Duisburg. Der Konkurrenzkampf beim Spitzenreiter ist gerade auf der Position ganz vorn enorm. Was Kaderplaner Schmoldt zu Wegkamps Situation sagt.

Nach dem Training am Montag standen Dietmar Hirsch und Gerrit Wegkamp noch länger auf dem Rasen zusammen. Weil es sich so schlecht Mäuschen Spielen ließ, bleibt offen, worüber der Trainer des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg und sein Mittelstürmer sich austauschten.

Weil aber am Arbeitsplatz gern über den Job gesprochen wird, darf man vermuten, dass um die Beschäftigungsaussichten von Gerrit Wegkamp ging. Der Kicker, der im Sommer seine Suppen mit viel Vorschusslorbeer würzen konnte, hat vermutlich derzeit ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Beim ersten Punktspiel in 2025 schaffte es der ehemalige Münsteraner nicht in den Kader.

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Trainer Hirsch vergab den Bankplatz als Backup für Chefstürmer Malek Fakhro an den Neuzugang Thilo Töpken. Der ehemalige Aachener – am Mittwoch vor einer Woche erst verpflichtet – führte sich dann bestens ein. Nach seiner Einwechselung erzielte Töpken den Treffer zum 3:0-Endstand beim Gastspiel in Hagen gegen Türkspor Dortmund. So empfiehlt man sich für einen Einsatz am Freitag im Topspiel vor ausverkauftem Haus gegen Rot-Weiß Oberhausen.

Wegkamp muss sich derweil fragen, ob der Coach vielleicht wieder nur einen Tribünenplatz für ihn reservieren kann. Das ist hart, denn der Torjäger verlor in der Hinrunde das interne Duell gegen Fakhro. Dann kaufte der Verein einen weiteren Mann mit Rang und Namen für seine Position. Da muss man schon mal das Wort „Vertrauensbeweis“ im Internet googeln.

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Der Kaderplaner der Zebras Chris Schmoldt sieht aber derzeit keine Anzeichen, dass Wegkamp sich in letzter Minute aus dem Transferfenster stürzen wird. Schmoldt sagt: Natürlich ist Wego unzufrieden. Aber er ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und er steht nicht auf dem Abstellgleis.“

Härtefall im Aufstiegsrennen

Schmoldt räumt aber ein, dass es im Saisonverlauf Härtefälle gebe und Wegkamp einer davon sei. Ausgerechnet Thilo Töpken beschrieb nach dem Sieg in Dortmund die Sachlage ausgesprochen treffend: „Klar gibt es einen großen Konkurrenzkampf, aber wir wollen aufsteigen. Da ist es für jeden umso besser, dass es einen Konkurrenzkampf gibt, damit er sich weiterentwickelt. Wenn der eine Stürmer nicht trifft, dann ist der andere da.“

Gerrit Wegkamp hat nicht getroffen. In den ersten 18 Partien gelangen ihm bei 16 Einsätzen zwei Tore. Jetzt ist Thilo Töpken da. Und der hat getroffen. Darüber hinaus macht nicht nur der neue Mann, sondern auch Chris Schmoldt klar, worum es beim MSV geht: um den Aufstieg in die 3. Liga. Einzelinteressen haben sich da einzuordnen. Denn Konkurrenzkampf gibt es nicht allein ganz vorn. Über den Jahreswechsel haben die Meidericher zwei offensive Mittelfeldspieler geholt. Max Dittgen hilft vor allem Patrick Sussek, sich durch Konkurrenzdruck weiterzuentwickeln.

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Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte der Ex-Ingolstädter (29), dass er am liebsten in jedem Spiel auf dem Platz stehen will. Seine Stammposition ist die linke Außenbahn. Genau dort läuft gerade Patrick Sussek die Linie lang. Dustin Willms ist eher auf der rechten Offensivseite engagiert. Da aber hat er sehr starke Konkurrenz. Jan-Simon Symalla ist nicht nur jung, schnell, Eigengewächs und  Publikumsliebling. Er spielt auch eine überragende Saison.