergleute blieben im Stollen. In ihrer kargen Freizeit schnitzten sie halt die Bögen. Denn bis dato hatten brennende Kerzen in den Fenstern der Bergleute den oft etwas entfernt wohnenden Nachbarn signalisiert: „Alles ist in Ordnung“. Die Lichterbögen lösten die Kerzen lediglich ab. Heute dienen sie allerdings als wunderschöne Dekoration vor allem zur Advents- und Weihnachtszeit.

Es gibt mehr als nur Lichterbögen zu bestaunen

Doch nicht nur Lichterbögen gilt es zu bestaunen. Holzanhänger, kleine Schlitten mit Rentieren davor, Hirsche, Weihnachtsmänner aber vor allem Kerzengebilde, die Küppers Lebensgefährtin Thi Thu Mai Olms gestaltet hat, bevölkern die Tische. Und Tannenbäume aus Holz, eine Krippe eingearbeitet mit der Heiligen Familie. „Die Idee kam mir, als eine alte Dame bedauernd sagte, sie wohne im Altenheim und könne weder Baum noch Krippe aufstellen. Hier ist alles in einem“, berichtet Küpper.

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Gleich neben seiner Handwerkskunst hat Peter Hüsken seinen kleinen Stand mit Holzschnitzarbeiten nach Fotovorlage aufgebaut. Einfach ein Foto von sich abgeben und sein Konterfei wird auf Holz abgebildet. Melanie Dora ist erstmalig mit ihren Dekoartikeln vertreten: Basteleien aus Papier, kleine Elche, Schneemänner und Winterlandschaften in einem Holzkasten. Hannelore Manolfi hingegen strickt, näht und häkelt lieber. Hier kann man sich mit warmen Socken, Handschuhen, Schals und Mützen eindecken.

>>>Kunsthandwerkermarkt ist am Samstag und Sonntag geöffnet

Der kleine, aber feine Kunsthandwerkermarkt im Bürgerhaus Friedrichsfeld hat am Samstag, den 18. November und am Sonntag, den 19. November jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.