Dinslaken. . EBGS und SPD-Frauen haben sich für Gründung von zweiter Gesamtschule ausgesprochen. Politik kommentierte erweitertes Gutachten im Ausschuss nicht

Während die Mitglieder des Schulausschusses die Fortschreibung des „Gutachtens zur Entwicklung der Dinslakener Schulstandorte“ in ihrer Sitzung am Montagabend kommentarlos zur Kenntnis nahmen, haben sich Ulrich Wangerin, Schulleiter der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS), sowie auch die Frauen der SPD (AsF) am Montag in öffentlichen Briefen positioniert.

Das sagt der EBGS-Leiter

EBGS-Leiter Ulrich Wangerin begrüßt in seinem Schreiben, „dass sich eine Ausweitung des Dinslakener Angebotes an integrativen Schulplätzen abzeichnet“, ebenso wie die in der Fortschreibung neue vorgelegte fünfte Variante. Die sieht, wie berichtet, vor, dass eine zweite Gesamtschule, zum Beispiel im Hiesfelder Schulzentrum, gegründet, die Sekundarschule geschlossen und die Realschule in das ehemalige Schulgebäude am Stadtbad umziehen wird.

Die Variante erfülle eine Vielzahl berechtigter Forderungen, die auch seitens der EBGS vertreten werden, schreibt Gesamtschulleiter Wangerin. „Wir stellen uns klar hinter die Forderung des fortgeschriebenen Gutachtens (Variante 5), am Standort Hiesfeld eine vierzügige Gesamtschule einzurichten.“ Nach den Zahlen des Gutachters (zehn Züge insgesamt im integrativen System) könne die EBGS so die pädagogische Arbeit an ihren beiden Standorten im Innenstadtbereich ungehindert fortsetzen und gewinne am Standort Hiesfeld einen wichtigen Kooperationspartner hinzu.

Desweiteren, schreibt Wangerin, respektiere die EBGS den Wunsch derjenigen Eltern, die es bevorzugten, ihr Kind im gegliederten System beschulen zu lassen. Hierzu sei es unabdingbar, auch entsprechende Plätze vorzuhalten und diese an einem Standort anzubieten, der für die Mehrzahl der betroffenen Schüler gut erreichbar sei. Wangerin: „Insofern halten wir es für konsequent, die Realschule als dauerhaftes Element der Dinslakener Schullandschaft an einem neuen und baulich attraktiven Standort in der Stadtmitte festzuschreiben und damit zugleich auch aufzuwerten.“

Da das integrative System nicht zum Sammelbecken abgeschulter Schüler aus dem gegliederten System werden dürfe, fordert Wangerin „zwingend“ eine klare Festlegung der Zügigkeit der Systeme innerhalb sowie auch außerhalb der Stadt Dinslaken. „Es kann und darf nicht sein, dass Dinslakener Schüler in die Nachbargemeinden abwandern müssen, weil dort Plätze geschaffen werden, die eigentlich in Dinslaken benötigt würden.“ Eine moderate Erweiterung der Zügigkeit der EBGS könne in diesem Zusammenhang jedoch nur das letzte Mittel sein – nämlich dann, wenn es nicht gelinge, am Standort Hiesfeld eine zweite Gesamtschule einzurichten.

Das sagen die SPD-Frauen

Auch die SPD-Frauen sprechen sich in ihrem offenen Schreiben für die Gründung einer weiteren Gesamtschule aus. „Gesamtschulen bieten uns als Gesellschaft die Chance, jedes Kind mitzunehmen. Das war, ist und sollte immer unser Ziel sein“, heißt es in dem Schreiben. Im Gegensatz zu der einen oder anderen weiterführenden Schulform biete die Gesamtschule die Möglichkeit, jeden anerkannten Schulabschluss bis hin zur Hochschulreife zu machen. Das, wertet die AsF, sei zeitgemäß. Die SPD-Frauen fordern eine zeitnahe Entscheidung.

>> CDU FÜR ACHTZÜGIGE GESAMTSCHULE AN DREI ORTEN

  • Die CDU hatte sich bereits Ende der vergangenen Woche zur Fortschreibung des Gutachtens zu den weiterführenden Schulen positioniert. Sie favorisiert die bereits im ursprünglichen Gutachten von Mitte Mai 2016 aufgeführte „kleine Lösung“, welche die Schließung der Sekundarschule und die Erweiterung der Gesamtschule auf acht Züge vorsieht. Die Realschule soll nach Vorstellung der CDU in Hiesfeld bleiben, die Gesamtschule soll neben der Goethestraße und Scharnhorststraße mit den Räumen der Sekundarschule einen dritten Standort erhalten.