Duisburg. Neuzugang Max Dittgen fiel 2017 nicht nur als Fußballer auf. In welcher TV-Show er mitspielte – und warum es ihn zurück zum MSV Duisburg zog.
Als Max Dittgen beim 1. FC Kaiserslautern spielte, verblüffte er seinen damaligen Coach Norbert Meier. „Er hat sich in der Kabine die Augen gerieben, als er hörte, dass ich zu diesem Zeitpunkt der meist-gegoogelte Spieler Deutschlands war“, erzählt der Neuzugang des Regionalligisten MSV Duisburg, bei dem Meier ja auch auf eine Vergangenheit als Trainer zurückblicken kann. Die Resonanz im Netz hatte nur am Rande mit den fußballerischen Qualitäten des gebürtigen Moersers zu tun. Mit seiner Frau Anette nahm er im Jahr 2017 an der Lifestyle-Soap „Zwischen Tüll und Tränen“ des Fernsehsenders Vox teil.
Mehr zum MSV Duisburg
- MSV-Trainer Dietmar Hirsch: „Genießen und alles raushauen“
- MSV Duisburg: Maierhofers Sternstunde gegen Oberhausen
- Tribünenplatz: Wegkamp bald weg? „Natürlich ist er unzufrieden“
- News zum MSV Duisburg auf Instagram
- MSV-News bei WhatsApp
Die Hauptperson in dieser Folge der Brautmodenshow war naturgemäß Max Dittgens Ehefrau Anette, die das passende Kleid für die Eheschließung suchte. „Ich war ja nur Statist – wie die meisten Männer bei einer Hochzeit“, lacht der 29-Jährige. Eine Nebenrolle wird es dann aber wohl doch nicht gewesen sein. Und die will er nun auch bei seiner neuen beruflichen Aufgabe nicht einnehmen. Dittgen brennt darauf, sich im Aufstiegskampf der Zebras nachhaltig einbringen zu können. „Ich bin nicht nicht hierher gekommen , nur um mich hinzusetzen und froh zu sein, dass ich da bin“, sagt Dittgen, der auf dem Platz stehen will. „Am liebsten in jedem Spiel“, wie er unterstreicht.
Das Engagement beim MSV Duisburg ist für Max Dittgen mit einer Rückkehr in die Heimat verbunden: „Ich darf ein altes Kapitel wieder aufschlagen.“ Als Neunjähriger wechselte er einst vom SC Rheinkamp zu den Meiderichern. Drei Jahre kickte er im NLZ des MSV. „Damals gab es auf der Vereinsanlage die beiden Aschenplätze noch“, erinnert sich der Offensivallrounder. Nach drei Jahren wechselte er zum FC Schalke 04, der damals „das Non-Plus-Ultra im Nachwuchsfußball war“, wie Dittgen heute sagt. Profi wurde er später beim 1. FC Nürnberg. Es folgten die Stationen bei der SG Sonnenhof Großaspach, beim 1. FC Kaiserslautern, beim SV Wehen Wiesbaden, beim FC St. Pauli – Dittgen: „Das ist ein ganz spezieller Verein mit einer besonderen Atmosphäre“ – und in den letzten drei Jahren beim Drittligisten FC Ingolstadt 04.
Max Dittgen möchte mit seiner Familie – die Töchter sind drei und fünf Jahre alt, der Sohn kam vor sechs Monaten zur Welt – nun im Duisburger Umkreis sesshaft werden. Als sich in den letzten Wochen die Option eröffnete, zum MSV zu wechseln, war Dittgen „sofort Feuer und Flamme. Meine Frau war auch sofort am Start nach dem Motto ‚Wenn nicht jetzt, wann dann‘.“ Eltern und Schwiegereltern wohnen am Niederrhein, die Distanz zwischen Moers und Ingolstadt ermöglichte nur einen eingeschränkten Kontakt. Frau und Kinder sind in dieser Woche noch bei ihm, reisen nach dem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen am Freitag aber wieder zurück nach Bayern. Max Dittgen hofft, dass er bald eine Wohnung für die Familie in Duisburg findet.
„Ich bin nicht nicht hierher gekommen, um mich nur hinzusetzen und froh zu sein, dass ich da bin.“
Beim MSV kann sich Max Dittgen ein längeres Engagement gut vorstellen. „Ich bin nicht für ein kurzes Intermezzo gekommen“, unterstreicht der Kicker. Den Wechsel aus der 3. Liga in die Regionalliga sieht er nicht als persönlichen Rückschritt. „Der MSV hat ambitionierte Ziele. Der Plan, der über allem steht, hat mich überzeugt“, will Dittgen dazu beitragen, dass er nun nicht nur ein neues Kapitel, sondern ein Buch mit einem Happy End abschließen kann. Als die Zebras in der vergangenen Saison abgestiegen sind, habe ihm das Herz geblutet, wie er sagt. Im April war Dittgen am 2:0-Erfolg des FC Ingolstadt gegen die Zebras beteiligt gewesen. Es war ein Sieg, der ihm auch wehtat: „Rechnerisch war noch etwas möglich. Aber gefühlt war da der Ofen für den MSV aus.“
MSV Duisburg: Dittgen ist heiß auf das RWO-Derby
Beim 3:0-Sieg in Hagen gegen Türkspor Dortmund brachte Trainer Dietmar Hirsch seinen Neuzugang kurz vor Schluss als Einwechselspieler. Erste Minuten für den MSV, die Max Dittgen guttaten. Er weiß: Jede Sekunde auf dem Platz hilft, um schnell im Team Fuß zu fassen. Die Euphorie rund um das Spiel gegen Oberhausen hat er längst aufgesogen. Er freut sich auf die Atmosphäre in der ausverkauften Duisburger Arena. Die Kulisse könne den entscheidenden Kick geben, der über Sieg und Niederlage entscheidet. Als Schlüsselspiel will er das Duell mit dem Tabellenzweiten in der frühen Phase der Rückserie noch nicht bezeichnen. Aber Dittgen sagt auch: „Wenn du das Spiel gewinnst, kann das einen weiteren Schub geben. Wir sind alle scharf darauf.“