Dinslaken. Hunderte Eltern informierten sich über die zum nächsten Jahr startende Gesamtschule. Die Fragen offenbarten auch Sorgen rund um den Schulwechsel.

„Wenn alle, die heute gekommen sind, ihr Kind auch anmelden, dann wird das nix mit dem Gesamtschulplatz“, sagt eine Mutter zur anderen. Dann legen beide ihre Schals um, knöpfen die Jacken zu, stehen auf und machen sich – wie viele andere auch – auf den Weg zu den im hinteren Teil der Aula im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) aufgestellten Stellwänden. Hier, wo Plakate mit Abreißzetteln hängen, auf denen interessierte Eltern sich schon jetzt einen verbindlichen Termin für die Anfang Februar 2020 startende Anmeldung an der neuen Gesamtschule sichern können, heißt es kurz warten, denn: Die Nachfrage ist groß, die Kugelschreiberanzahl hingegen begrenzt.

Auch ein paar hundert Meter weiter, vor einem ehemals von der Hauptschule genutzten Raum, heißt es warten. „Das ist ja wie bei der Eröffnung von ‘nem Klamottenladen hier“, nimmt ein Vater die Wartezeit vor dem von der Verwaltung bereits beispielhaft eingerichteten Klassenzimmer mit Humor.

Nachfrage nach Gesamtschulplätzen in Dinslaken ist hoch

Zwei Szenarien, die eines erneut nahe legen: Die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen in Dinslaken ist hoch. Gleiches gilt für das Interesse an der zum kommenden Schuljahr in Hiesfeld neu startenden Gesamtschule: Kurz bevor der erste Infoabend für die neue Schule beginnt, werden weitere Stühle aufgestellt, damit auch jeder Besucher – zwei- oder dreihundert dürften es sein – Platz nehmen kann.

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„Kein Kind aus Dinslaken soll mehr abgewiesen werden, wenn es zur Gesamtschule möchte“ – mit diesen Worten richtet sich Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann bei ihrer Begrüßung an die Zuhörerschaft und erklärt, dass der Rat Ende vergangenen Jahres die Gründung einer zweiten Gesamtschule unter anderem deshalb beschlossen hat.

Keine konkreten Sachen, aber das pädagogische Konzept

Auch das aus vier Lehrern bestehende Gründungsteam stellt sich und die neue Gesamtschule vor. „Das ist eine schwere Aufgabe, weil wir Ihnen eine Schule vorstellen, die es noch nicht gibt“, sagt Teamleiterin Daniela Gottwald und erklärt, dass es auch deshalb noch um keine konkreten Sachen „wie zum Beispiel die Klassenfahrt nach New York“ gehe, sondern erstmal um das pädagogische Konzept.

Lehrerin Daniela Gottwald leitet das vierköpfige Vorbereitungsteam der neuen Gesamtschule und stellte das Konzept vor.
Lehrerin Daniela Gottwald leitet das vierköpfige Vorbereitungsteam der neuen Gesamtschule und stellte das Konzept vor. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die neue Gesamtschule soll eine Schule des gemeinsamen Lernens werden. Sie soll einen Sprachenschwerpunkt mit bis zu vier möglichen Sprachen – darunter Englisch, Französisch und Spanisch, möglicherweise noch Niederländisch und sicherlich nicht Latein – haben. Und die individuelle Lernförderung mittels Lernzeiten sowie das eigenverantwortliche Arbeiten beispielsweise durch Projektzeiten unterstützen. „Selbstständiger und verantwortungsvoller sollen die Schüler dadurch werden“, sagt Lehrerin Stefanie Jürgens vom Vorbereitungsteam. Auch die Eltern sollen stark eingebunden werden, erklärt Lehrer Amadeus Schubert vom Vorbereitungsteam: „Wir wollen gerne gut vernetzt sein – und ein Teil Hiesfelds.“

Fragen offenbaren auch Sorgen

Am Ende kommen die Eltern zu Wort, stellen viele Fragen, äußern vereinzelt Sorgen: darüber, dass es zu wenig Platz in den Klassenräumen geben könnte, zu wenig Lehrer, mit maximal 135 Plätzen pro Jahrgang zu wenige für alle an der Gesamtschule interessierten Kinder. Nach Ende der Fragerunde werden einige von ihnen sich warm anziehen, aufstehen, zu den aufgehängten Abreißzetteln gehen und sich einen verbindlichen Anmeldetermin an der neuen Gesamtschule sichern.

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Einen Tag der offenen Tür gibt es an der Gesamtschule Hiesfeld am Samstag, 11. Januar 2020, von 11 bis 13 Uhr.

Die Homepage ist derzeit im Aufbau und über www.gesamtschule-hiesfeld.de zu erreichen.Anmeldungen an der neuen Gesamtschule sind möglich am Samstag, 1. Februar, 9 bis 13 Uhr; am Montag, 3. Februar, 15 bis 18 Uhr; am Dienstag, 4. Februar, 9 bis 14 Uhr und am Mittwoch, 5. Februar, 15 bis 18 Uhr.