Voerde. Eltern monieren, dass die neue Mensa der Gesamtschule Voerde immer noch nicht in Betrieb ist. Stadt sieht dafür aktuell keinen zeitlichen Zwang.
Mit deutlicher Verspätung ist nach den Sommerferien der von Grund auf sanierte Altbau der Comenius-Gesamtschule in den lange herbeigesehnten Betrieb gegangen. Alles erledigt ist dort gleichwohl nicht: Im Inneren des Baus stehen noch verschiedene kleinere Arbeiten am Bodenbelag an, vereinzelt muss gemalert werden. Am Gebäude fehlen auch heute noch Teile der Fassade. Nach Fertigstellung der restlichen Platten seien um den Trakt herum Entwässerungsrinnen einzubauen, nennt Miriam Gruschka, Pressesprecherin der Stadt Voerde, auf NRZ-Anfrage weitere Arbeiten, die fünf Monate nach dem Einzug noch auf dem Zettel stehen.
Im zweiten Quartal dieses Jahres soll es an das Außengelände gehen. Die Hoffnung im Rathaus ist, dass die Maßnahmen dort mit den Arbeiten für das vorgesehene Schülercafé fertiggestellt werden. Seinen Standort wird es zwischen dem sanierten Altbau (A-Gebäude) und dem für die Oberstufe (C-Gebäude) der Comenius-Gesamtschule haben. Die Funktion sei analog zum Schülercafé, das es am Gymnasium Voerde bereits seit 2014 gibt.
Die immer noch offenen Baustellen an der Gesamtschule stoßen in Reihen der Elternschaft auf Kritik. Unmut wird insbesondere auch über eine weitere ausstehende Fertigstellung laut: Nach wie vor ist die neue Schulmensa nicht in Betrieb. Eine warme Mahlzeit dreimal in der Woche bekommen die Schülerinnen und Schüler wie gehabt einige Meter weiter in der Turnhalle an der Steinstraße, wo die Kantine mit Beginn der Sanierung als Provisorium vor mehr als vier Jahren untergebracht wurde. „Das Essen wird durch den Caterer gekocht und anschließend zur Mensa gebracht und dort warmgehalten und ausgegeben“, beschreibt Miriam Gruschka den Ablauf dort.
Wann in dem vollsanierten Altbau die Küche eingerichtet wird, ist offen. Grund für die Verzögerung hier ist laut Stadt, dass für die Mensa noch eine „Restarbeit bezüglich einer Löschanlage mit Anschluss an die Brandmeldeanlage“ ausstehe. Die Nachrüstung werde im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen, erklärt die Rathaussprecherin. Ein konkreter Termin für die Inbetriebnahme der Kantine im sanierten Altbau könne aktuell nicht benannt werden. Dieser wird Gruschka zufolge mit der Schulleitung und dem Mensabetreiber noch abgestimmt.
Damit die Schulkantine an ihrem neuen Standort starten kann, müssen die Geräte aus der Turnhalle aus- und in der neuen Mensaküche eingebaut werden. „Gleiches gilt für die Einrichtungsgegenstände, Geschirrteile, Lebensmittel etc. – dies alles erfordert Zeit und folglich wird es während der Umbauphase zu einer Unterbrechung der Essensausgabe kommen“, kündigt Miriam Gruschka an. Während Eltern die auch fünf Monate nach dem Einzug immer noch nicht nutzbare Mensa im Schulgebäude als Missstand beklagen, sieht die Stadt „keinen zeitlichen Zwang für eine Inbetriebnahme“. Selbstverständlich sei jeder Termin, der früher ist, wünschenswert, sagt Gruschka. Durch die Bereitstellung der Turnhalle sei eine Möglichkeit des Mensabetriebes geschaffen worden.
„Mit Blick auf den Umzug des Schulbetriebes lag im Zuge der Sanierungsmaßnahme der Schwerpunkt in der Fertigstellung der Klassenräume, Lehrerzimmer, Verwaltungstrakt und den ,Laufwegen’“. Aufgrund „massiver Materialknappheit einhergehend mit schwieriger personeller Verfügbarkeit der ausführenden Firmen“ hätten Prioritäten gesetzt werden werden müssen. Und demnach steht die Inbetriebnahme der neuen Mensa für die Stadt auch nicht ganz oben an.
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„Dass eine solch umfangreiche Sanierungsmaßnahme nicht mit der Übergabe in den Schulbetrieb erledigt ist, ist keine Besonderheit“, konstatiert die Rathaussprecherin weiter. Sie erinnert daran, dass sich im gesamten Sanierungsprozess bestimmte Arbeiten verzögert hätten. Und es seien insbesondere zusätzliche Schäden bzw. Komplikationen aufgetreten, die nun im Nachgang mit diversen Beteiligten aufgearbeitet beziehungsweise geklärt werden müssten. Bürgermeister Dirk Haarmann sprach in der Dezember-Sitzung des Stadtrates von Auseinandersetzungen, was die Sanierungsarbeiten an der Comenius-Gesamtschule betrifft.
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Dazu erklärt Rathaussprecherin Gruschka, dass die Stadt sich mit am Bau Beteiligten in der „Schlussabwicklung“ der Baumaßnahme befinde. Sie merkt an: „Durch Dritte verursachte Schäden können nicht zu Lasten“ der Kommune gehen. Dafür gebe es die Möglichkeit „einer außergerichtlichen Einigung oder den Rechtsweg“.