Duisburg. Die Rückblick-Rubrik: Schnee und Eis machten den Fußballern im Januar 1985 das Leben schwer. Zebras testeten bei einem Oberligisten.
Wintersport-Wochenende in Duisburg: „Erstmals seit Menschengedenken“, so hieß es im zeitgenössischen Bericht konnten die Stadtmeisterschaften im Ski-Langlauf, für die sonst stets ein Tagesausflug in dafür passende Gefilde notwendig war, innerhalb der Stadtgrenzen ausgetragen werden. Während 119 Menschen sonntagsmorgens im tief verschneiten Wald hinter dem Zoo-Parkplatz auf Titeljagd gingen, rollte auf keinem Fußballplatz zwischen Walsum und Rumeln die Kugel. Nur Zweitligist MSV Duisburg war unterwegs: Die Zebras bestritten ihr vermeintlich letztes Testspiel vor dem geplanten Rückrundenstart am folgenden Wochenende. Beim Oberligisten 1. FC Bocholt gab es eine 1:2 (1:1)-Niederlage, für die eine spätere Vereinslegende im Alleingang sorgte.
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Der flächendeckende Wintereinbruch machte es schwer, überhaupt geeignete Gegner mit bespielbaren Anlagen zu finden. Zwei Tage zuvor hätten die Zebras in der Dorotheen-Kampfbahn des VfB Lohberg gegen Bundesligist Arminia Bielefeld testen sollen, doch daraus wurde aus naheliegenden Gründen nichts. Da waren die Verantwortlichen des MSV grundsätzlich erst einmal froh, dass der Platz am Bocholter Hünting mit viel Einsatz vom Schnee geräumt worden war. „Doch der war schwer bespielbar, war glatt und schnell“, beobachtete Friedhelm Vos aus dem Trainerstab des Zweitligisten. Der sportliche Wert demzufolge wie eine Woche zuvor beim 3:3 in Oberhausen: sehr relativ.
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Immerhin befand Trainer Luis Zacarias nachher: „Dieses Spiel war innerhalb unserer Vorbereitung auf den Rückrundenstart sehr wichtig.“ Da ahnte er wohl noch nicht, dass die anhaltend schlechte Witterung einen Komplettausfall der ersten zwei Meisterschaftsrunden nach sich ziehen sollte. Die positiven Erkenntnisse: Udo Lay agierte im Mittelfeld sehr stark, Volker Abramczik überzeugte im Angriff. Der Führungstreffer nach 25 Minuten ging allerdings auf das Konto von Pascal Notthoff.
Mann des Tages war aber ein anderer: Michael Tönnies, der einige Jahre später Legendenstatus in Zebrastreifen erlangen sollte, lief da noch für die Bocholter auf und stellte den sonst so zuverlässigen MSV-Abwehrmann Dietmar Schacht vor viele Probleme. Zunächst gelang ihm in der 33. Minute der 1:1-Ausgleich, ehe er acht Minuten vor dem Schluss für den Sieg der Hausherren sorgte.
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Startaufstellung und Einwechselspieler jenes Tages sind übrigens überliefert, nur die Minuten, in denen die Umbauten vorgenommen wurden, hatte sich wohl niemand notiert. Dies nur als Anmerkung zu den nachfolgend fehlenden Angaben in den Klammern.
MSV: Macherey (de Beer) – Dubski, Steininger, Schacht (Griebling), Kaul, Lay, Patrick Notthoff (Kettler), Pascal Notthoff (Yildirim), Struckmann (Pesic), Voßnacke (Schlipper), Abramczik.