Dinslaken. . Schülervertreter der von der Diskussion betroffenen Schulen in Dinslaken wären gerne von Verwaltung und Politik nach Meinung gefragt worden.

Die nächste Verwaltungsvorlage zur Entwicklung der Schulstandorte liegt vor, die Vertreter der Parteien haben sich positioniert, ebenso wie Schulleiter und Elternvertreter. Die Argumente sind unzählige Male ausgetauscht worden, alle haben sich zu Wort gemeldet oder sind befragt worden. Nur diejenigen nicht, die die Schulentwicklung am meisten betrifft: Die Schüler selbst. Deshalb hat die NRZ die Schülervertreter der vier von der Diskussion betroffenen Schulen – Friedrich-Althoff-Schule (FAS), Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) sowie Realschule und Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) – nach ihren Meinungen gefragt. Das, so sagten alle Schülervertreter als Reaktion auf die Anfrage, seien sie bislang weder von Vertretern aus Verwaltung noch aus Politik gefragt worden.

Moritz Aniola, Maya Abbel und Nils Josten (alle EBGS) sowie Fabian Schäfer (FAS) haben der NRZ in Gesprächen auch darüber hinaus Rede und Antwort gestanden. Die Vertreter der beiden Schulen im GHZ haben bis gestern noch nicht geantwortet.

Die EBGS-Schülervertreter . . .

Nils Josten (17, v.l.), Maya Abbel (17) und Moritz Aniola (17) bilden das Schülersprecherteam an der Ernst-Barlach-Gesamtschule. Foto: Markus Joosten . . . zur Schuldiskussion und was sie davon mitbekommen: „Natürlich bekommen wir etwas von der Diskussion mit“, sagt Nils Josten (17). „Wir sitzen als Schülervertreter ja auch in der Schülerkonferenz.“ Abseits davon – also im Klassenverbund oder in den Pausen – sei die politische Diskussion jedoch kein Thema. Jeder Schüler bekomme natürlich mal etwas aus der Zeitung mit, aber vertieft werde die Diskussion unter den Schülern nicht, erzählen die drei Vertreter. Und da ja noch nichts entschieden sei, werde das Thema bei den Treffen mit allen Klassensprechern bislang nicht angesprochen.

. . . zu ihrer bevorzugten Variante: „Wir sind dafür, dass in Hiesfeld eine zweite Gesamtschule entsteht“, sagt Maya Abbel (17). Der Bedarf an Gesamtschulplätzen bestehe in Dinslaken, in der Innenstadt habe man mit EBGS sowie Theodor-Heuss- und Otto-Hahn-Gymnasium aber schon ausreichend Möglichkeiten für Schulen, die zum Abitur führten. Eine möglich Erweiterung der EBGS auf den dritten Standort am Volkspark sehen die Gesamtschüler als Problem. „Wir sind mit rund 1300 Schülern und zwei Standorten schon jetzt eine sehr große und volle Schule“, sagt Moritz Aniola. Schon jetzt seien Gespräche mit Lehrern nicht immer möglich, käme ein dritter Standort hinzu, befürchten die Schüler, würde die gesamte Koordination noch schwieriger.

Der FAS-Schülervertreter . . .

Fabian Schäfer (15) ist Schülersprecher der Friedrich-Althoff-Sekundarschule. Foto: Thorsten Lindekamp . . . zur Schuldiskussion und was er davon mitbekommt: Die Diskussion, sagt FAS-Schulsprecher Fabian Schäfer (15), bekäme er zwar mit, in der Schülerschaft sei sie allerdings kein großes Thema. „Dennoch ist die Stimmung an der Schule natürlich nicht gut – auch weil unsere Schule ja gerade erst aufgemacht worden ist und weil wir ja noch gar nicht so richtig die Möglichkeit hatten, uns zu beweisen.“

. . . zu seiner bevorzugten Variante: „Aus der Friedrich-Althoff-Sekundarschule eine Friedrich-Althoff-Gesamtschule zu machen, wäre eine Lösung“, die für die Schule selbst die wenigsten negativen Veränderungen und einen Erhalt der Schule brächte, glaubt Schäfer. Dennoch hätte er sich eigentlich eine Stärkung der neuen Schulform Sekundarschule gewünscht: „Ich denke, dass viele Eltern gar nicht wissen, was eine Sekundarschule ist und was diese Schule auszeichnet.“ Da, findet Schäfer, hätten Verwaltung und Politik, mehr Unterstützung leisten können.

>> SCHULAUSSCHUSS TAGT AM DIENSTAG IM RATHAUS

  • Die Vorlage zur Entwicklung der Dinslakener Schulstandorte steht – mit Ausnahme von Regularien wie Einwohnerfragestunde und Mitteilungen – als einziger Punkt auf der Tagesordnung des Schulausschusses, der am Dienstag um 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses stattfindet.