Dinslaken. Absprache: Dinslaken soll die Gründung der Gesamtschule und die Schließung der FAS vorbereiten. Die EBGS könnte für ein Jahr achtzügig sein.

Dinslaken soll zum Schuljahr 2020/21 eine neue Gesamtschule bekommen. Schon ein Jahr zuvor soll die Friedrich-Althoff-Sekundarschule schrittweise aufgelöst werden. Sie soll ab 2019 keine Schüler mehr aufnehmen. Darauf haben sich die schulpolitischen Sprecher der Fraktionen am Montag im Arbeitskreis Schule geeinigt. Die Ergebnisse der Absprache sind in die Beschlussvorlage der Verwaltung für die Sitzung des Schulausschusses am Dienstag, 9. Oktober, eingeflossen.

Standort wird bis Jahresende geklärt

Die Verwaltung soll danach beauftragt werden, die Voraussetzungen für die Gründung der neuen Gesamtschule zum Schuljahr 2020/2021 zu prüfen. Bis zum Jahresende soll sich zudem die Politik über den Standort für die Gesamtschule einigen – in Frage kommen das GHZ-Schulzentrum oder die Sekundarschule. Die SPD will ihr Vorgehen zuvor bei der Klausurtagung am 24. Oktober beraten, die anderen Fraktionen haben bereits ihre Konzepte vorgelegt. Bei den Sozialdemokraten gebe es Stimmen für und gegen Hiesfeld, so Helmut Weinrich (SPD).

FAS soll ab 2019/20 auslaufen

Bis Ende des Jahres soll außerdem der Beschluss zum Auslaufen der Friedrich-Althoff-Schule zum Schuljahr 2019/20 vorbereitet werden. Die Bezirksregierung, die einen schulpolitischen Beschluss bis 30. November gefordert hatte, soll signalisiert haben, dass die Stadt bis zum Jahresende Zeit hat, mit den Schulleitungen und Elternvertretungen der betroffenen Schulen sowie mit den Nachbarkommunen zu sprechen – viele Dinslakener Kinder besuchen etwa die Gesamtschule in Hünxe.

Das sind die Übergangslösungen

Die Gründung einer neuen Gesamtschule zum Schuljahr 2019/20 wäre „zeitlich unmöglich“, erklärt Heinz Wansing, Fraktionsvorsitzender der CDU. Im Falle eines Beschlusses für eine neue Gesamtschule würde die Bezirksregierung im Frühjahr 2019 mit den Vorbereitungen beginnen.

Wenn eine neue Gesamtschule erst zum Schuljahr 2020/2021 öffnet, die Friedrich-Althoff-Sekundarschule aber schon im kommenden Schuljahr ausläuft und dort ab 2019 eine Anmeldung nicht mehr möglich ist, muss der Bedarf an Schulplätzen für das Schuljahr 2019/20 anderweitig gedeckt werden.

Als Übergangslösung, so der Vorschlag, soll die Ernst-Barlach-Gesamtschule für die Übergangszeit von einem Jahr acht- statt sechszügig werden. Gleichzeitig soll für das Schuljahr 2019/20 an der Realschule eine weitere Eingangsklasse geschaffen und die Einrichtung eines Hauptschul-Bildungsganges ab Klasse 7 geprüft werden.

Das sagt die Bezirksregierung

Die Verwaltung hat die Zahlen aus der Elternbefragung für die Schuljahre bis 2024/25 hochgerechnet und die Schülerzahlprognosen aus dem Gutachten vom Juni 2018 zugrunde gelegt. „Ausgehend von einer durchschnittlichen Klassenfrequenz von 25 Schülern ist in den kommenden Jahren ein Bedarf für acht bis neun Züge an der Schulform Gesamtschule darstellbar“, so der Rückschluss der Verwaltung. Auch die Bezirksregierung halte die Errichtung einer zweiten Gesamtschule für sinnvoll, empfehle aber, diese fünfzügig anzulegen, damit auch in der Oberstufe genügend Schüler seien. „Sollte an einer Gesamtschule dauerhaft keine Oberstufe zustandekommen, wäre diese Schule, nach Auskunft der Bezirksregierung, in eine Sekundarschule umzuwandeln“, gibt die Verwaltung die Maßgabe der Behörde wieder.

Begrenzungen an anderen Schulen

Um fünf Züge an der neuen Gesamtschule zu garantieren, schlägt die Verwaltung vor, die EBGS auf fünf Züge und die Realschule auf drei Züge zu begrenzen. Auch eine Begrenzung der Gymnasien auf jeweils drei Eingangsklassen wird erwogen. Auch die Frage nach den Schulformwechslern im Übergang von Klasse sechs zu Klasse sieben stelle sich. Bislang sind die Kinder meist in die integrativen Systeme – also Gesamt- oder Sekundarschule – gewechselt. Nun soll geprüft werden, ob „an der Realschule Möglichkeiten zum Verbleib geschaffen werden können“, heißt es.

EBGS-Leiter: Schule platzt aus allen Nähten

Überrascht zeigte sich Hans-Ulrich Wangerin, Schulleiter der EBGS, von der Idee, dass seine Schule übergangsweise achtzügig sein soll. Mit ihm habe bislang niemand darüber gesprochen. „Ich kann auch keine zwei Klassen mehr unterbringen“, sagt er. Der Standort Goethestraße (360 Schüler) und der Standort Scharnhorststraße (940 Schüler) „platzen aus allen Nähten.“