Dinslaken. Was die Konzepte von DinFleg und Stadtwerken zur künftigen Nutzung des Freibadgeländes kosten und mit welchen Einnahmen die Stadtwerke rechnen.

Beim Streit um die Nachnutzung des Hiesfelder Freibadgeländes spielen die Kosten für die Stadt Dinslaken eine große Rolle. SPD, CDU und UBV haben beantragt, nicht das DinFleg-Konzept umzusetzen, sondern die Stadtwerke ein wirtschaftliches Konzept erstellen zu lassen. Dieses soll auf einem Konzept aus 2019 und den Erkenntnissen aus der Bürgerbeteiligung beruhen und den städtischen Haushalt nicht belasten. Stadt und Stadtwerke haben nun auf Anfrage der Ratsfraktion der Grünen die Kosten für beide Konzepte zusammengestellt.

Das kostet der DinFleg-Entwurf

4,56 Millionen Euro – diese Gesamtinvestition ist nach Angaben der Stadt nötig, um das DinFleg-Konzept umzusetzen, das einen maximalen Erhalt des Landschaftsraums, ergänzt durch Freizeitnutzungen wie unter anderem Boule oder ein Mühlencafé, vorsieht: 3,2 Millionen Euro Herstellungskosten für die Freianlagen, 450.000 Euro für die Erschließung und Sanierung des Technikgebäudes für eine gastronomische Nutzung und 912.500 Euro Baunebenkosten. Die geplante Herstellung des Rotbachverlaufs über das Gelände wurde nicht eingerechnet: Laut Emschergenossenschaft und Lippeverband ist eine Subventionierung sehr wahrscheinlich. Grundsätzlich besteht laut Stadt die Möglichkeit, durch eine „Reduzierung der Nutzungsintensität“ Geld einzusparen.

1,3 Millionen Euro werden für Herstellungs- und Baunebenkosten für einen Wohnmobilstellplatz auf der gegenüberliegenden Rotbachseite veranschlagt.

85 Prozent der Kosten für Planung, Herstellung sowie Fertigstellungs- und Entwicklungspflege sind möglicherweise förderfähig. 15 Prozent müsste also die Stadt finanzieren. Der Umbau des Technikgebäudes und der Wohnmobilstellplatz sind nicht förderfähig.

29.240 Euro fielen nach Schätzungen der Stadt jährlich an Unterhalts- und Pflegekosten bei Umsetzung des DinFleg-Konzepts an – 23.392 für Personal, 2330 für Dach- und 3508 Euro für Gemeinkosten. Bei Förderprojekten werde regelmäßig die Fertigstellungs- und Entwicklungspflege in den ersten drei Jahren gefördert. Für den Wohnmobilstellplatz kämen Unterhalts- und Pflegekosten in Höhe von 32.640 Euro im Jahr hinzu.

800.000 Euro wurden 2017 beim Verkauf des Grundstücks von der Stadt an die Stadtwerke berechnet. Dabei handelte es sich um den Buchwert, nicht den Verkehrswert, der damals auf 453.450 Euro geschätzt wurde. Damit die Stadtwerke nicht auf den Kosten sitzen bleiben, hat die Stadt eine Einlage ins Stammkapital der Stadtwerke in gleicher Höhe vorgenommen. Ein Rückkauf des Geländes zum aktuellen Verkehrswert kann laut Stadt zu einem Buchverlust bei den Stadtwerken führen. Um den städtischen Haushalt durch den Rückkauf weniger zu belasten, könnte das Stammkapital der Stadtwerke um die Summe des Rückkaufpreises verringert werden, so die Stadt. Voraussetzungen: ein Gesellschafterbeschluss und ein verbleibendes Mindestkapital von 25.000 Euro.

Auf jeden Fall würde der Rückkauf des Umkleidegebäudes jährliche Abschreibungen im städtischen Haushalt verursachen. Technikgebäude, Skateanlage und das vorgelagerte Grundstück an der Kirchstraße gehören noch der Stadt. Um das Freibadgelände zu erschließen, müssten die Stadtwerke deswegen weitere Grundstücke erwerben, so die Stadtverwaltung.

Das kostet der Stadtwerke-Entwurf

7,14 Millionen Euro Investitionsvolumen (6 Mio. netto plus Mehrwertsteuer) werden zur Umsetzung des Stadtwerke-Konzeptsein naturnaher Freizeitpark auf geschlossenem Gelände – angesetzt. Hinzu kämen 700.000 Euro Einlage für die Übertragung von Grundstück und vorhandenen Anlagen. Die Finanzierung der 6 Millionen soll über ein Darlehen der NRW-Bank mit 2,75 Prozent und zehnjähriger Zinsbindung erfolgen.

120.000 Euro jährlich berechnen die Stadtwerke für den Betrieb der Anlage. Hinzu kommen durchschnittlich 133.000 Euro Finanzierungskosten in den ersten drei Jahren (danach sinkende Zinsaufwendungen).

425.000 Euro wollen die Stadtwerke im ersten vollen Öffnungsjahr 2024 im Freizeitpark einnehmen: 35.000 Euro sollen durch Pachterlöse aus der Vermietung von Gastroflächen erzielt werden. 40.000 Euro durch Adventure Golf – die Stadtwerke rechnen mit 8000 Besuchern im Jahr und fünf Euro pro Ticket. Ferner sollen 350.000 Euro durch acht bis zehn Event-Veranstaltungen wie Sommerkino erzielt werden. Also 35.000 bis etwa 43.000 Euro pro Veranstaltung. Legt man durchschnittlich die zwölf Euro Eintritt zugrunde, die etwa beim Stadtwerke-Sommerkino in Duisburg verlangt werden, wären das rund 3000 Besucher pro Event.

Diese Kosten sind schon entstanden

422.000 Euro Kosten sind bereits für das Bürgerbeteiligungsverfahren und die Erstellung des DinFleg-Konzepts angefallen: 155.390 Euro bei der DinFleg, 181.569 Euro für externe Dienstleister beim Beteiligungsprozess, 20.825 Euro für die Planung des Wohnmobilstellplatzes und (vorbehaltlich der Schlussrechnung) 65.000 Euro für das Landschaftsarchitekturbüro. Darüber hinaus wurden Personalkapazitäten der Stadt gebunden.