Duisburg. Joachim Hopp im RWO-Trikot? Ja, das hat es mal gegeben. Die MSV-Legende stand mit Oberhausen im DFB-Pokal-Halbfinale. Der Rest ist Geschichte.

Joachim Hopp ist heiß auf das Derby. „Das ist jetzt unser wichtigstes Spiel“, sagt die Legende des MSV Duisburg vor dem Fußball-Regionalliga-Kracher gegen Rot-Weiß Oberhausen am Freitag in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena (19.30 Uhr). „Hoppi“ weiß: Mit einem Sieg würden die Zebras ein weiteres wichtiges Zeichen im Aufstiegskampf setzen.

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Joachim Hopp saß am Sonntag im Hagener Ischelandstadion auf der Tribüne und fieberte mit den Zebras. Der 58-Jährige fuhr zufrieden nach Hause. „Es war wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Egal wie“, erlebte der Ex-Profi dann aber doch einen souveränen 3:0-Sieg gegen Türkspor Dortmund auf einem schweren Geläuf. Den MSV sieht er weiter auf Kurs. Die Mischung der im Sommer runderneuerten Mannschaft stimmt in seinen Augen. Nach dem Absturz in die 4. Liga erlebt Hopp, der regelmäßig das Training in Meiderich besucht, nun eine intakte Mannschaft. „Wir haben Jungs, die wieder gerne für uns spielen. Das ist eine Mannschaft, die Spaß macht“, freut sich der frühere Defensiv-Haudegen über ein intaktes Team.

Joachim Hopp ist auch von den Winterverpflichtungen der Meidericher überzeugt. Am Sonntag kamen mit Dustin Willms, Thilo Töpken und Max Dittgen in der zweiten Halbzeit drei Neuzugänge als Einwechselspieler zum Einsatz. „Wir haben keinen Qualitätsverlust, wenn Spieler von der Bank kommen“, so Hopp, der sich in den nächsten Wochen nun den „nächsten Schritt“ wünscht: Fortschritte im spielerischen Bereich, noch mehr Dominanz. Trainer Dietmar Hirsch findet in seinen Augen dabei die richtige Mischung aus Konzentration und Freude an der Arbeit. Hopp: „Der Didi zieht das Ding durch.“

„Ich war damals zu schnell für Olli Kahn.“

Joachim Hopp
MSV-Legende

Gegen Rot-Weiß Oberhausen trifft der MSV nun auf den aktuellen Verfolger. Die Kleeblätter reisen als Tabellenzweiter an die Wedau. Die Türe zur Spitze sei für die Nachbarn derzeit wieder einen „Spalt geöffnet“, trotzdem sieht Hopp die Rollen klar verteilt. Der MSV geht als Favorit ins Derby. Hopp: „Wir haben mehr zu verlieren als die Oberhausener.“

2009 trafen sich die Oberhausener Pokalhelden noch einmal: (von links) Björn Ahrens, Trainer Aleksandar Ristic, Joachim Hopp, Oliver Adler und Peter Quallo.
2009 trafen sich die Oberhausener Pokalhelden noch einmal: (von links) Björn Ahrens, Trainer Aleksandar Ristic, Joachim Hopp, Oliver Adler und Peter Quallo. © Bögeholz | Bögeholz

Joachim Hopp kickte von 1989 bis 1998 für die Zebras, dann wechselte er für die Saison 1998/99 zu Rot-Weiß Oberhausen. Auch an der Landwehr erlebte er eine Mannschaft, die vom Teamgeist geprägt war. Mit RWO zog Hopp damals ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Auf dem Weg dorthin schalteten die Oberhausener Werder Bremen II (1:0), die Eisbachtaler Sportfreunde (4:1), den Hamburger SV (4:3 im Elfmeterschießen) und Borussia Mönchengladbach (2:0) aus. Im Halbfinale traf RWO auf die Bayern und zog dafür ins Gelsenkirchener Parkstadion um.

Joachim Hopp hatte sich kurz zuvor einen Zehenbruch zugezogen und stand deshalb auch nicht in der Startelf. Vor 47.300 Zuschauern kam der Duisburger im RWO-Trikot erst zur zweiten Halbzeit ins Spiel. „Wenn ich von Beginn an gespielt hätte, wäre das Spiel anders ausgegangen“, flachst Joachim Hopp heute. Bei der 1:3-Niederlage erlebte er aber doch noch seinen besonderen Moment. Er holte den Elfmeter, der zum 1:3 führte heraus. Der Bayern-Keeper hatte ihn zu Fall gebracht. Joachim Hopp lacht: „Ich war damals zu schnell für Olli Kahn.“ Keine Frage: Am Freitag zählt für „Hoppi“ aber nur der MSV.