Dinslaken. Nach dem Starkregen Ende Juni war das Bauwerk beschädigt worden. Nun hat die Bahn darüber informiert, was in den nächsten Wochen passiert.

Die bei dem Hochwasser abgesackte Bahnbrücke über der Emscher soll in den nächsten Wochen beseitigt werden. Wie die Bahn mitteilt, lasse man den Stahlüberbau der Eisenbahnbrücke mit einem Kran ausheben. Das 40 Meter lange und 170 Tonnen schwere Stahlteil werde in einem Stück an Land gesetzt. Wann die neue Brücke fertig sein wird und Güterzüge wieder den Hafen Emmelsum anfahren können, stehe nach Auskunft der Deutschen Bahn noch nicht fest. Die Eisenbahnbrücke war nach dem Starkregen Ende Juni beschädigt worden.

Baustraßen zur Brücke werden zurzeit erstellt

Derzeit baut die Emschergenossenschaft Zuwegungen zur Brücke und Kranstellplätze. Das Fundament für den Kranstellplatz müsse jetzt noch verstärkt werden. Ab voraussichtlich Mitte nächster Woche werde der Kran mit Schwerlasttransportern und Lkw angeliefert und aufgebaut. Das werde laut Bahn mehrere Tage in Anspruch nehmen. Bis Ende Juli will die Deutsche Bahn den Ausbau des Brückenüberbaus abgeschlossen haben. Der Abriss der Fundamente erfolgt im Anschluss.

Gleichzeitig planen Ingenieure den Wiederaufbau der wichtigen Eisenbahnbrücke. Dabei verfolgt die DB derzeit zwei Varianten, die die Bauzeit so kurz wie möglich halten. Die Entscheidung für eine Bauvariante und ein grober Terminplan liegen voraussichtlich bis Ende Juli vor.

Widerlager waren instabil geworden

Abriss und Wiederaufbau der Eisenbahnbrücke über die Emscher waren nach dem Starkregen Ende Juni notwendig geworden. Durch Erosionen an der Emscher-Böschung waren die Widerlager der Güterbahn-Brücke instabil geworden.

Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die Deutsche Bahn bittet die Anwohner hierfür um Verständnis.

Das wurde bei der Info-Veranstaltung zur Brücke gesagt

Bei der Info-Veranstaltung der Emschergenossenschaft am Mittwochabend (28. Juni) gab es auch Nachfragen zur abgesackten Eisenbahnbrücke. Das Bauwerk werde täglich kontrolliert, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Seit einigen Tagen hätte sich die Brücke nicht mehr bewegt. Sollte sie in die Emscher stürzen und sich das Wasser aufstauen, stünden Pumpen bereit.

Zur Zeit würden zwei Baustraßen vorbereitet. Sie verlaufen von der Heerstraße kommend links und rechts der Emscher bis zur Brücke. Dafür werden auch Bäume gefällt.

Wie es in einem Bericht des Landesumweltministeriums an den Landtag heißt, arbeite die Deutsche Bahn „mit Hochdruck am Abbruch“ der Brücke. Im Laufe des Monats Juli soll er vollendet sein, heißt es. Parallel dazu habe die Bahn damit begonnen, ein Team zusammenzustellen, dass sich um den Brückenneubau kümmert. Die Bahn wolle die Befahrbarkeit der Strecke so schnell wie möglich wiederherstellen. Die Neubauplanung könne aber erst nach Abbruch der alten Brücke erfolgen.

Das sagten der Minister und die Bahn Anfang der Woche

Am Montag hat die Deutsche Bahn – wie berichtet – erklärt, dass der Bau einer Behelfsbrücke als Ersatz für die eingesackte Bahnbrücke über die Emscher aufgrund der erforderlichen Länge nicht möglich sei. Nun fordert NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) genau das: Für die abgesackte Eisenbahnbrücke bei Dinslaken solle möglichst rasch eine Ersatzlösung geschaffen werden.

Sperrung sei ein „großes Problem“

Für den Hafen Emmelsum sei die Sperrung der Güterbahnstrecke ein großes Problem, sagte Krischer im WDR. Der Hafen könne derzeit nicht mehr über die Bahnstrecke bedient werden. „Wir werden natürlich dafür sorgen und sind mit der Bahn im entsprechenden Gespräch, dass eine Ersatz- oder Behelfsbrücke möglichst schnell kommt oder dann ein Neubau sehr, sehr schnell erfolgt, damit der Hafen wieder angebunden werden kann“, erklärte er.

Mit dem Hafen werde darüber gesprochen, wie zwischenzeitlich die Anbindung sichergestellt werden könne. „Aber ohne die Bahnstrecke für spezielle Güter, die per Bahn transportiert werden, geht das natürlich nicht.“ Oliver Krischer geht davon aus, dass die Gütertransporte vorerst auf andere Häfen ausweichen. (aha/dpa)