Dinslaken. Bald geht die Gesamtschule Hiesfeld mit fünf 5. Klassen an den Start. Die NRZ hat sich schon mal an der neuen Schule in Dinslaken umgeschaut.

Der Countdown an der neuen Gesamtschule Hiesfeld in Dinslaken läuft. Lehrer Ralf Toepper hat den Endspurt bis zum Schulstart am 12. August – genauer die schuleigene Homepage www.gesamtschule-hiesfeld.de, die ihn anzeigt – auf ein Smartboard projiziert: Deren Zahlen sind nunmehr natürlich überholt, mit Erscheinen dieses NRZ-Artikels werden sie irgendwo im Bereich von 33 Tagen liegen.

Allzu lange dauert es also nicht mehr, bis die neue Gesamtschule Hiesfeld ihre ersten Schüler begrüßen können wird. Wenn denn Corona nicht dazwischen funkt natürlich. 16 Lehrer sowie Sozialarbeiter, Sonderpädagogin und eine halbe Kraft für das „multiprofessionelle Team“, das unter anderem Inklusionskinder unterstützt, werden die mittlerweile 112 angemeldeten Kinder am 12. August in Empfang nehmen. Die 55 Mädchen und 57 Jungen werden auf fünf Klassen geteilt, jede einzelne Klasse hat dann etwa 22 Schüler.

Kennenlernen fand coronabedingt über Youtube-Videos statt

„Der erste Tag wird sicher ein sehr besonderer Tag“, sagt Lehrerin Stefanie Jürgens. Schließlich würden neben dem offiziellen Part – eine kurze Eröffnungsfeier ist geplant – vor allem die Kinder sich untereinander, ihre Lehrer und die Schule dann erst mal kennenlernen. „Denn unseren Kennenlernnachmittag haben wir wegen Corona ausfallen lassen, weil uns das von der Atmosphäre her einfach nicht gefallen hätte“, erklärt sie. Stattdessen habe jeder Lehrer Videos gedreht und diese auf dem nicht öffentlichen Youtube-Kanal der Gesamtschule hochgeladen; sich darüber den Kindern schon mal zumindest ein bisschen bekannt gemacht.

Lehrer Ralf Toepper zeigt eines der Smartboards. Darauf projiziert hat er die Homepage der Gesamtschule Hiesfeld.
Lehrer Ralf Toepper zeigt eines der Smartboards. Darauf projiziert hat er die Homepage der Gesamtschule Hiesfeld. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Stefanie Jürgens und Ralf Toepper sind nicht die einzigen Lehrer, die die NRZ-Reporterin an diesem Mittag durch die Räume im Hauptgebäude – das ist der ehemals von der Hauptschule genutzte Bereich – im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) begleiten: Auch Daniela Gottwald, die Leiterin des Vorbereitungsteams, sowie Julius Mels und Amadeus Schubert von eben diesem Team sind dabei. Neben den Smartboards – die die klassischen Kreidetafeln mittlerweile so ziemlich abgelöst haben, auch wenn sie hier im Gebäude noch hängen – zeigen sie exemplarisch auch einen der Klassenräume: Das Grundgerüst – Möbel wie Tische, Stühle, Regale &Co. – ist da und steht, nur die individuelle Einrichtung muss mancher Klassenlehrer in den Sommerferien noch machen.

Freude, dass es bald endlich losgeht

Auch die Fachräume – Musik- und Technikraum, Lehrküche und zwei naturwissenschaftliche Räume, die sich außerhalb des Hauptgebäudes befinden – müssen noch in Gänze ausgestattet werden, sagt Daniela Gottwald. „Und die Schulbuch-Bestellung erfolgt noch in den Ferien“, ergänzt sie. Doch das werde alles bis zum Ferienende passieren, man sei gut vorbereitet.

Amadeus Schubert (v.l.), Julius Mels und Daniela Gottwald zeigen ein Plakat mit Unterschriften aller neuen Gesamtschüler. Das Bild wird auch dienen als Titelbild für das schuleigene Logbuch, das ist eine Art Lerntagebuch.
Amadeus Schubert (v.l.), Julius Mels und Daniela Gottwald zeigen ein Plakat mit Unterschriften aller neuen Gesamtschüler. Das Bild wird auch dienen als Titelbild für das schuleigene Logbuch, das ist eine Art Lerntagebuch. © FUNKE Foto Services | ars Fröhlich

Und nun ist das Lehrerteam vor allem froh. Darüber, „dass wir im Kollegium so gut aufgestellt und unsere Kompetenzen gut unterschiedlich verteilt sind“, sagt Daniela Gottwald. Darüber, „dass wir als Schule im Aufbau nicht digital starten müssen“, sagt Amadeus Schubert. Diese Sorge habe es durchaus gegeben, man sei sehr erleichtert gewesen, dass die Landesregierung aktuell mit einem Regelbetrieb plant. Darüber, „dass die Ausstattung mehr als super ist“, sagt Ralf Toepper. Darüber, „dass viele Eltern schon symbolisiert haben, sich innerhalb der Schule engagieren zu wollen“, sagt Julius Mels. „Und vor allem darüber, dass es bald endlich losgeht und wir die Kinder endlich richtig kennenlernen“, sagt Stefanie Jürgens.

>> ZIEMLICH JUNGES KOLLEGIUM

  • Das derzeit 16 Köpfe starke Lehrerkollegium hat elf volle Kräfte und fünf Lehrer, die an die Schule abgeordnet wurden – also darüber hinaus auch an einer weiteren Schule tätig sind.
  • Das Kollegium ist mit einem Altersdurchschnitt von 44 Jahren recht jung: Die jüngsten Lehrer haben gerade ihr Referendariat beendet, der älteste Lehrer ist 52 Jahre alt. „Wir sind wirklich gut aufgestellt, es gab auch sehr viele Interessenten auf die Stellen“, sagt Daniela Gottwald.
  • Nur einen Techniklehrer habe man bislang nicht finden können.
  • Auch die Schulleiterstelle ist noch nicht besetzt. Das Bewerbungsverfahren laufe noch, sagt Gottwald. Zum Schuljahresbeginn hin könnte es abgeschlossen sein.