Duisburg. Die Rückblick-Rubrik: Eis und Schnee hatten den Fußball zum Auftakt 1985 im klirrenden Würgegriff. MSV und RWO trafen sich dennoch.

Eis und Schnee schmolzen am vergangenen Wochenende ganz schnell wieder weg. Am ersten Januar-Wochenende 1985 war der Kälteeinbruch hartnäckiger und verhinderte unter anderem für die Fußball-Verbandsligisten Hamborn 07 und DFV 08 den nach heutigen Maßstäben extrem frühen Pflichtspielstart im neuen Jahr. Nachbar VfB Homberg war freilich froh, dass es wieder losging, denn die Linksrheinischen feierten einen 6:0-Erfolg beim SC Kleve 63.

„An diese Verhältnisse müssen wir uns wohl in den nächsten Wochen gewöhnen.“

Luis Zacarias
damaliger Trainer des MSV Duisburg

Zweitligist MSV Duisburg hatte es derweil mit Rot-Weiß Oberhausen zu tun – aber wenngleich es so klang, war dies nicht der Rückrundenauftakt für die beiden Nachbarn. Vielmehr stand im Stadion Niederrhein ein vermeintlicher Härtetest vor dem ebenfalls vermeintlich zwei Wochen später folgenden ersten Pflichtspiel auf dem Programm. Der sportliche Wert hielt sich am Ende allerdings in engen Grenzen, was natürlich an den äußeren Verhältnissen lag. Die Kugel rollte auf einer dichten Schneedecke vor gerade einmal 251 zahlenden Zuschauenden. „An diese Verhältnisse müssen wir uns wohl in den nächsten Wochen gewöhnen“, waren sich MSV-Trainer Luis Zacarias und sein RWO-Kollege Friedel „Tito“ Elting einig. Wie recht er haben sollte: Die beiden geplanten ersten Spieltage der Rückserie wurden vom DFB komplett abgesagt und in den April verlegt. Los ging es dann erst Anfang Februar.

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3:3 hieß es am Ende zwischen den beiden Revier-Rivalen, wobei die Zebras zur Pause noch mit 2:1 führten. Dafür hatte Pascal Notthoff gesorgt, der Ex-Nationalkeeper Wolfgang Kleff zwischen den Oberhausener Pfosten gleich zweimal überwinden konnte. Die Hausherren hatten dann nach Wiederbeginn mehr vom Spiel und kamen durch Stefan Dauber zum Ausgleich (57.). Michael Struckmann konnte den MSV noch einmal nach vorn bringen (82.), doch zwei Minuten vor dem Ende stellte Konrad Eickels den Endstand her.

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Ganz ungeachtet von Kälte und Ergebnis war einer froh, dass er wieder auflaufen konnte: MSV-Verteidiger Didi Schacht war nach einer Lebensmittelvergiftung erst zwei Tage zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden und stand schon wieder auf dem Platz. Sein Humor war ungetrübt: „Ich habe jetzt mein Idealgewicht, nachdem ich drei Kilo abgenommen habe.“