Dinslaken. Wann Bahnstrecke und Straßen in Dinslaken gesperrt sind, wie hoch die Lärmschutzwände in Dinslaken werden. Alle Informationen zum Betuwe-Ausbau.

Der Ausbau der Bahn-Güterstrecke zwischen Rotterdam und Genua, die so genannte Betuwe-Linie, geht voran. Pendler, die auf den ÖPNV angewiesen sind, können angesichts zahlreicher Sperrungen der Strecke ein Klagelied davon singen. In den kommenden Monaten werden die Arbeiten zunehmend auch im Stadtbild sichtbar. Brücken werden erweitert oder neu gebaut, Stützwände für das dritte Gleis geschaffen – und auch der Bau der Schallschutzwände soll an einigen Stellen beginnen. Über die Planungen informierte die Bahn interessierte Bürger am Dienstagabend in einer Online-Veranstaltung.

Diese Baumaßnahmen stehen in Dinslaken an

Am Bahnhof wird bis August dieses Jahres der neue Bahnsteig gebaut und der Personentunnel fertiggestellt. Die Betontreppe zum neuen Bahnsteig ist betoniert, ebenso der Aufzugsschacht. Im Mai soll das neue Bahnsteigdach eingehoben werden, die Restarbeiten sollen bis September erledigt sein. Es gibt Pläne, auch den alten Bahnsteig auf Vordermann zu bringen, das geschieht allerdings nicht im Rahmen der Betuwe-Arbeiten. Damit die Arbeiten den Verkehr an der B8 weniger behindern, wurde eine Zufahrt über die Gerhard-Malina-Straße geschaffen.

Die Brücken an der Hünxer Straße und Gerhard-Malina-Straße werden durch jeweils zwei Brückenteile ergänzt, die der Verbreiterung der Rettungswege dienen und die Schallschutzwände tragen sollen. Die Hünxer Straße ist deswegen vom 31. März bis 6. April komplett gesperrt und danach vereinzelt an Wochenenden. Zwischen Dezember 2023 und August 2024 müssen beide Straßen noch einmal an drei Wochenenden gesperrt werden.

Die Brücke an der B8 wird komplett zurück- und dann neu gebaut – und zwar nicht in einem Rutsch, sondern sukzessive, damit immer zwei Gleise in Betrieb sind.

Die Vorarbeiten starten im April, ab August wird der erste Teil abgerissen - zwischen August 2023 und November 2024 muss die B8 an mehreren Wochenenden komplett gesperrt werden. Einer der beiden Rad-/bzw. Gehwege bleibt immer geöffnet. Ende 2024 soll die Brücke fertig sein. An der Hedwigstraße und Hochstraße werden zwischen März 2023 und November 2024 Stützwände für das dritte Gleis errichtet. Die Hochstraße wird für die Arbeiten zwischen Mai 2023 und November 2024 zur Einbahnstraße. Beginnend am Bahnhof Dinslaken wird zudem der Boden ausgetauscht, um das dritte Gleis tragen zu können. Das zusätzliche Gleis liegt von der Stadtgrenze Oberhausen bis zur Landwehrstraße in Fahrtrichtung Wesel links (südlich) vom bisherigen Gleis, dort wechselt es die Seite und liegt rechts (nördlich) der aktuellen Gleise. Die Landwehrstraße wird beginnend in der zweiten Jahreshälfte 2023 für etwa ein Jahr gesperrt und zum Teil auch umverlegt. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die Strecke frei.

Der Bahnübergang Jägerstraße wird erst aufgehoben, wenn die Umgehungsstrecke fast fertig und der Tunnel für Fußgänger und Radfahrer fertig ist – die Hauptarbeiten sind für 2025/2026 vorgesehen.

Am Bahnübergang Holtener Straße starten die Arbeiten 2024 – für Fahrradfahrer und Fußgänger bleibt eine Querungsmöglichkeit.

So hoch ist der Schallschutz

Die Bahnstrecke bekommt auf der ganzen Strecke in Dinslaken au beiden Seiten Schallschutzwände. Diese sind zwischen zwei und fünf Meter hoch und auf den Brücken sowie im Bereich des Bahnhofs transparent.

An der Überführung Jägerstraße werden die Schallschutzwände auf beiden Seiten 4,5 Meter hoch sein, an der Brinkstraße auf der südlichen Seite drei und der nördlichen Seite 4,5 Meter, an der Holtener Straße drei (südlich) bzw. fünf Meter (nördlich), an der Landwehrstraße zwei bzw. 4,5 Meter, an den Brücken Gerhard-Malina-Straße und Hünxer Straße 4,5 bzw. 3,5 Meter, am Bahnhof 4,5 bzw. drei Meter, an der B8 vier bzw. 4,5 Meter und an der Dianastraße auf beiden Seiten 4,5 Meter. Große Teile der Schallschutzwände werden laut Abschnittsmanager Jan-Niklas Swart schon 2024 gebaut, auf Brücken teilweise schon 2023, dann zuerst auf der dem dritten Gleis abgewandten Seite. Sämtliche Anlieger, die ein Recht auf passiven Schallschutz haben, wurden kontaktiert.

Das sind die Sperrzeiten auf der Bahnstrecke

Für die Bauarbeiten muss der Streckenabschnitt zwischen Arnhem und Oberhausen in der Zeit von Freitag, 31. März bis Freitag, 26. Mai abwechselnd teil- und vollgesperrt werden.

Die erste Vollsperrung steht von Freitag, 31. März (21 Uhr) bis Sonntag, 16. April (23.59 Uhr) an – weitere Vollsperrungen gibt es an den weiteren Wochenenden: 21. bis 23. April, 28. bis 30. April und 5. bis 7. Mai – jeweils von Freitag, 21 Uhr, bis Sonntag (23.59 Uhr). Zudem wird die Strecke noch von Freitag, 12. Mai (21 Uhr), bis Montag, 15. Mai (21 Uhr), sowie Sonntag, 21. Mai (6 Uhr), bis Freitag, 26. Mai (21 Uhr), vollgesperrt.

Die Linien RE 5, RE 19 und RE 49 enden dann bereits in Oberhausen. Als Ersatz verkehren Busse mit Halt an allen Zwischenstationen zwischen Oberhausen und Wesel bzw. Emmerich. Zusätzlich verkehren Expressbusse (ohne Zwischenhalt) zwischen Dinslaken und Duisburg Hbf sowie zwischen Wesel und Oberhausen Hbf. Außerdem sind Expressbusse mit Halt nur in Oberhausen Hbf, Wesel, Emmerich, Emmerich-Elten, Zevenaar und Arnhem im Einsatz.

Außerdem gibt es mehrere Teilsperrungen der Strecke: Montag, 17. April (0 Uhr), bis Freitag, 21. April (21 Uhr); Montag, 24. April (0 Uhr), bis Freitag, 28. April (21 Uhr); Montag, 1. Mai (0 Uhr), bis Freitag, 5. Mai (21 Uhr); Montag, 8. Mai (0 Uhr), bis Freitag, 12. Mai (21 Uhr).

Die Züge der Linie RE 19 können mit leichten Fahrzeitänderungen planmäßig verkehren. RE 5 sowie RE 49 enden bereits in Oberhausen – als Ersatz fahren Busse und Expressbusse bis Wesel. Während der Arbeiten kommt es auch zu Einschränkungen auf der Linie RE 44.

Weitere Infos gibt es auf emmerich-oberhausen.de.