Dinslaken. Wollen die Stadtwerke mit der Entwicklung des Freibadareals Hiesfeld anderweitige Gewinne verrechnen? Das sagen die Stadtwerke zu den Gerüchten.
Die Entwicklung des Hiesfelder Freibadgeländes zu einem „naturnahen Bürgerpark“ hat keinen wirtschaftlichen Vorteil für die Stadtwerke selbst. Das stellt Britta Rohkämper, Sprecherin der Stadtwerke, auf NRZ-Nachfrage klar und begegnet damit Gerüchten, die Stadtwerke wollten mit dem Freibadgelände anderweitige Gewinne – etwa aus Steag-Anteilen – verrechnen.
Die Herstellung des Bürgerparks soll nach Angaben der Stadtwerke rund sieben Millionen Euro kosten. In der Ursprungsvariante des Konzepts „wären keine Verluste angefallen, so dass auch keine Verrechnung mit Gewinnen aus anderen Aktivitäten in die Betrachtung einbezogen wurde“, so Britta Rohkämper. Der Stadtrat hat die Stadtwerke, wie berichtet, beauftragt, das Konzept zu überarbeiten. Deswegen könnten diese „derzeit keine abschließenden Aussagen zur Wirtschaftlichkeit machen“, sie gehen aber für das finale Konzept „ebenfalls davon aus, dass keine Verluste anfallen“.
Wirtschaftlicher Vorteil vor allem „innerhalb des Stadtkonzerns“
Die Stadtwerke „sehen sich als Teil des Stadtkonzerns Dinslaken und sind stets bestrebt ihren Gesellschafter, die Stadt Dinslaken, dabei zu unterstützen, wirtschaftlich optimale Lösungen für lokale Projekte zu finden“, so Britta Rohkämper. Einen „unmittelbaren monetären Vorteil für die Stadtwerke bei der Entwicklung des Freibadgeländes sehen wir nicht“, betont sie. Ein wirtschaftlicher Vorteil werde „auch unter Berücksichtigung möglicher Förderung“ vor allem „innerhalb des Stadtkonzerns beziehungsweise auf Ebene der Stadt Dinslaken gesehen“.
Nach Berechnung der Stadtwerke spart die Stadt durch die Beauftragung der Stadtwerke im Mittel 100.000 Euro jährlich – je nach Höhe der Fördermittel (das entsprechende Förderprogramm wird aber in diesem Jahr nicht in Anspruch genommen).
Keine spürbaren Einschränkungen bei Sponsoring-Aktivitäten der Stadtwerke
Ein Teil der Wirtschaftlichkeitsberechnung beruht auf Pachterlösen für Gastronomie und Biergarten, ein Teil auf Eintrittsgeldern für das geplante Adventure-Minigolf und ein Teil auf Sponsoringgeldern aus dem Stadtwerke-Konzern selbst. So kündigte Stadtwerke-Chef Josef Kremer etwa 125.000 Euro Sponsoringmittel der Stadtwerke und 80.000 Euro der Fernwärme Niederrhein für Veranstaltungen auf dem Freibad-Gelände an. Das bedeute aber nicht, dass die Stadtwerke ihr Sponsoring an anderer Stelle reduzieren würden, so Britta Rohkämper. „Die in der Sondersitzung des Rates in Aussicht gestellten Sponsoringgelder lassen sich ohne spürbare Einschränkungen für bisherige Sponsoringaktivitäten in das Sponsoringkonzept des Stadtwerke-Konzerns integrieren.“ Ob die angekündigten Beträge durch die entsprechenden Aufsichtsräte bewilligt sind, ließ die Sprecherin offen: „Der Umfang der jährlichen Sponsoringmaßnahmen wird im Rahmen der jährlichen Wirtschaftsplanung festgelegt und vom Aufsichtsrat mit dem Wirtschaftsplan genehmigt.“ (aha)
Hintergrund: Die Stadtwerke sollen ihren Plan bis Dezember überarbeiten, bis März soll ein Kompromiss zwischen beiden Konzepten – dem mit Bürgern erstellten DinFleg-Konzept und dem der Stadtwerke – gefunden werden, ansonsten sollen die Bürger entscheiden.