Dinslaken. Bei einer kurzen Feier hießen die Lehrer ihre neuen Schüler willkommen. Ex-Vorbereitungsteam ist froh, neue Schule mit Leben füllen zu können.

„Diesen Tag heute wird niemand hier im Raum so einfach vergessen“, sagt Bürgermeister Michael Heidinger, als er vors Mikro tritt und die Schüler, Eltern und auch Lehrer zur Eröffnung der neuen Gesamtschule Hiesfeld begrüßt. Die Aula im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) in Dinslaken ist voll an diesem Vormittag; fast jeder Stuhl ist auch besetzt, fast jeden Mund und jede Nase bedeckt eine Maske – nur kleine Geschwisterkinder sind ausgenommen von dieser Regelung.

Dieser 12. August sei „ein einschneidender erster Schritt“, eine „Unbekannte für alle Beteiligten“ führt der Bürgermeister aus, richtet sich dann an die neuen Fünfer. „Ihr werdet ab heute immer die ältesten sein“, sagt er und blickt umher. „Sie alle haben nun die Chance, diese Schule gemeinsam zu gestalten.“ Es gehe darum, eine Schule im Aufbau und später auch einen Umbau im Bestand hier in Hiesfeld umzusetzen. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt Heidinger, freut sich nicht nur deshalb über die Eltern und Kinder, die mit ihrer Anmeldung an der neuen Gesamtschule einen „Vertrauensvorschuss“ gegeben hätten.

Endlich geht es los

Auch Daniela Gottwald ist froh über diesen „Vertrauensvorschuss“ von insgesamt 112 angemeldeten Kindern. Die bislang als Leiterin der Vorbereitungsteams bekannte Lehrerin ist nunmehr zur kommissarischen Schulleiterin geworden, ob sie den Posten am Ende endgültig einnimmt, wird wohl im Herbst feststehen, das Verfahren läuft noch. „Wir sind froh, dass die Zeiten der Vorbereitung jetzt vorbei sind und dass es endlich los geht“, sagt sie, nachdem sie Heidinger am Mikro abgelöst hat. „Wir haben das Gebäude ausgestattet, das Kollegium gesucht – nun wollen wir auch die Schule mit Leben füllen.“

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Erst einmal aber kommt Musik. Von der Lehrerband, die sich vor gerade einmal fünf Tagen zusammengefunden hat, wie Lehrerin Stefanie Schneider erzählt. „Normalerweise würde bei so einer Veranstaltung ja die Schülerband spielen, aber heute machen wir das einfach, denn es gibt ja noch keine Schüler“, sagt sie, lacht und spielt gemeinsam mit ihren Band-Kollegen das von Adel Tawils „Ist da jemand“ inspirierte Stück an.

Tamina aus der 5 b hat eine besondere Aufgabe

Es folgen Vorstellungsrunden, von Lehrern wie Schülern, denn coronabedingt waren die Möglichkeiten, sich vor Schulstart besser kennenzulernen, beschränkt. Der Kennenlernnachmittag wurde abgesagt, stattdessen haben die Lehrer sich ihren Schülern über Youtube-Videos vorgestellt (wir berichteten).

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Ein offizieller Part aber fehlt noch, ehe die insgesamt 112 Fünfer – 55 Mädchen und 57 Jungen – ihre neuen Räume, neuen Klassenlehrer und neuen Klassenkameraden kennenlernen können: das symbolische Durchschneiden des roten Bandes. Die zehnjährige Tamina Grenz aus der 5 b darf das gemeinsam mit dem Bürgermeister übernehmen. Denn sie war die Allererste, die an der Schule überhaupt angemeldet wurde. „Wir wollten unbedingt auf diese Schule“, sagt ihre Mutter Janine de Visser, „denn das Schulkonzept hat uns einfach überzeugt.“ Sie hätten alle Möglichkeiten genutzt, um sich über die neue Schule zu informieren, waren beim Elternabend und beim Tag der offenen Tür, erzählt die Mutter aus Schmachtendorf. „Wir sind nun froh, dass es auch geklappt hat und sie angenommen wurde.“ Tamina hingegen freut sich nun „am allermeisten auf neue Freunde“.