Voerde. Die Volksbank Rhein-Lippe hatte zum „Energie Vorum“ eingeladen und zeigte, wie man mit richtigen Sanierungsmaßnahmen viel Energie sparen kann.
Zum „Energie Vorum“ hatte die Volksbank Rhein-Lippe nach Voerde eingeladen. Das Thema: Alles rund um die Energie, von der Ladesäule bis zur kompletten Haussanierung. Letzteres, ganz klar, dass Schwerpunktthema des Angebotes vor Ort. „Das Thema Sanierung mit Förderungen und Finanzierungen ist bei uns zur Zeit sehr nachgefragt“, erklärt Ulf Lange vom Vorstand der Volksbank. Auch aus diesem Grund der besondere Tag, um ein Angebot für Kunden aber auch für Firmen zu schaffen, mit denen die Bank schon seit längerer Zeit zusammenarbeitet.
Ein besonderes Angebot an dem Tag: Zwei Vorträge, die sich auch mit dem Thema Sanierung beschäftigten. Zum einen sprach Energieberater Berthold Wolf allgemein zum Thema Sanieren. Guido Wameling von der DZ Bank, einem Institut der Genossenschaftlichen Finanzgruppe der Volksbanken Raiffeisenbanken, zeigte den Besuchern die Möglichkeiten zur Finanzierung etwaiger Maßnahmen auf.
Es ist nicht immer direkt eine komplette Sanierung nötig
Vielleicht beruhigende Worte für alle Hausbesitzer vom Energieberater: „Es müssen nicht immer Decke, Keller, alle Wände und alle Fenster gemacht werden“, erklärte Berthold Wolf. Um herauszufinden, welche Maßnahmen überhaupt sinnvoll sind, wären er und seine Kollegen da. „Meine Beratung zeigt erstmal auf, wo sich eine Investition lohnt“, sagt er. Und mit diesem Wissen kann man dann erstmal weiter arbeiten. Dabei hatte er schon einige Hinweise bei der Hand, was man an Energie sparen könnte: Bei der Fassade seien bis zu 19 Prozent Einsparungen möglich, weitere fünft Prozent über eine Dämmung der Kellerdecke. Eine Dämmung der oberen Geschossdecke und ein Austausch der Fenster könnte mit jeweils sieben Prozent Einsparungen zu Buche schlagen.
Das Ergebnis einer Beratung könnte dann ein individueller Sanierungsfahrplan sein. Für den könnten schon mal 1800 bis 2000 Euro fällig werden – allerdings gibt es dafür auch 1300 Euro Förderung und man kann bei Sanierungsmaßnahmen zusätzliche Förderungen bekommen.
Auch beim Thema Wärmepumpe gab es, angesichts der allgemeinen Aufregung um das Gebäudeenergiegesetz und das Thema Heizen eine klare Ansage: „Eine Wärmepumpe passt für jedes Haus“, erklärte Berthold Wolf. Bis zu 70 Grad Vorlauftemperatur könnten Wärmepumpen mittlerweile leisten. Das reiche auch für ältere Häuser aus. Allerdings: Im aktuellen Gesetzesentwurf gäbe es zwar mehr Prozente an Förderung, die sei aber – im Vergleich zur noch geltenden Fördergrundlage – gedeckelt. Hier hofft der Energieberater, dass sich daran noch etwas ändern wird, bis das Gesetz in Kraft tritt. Mit Kosten von 40.000 bis 45.000 Euro müsse man allerdings derzeit insgesamt rechnen, wenn man etwa eine alte Öl-Heizung gegen eine Wärmepumpe tauschen möchte.
Günstige Kredite für Sanierungen – mit Tilgungszuschuss für Effizienz
Einige ganz grundlegende Ratschläge hatte Guido Wameling von der DZ Bank für die Besucher des Energie Vorums: „Sprechen Sie zuerst immer mit Ihrer Bank“, sagte er. Zudem solle man nichts unterschreiben und keine Aufträge vergeben, bevor man nicht den Förderbescheid in Händen hält. Dann allerdings kann man bei Sanierungsmaßnahmen richtig Geld sparen.
Denn die KfW, kurz für Kreditanstalt für Wiederaufbau, vergibt günstige Kredite für Sanierungsmaßnahmen – wenn man mit den Umbauarbeiten darauf abzielt, sein Haus allgemein effizienter zu machen. Dann stehen bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit (150.000 Euro, wenn das Haus am Ende zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt wird) zur Verfügung. Und zwar mit Zinsen, die – zumindest am Vortragstag – bei 0,16 bis 1,5 Prozent lagen. „Sie sehen, wie sehr das subventioniert wird“, sagte Guido Warmeling. Denn wer heutzutage einen normalen Kredit aufnimmt, findet bei Zinsen sonst eher eine Vier vor dem Komma wieder. Dazu kommt dann noch ein Tilgungszuschuss, der – abhängig von der erreichten Effizienzklasse des Gebäudes nach der Sanierung – bis zu 20 Prozent der Kreditsumme betragen kann, die dann nicht zurückgezahlt werden muss.
Eine Sanierung des eigenen Hauses, wenn das schon etwas in die Jahre gekommen ist, kann sich also lohnen. Nicht nur für die Umwelt, sondern am Ende auch, weil man Geld bei den Energiekosten sparen kann.