Dinslaken. Der NRW-Knappentag wird am 21. Mai in Dinslaken stattfinden. Ehemalige Bergleute aus ganz NRW sollen dazu anreisen. Das erwartet die Gäste.

Es ist schon ein großer Aufwand, einen Knappentag zu gestalten, das musste auch der frühere Bergingenieur Silvo Magerl erfahren. Vorbilder hat man natürlich schon, allerdings hat der letzte große NRW-Knappentag im Jahr 2010 stattgefunden. „Es ist schon aufregend, diesen außergewöhnlichen Tag, der nur in unregelmäßigen Abständen zelebriert wird, nach zum 750. Geburtstagder Stadt nach Dinslaken zu holen. Wir sind stolz darauf“, erzählt Silvo Magerl.

Bergbau war prägend für die Stadt Dinslaken

Für Bürgermeisterin und Schirmherrin des Knappentages Michaela Eislöffel nur logisch: „Der NRW-Knappentag am 21. Mai passt hervorragend zum Stadtjubiläum. Viele Dinslakener sind verbunden mit dem ehemaligen Bergwerk Lohberg, haben dort gearbeitet oder sind aufgrund des Bergbaus einst hierher gezogen.“ So sei unter anderem der Bergbau prägend für die Entwicklung der Stadt Dinslaken gewesen.

„Thyssen siedelte sich auch mit seinem Walzwerk hier an, weil es hier Kohle gab“, so Eislöffel. Im Laufe der Jahre habe sich Dinslaken zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer landwirtschaftlich geprägten Kleinstadt mit gerade mal 2500 Einwohnern zu einer Industrielandschaft gewandelt. Allein 5000 Bergleute hätten noch in den 1960er Jahren beim Bergbau gearbeitet, wirft Magerl ein.

Bergmannsskulpturen am Bahnhof und an der Zechenwerkstatt

Und kommt dabei gleich auf die Bergmannsskulptur „Danke Kumpel“ zu sprechen. „Der Bergbau hat diese Stadt einst groß gemacht, da macht es Sinn die Skulptur zur Begrüßung der auswärtigen Gäste am Bahnhof aufzustellen.“ Die zweite hingegen würde er gerne vor der Zechenwerkstatt sehen. Stehen wird sie dort pro forma das erste Mal am Sonntag, 21. Mai, auf dem NRW-Knappentag, und somit die Besucher aus ganz Nordrhein-Westfalen begrüßen.

Ein Teil der Stahlkonstruktion des Kumpels ist mit Texten von Bergleuten und Familienangehörigen verstorbener Bergleute beschrieben. „Daher passt er auch nicht in den Kreisverkehr, denn die Texte muss jeder lesen können“, erklärt Silvo Magerl. Ob der stählerne Kumpel für immer seitwärts der Zechenwerkstatt stehen kann, wird der Rat der Stadt im Herbst entscheiden müssen. Die Bergleute jedenfalls wünschen es sich sehr, so Magerl.

Diese Programm wird zum NRW-Knappentag geboten

Doch nun können sich erst einmal alle Bergbaubegeisterten auf den NRW-Knappentag freuen. Ausrichter ist der Landesverband der Berg- und Knappenvereine, Veranstalter das Bergbaunetzwerk Lohberg. Und da solch ein Tag nicht von heute auf morgen geplant ist, sitzt man bereits seit einigen Jahren zusammen und organisiert und gestaltet. Erschwerend für die Organisatoren aus dem Bergbaunetzwerk, dem Landesverband und der Stadt kam natürlich die Corona-Pandemie hinzu. Doch von solchen Nebensächlichkeiten lässt sich ein wahrer Bergmann nicht unterkriegen.

„Um 11 Uhr starten wir mit dem Familienfest“, erzählt Silvo Magerl, das eigentliche Programm aber wird es erst ab 13 Uhr mit der Eröffnung des Festtages durch Schirmherrin und Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und dem Vorsitzen des Landesverbandes der NRW Knappen Johannes Hartmann geben. Um 14.30 Uhr stellen sich die Knappenvereine zur Bergparade bereit. „Sie wird vom Platz der Vielfalt entlang der ehemaligen Werksgebäude hin zum Bergpark führen. Von dort aus geht es über die Steiger-, Halden- und Kasinostraße zurück zum früheren Zechengelände“, schildert Silvo Magerl den Weg der Bergparade. Begleitet werde diese durch den Bergknappen- und Jugendspielmannszug Geldern, den Spielmannszug 1867 Dortmund und den Spielmannszug Dortmund-Eving. „Rund eineinhalb Kilometer wird der Zug führen, und vielleicht knappe zwei Stunden dauern, denn es sind viele alte Bergleute dabei“, erläutert Magerl.

Angebote für Kinder und dazu eigene Münzen

Die Organisatoren sind sicher – „der Tag wird ein voller Erfolg“, vor allem, wenn das Wetter mitspiele. Darauf habe man nun einmal keinen Einfluss, aber für alles andere ist gesorgt: Für die Kleinen gibt es ein Kinderkarussell, eine Hüpfburg und eine Kinderministrecke. Die Bergkapelle Niederrhein und der MGV Concordia werden den Tag musikalisch begleiten und für Getränke und Essen ist ebenfalls gesorgt. „Wir verzichten auf Standgebühren und haben dafür die Anbieter Zeloh, Talip und Caniels gebeten, moderate Preise zu nehmen, damit jeder nach Herzenslust essen und trinken kann. Führungen über das ehemalige Zechengelände sind an diesem Tag nicht geplant, „das würde den Rahmen sprengen“, sagt Silvo Magerl. Er stehe aber für Fragen gerne zur Verfügung. Außerdem wurden eigens Münzen für den Knappentag in Dinslaken geprägt, die Hans Bruker an einem Stand feilbieten wird. Auf der einen Seite ist das Geburtstagslogo der Stadt zu sehen, auf der anderen das Bergwerk.

>>>Das sind die beteiligten Institutionen

Der Landesverband der Berg- und Knappenvereine NRW wurde 1964 gegründet und hat das Ziel das bergmännische Brauchtum zu pflegen und zu fördern.

Das Bergbaunetzwerk Lohberg, maßgeblich mit verantwortlich für die Gestaltung des Knappentages setzt sich zusammen, aus dem Knappenverein Lohberg, der Stiftung Ledigenheim, dem MGV Concordia, der IGBCE Lohberg-Hünxe, dem Ring Deutscher Bergingenieure BV Niederrhein, der Grubenwehr Kameradschaft Lohberg, der Bergkapelle Niederrhein und der Zechenwerkstatt.