Hamminkeln. Fußball-Landesligist schwärmt vom Besuch beim Regionalligisten. In der Liga geht es am Sonntag mit zwei Rückkehrern zu einem starken Aufsteiger.
Jürgen Stratmann ist auch gerne mal mit dem Mountainbike unterwegs. Das vergangene Wochenende stand beim Trainer des Fußball-Landesligisten BW Dingden aber ganz im Zeichen seiner größten sportlichen Leidenschaft. Am Freitag noch coachte Stratmann seine Elf zum 2:1-Heimsieg über den GSV Moers, am Samstag war der Halderner mit seinem Team an der Wedau Augenzeuge des 1:0-Sieges von Regionalligist MSV Duisburg über Düren, ehe er am Sonntag noch die direkte Konkurrenz beim Landesliga-Topspiel zwischen dem PSV Lackhausen und dem SV Budberg (1:3) beobachtete.
Stratmann tauscht sich im Vorfeld mit Dietmar Hirsch aus
Das größte Highlight war für den Coach des Tabellendritten und wohl auch für seine Schützlinge der Besuch bei den Zebras, die den SV Blau-Weiß nach dem Aufeinandertreffen im Niederrheinpokal im August nach Duisburg eingeladen hatte. „Der MSV war wohl schon beeindruckt davon, was BW Dingden damals im eigenen Stadion auf die Beine gestellt hat und wie gastfreundlich unser Verein war“, sagt Stratmann. Als besonders gastfreundlich erlebte der Dingdener Tross nun auch den Meidericher Traditionsverein: „Wir hatten super Plätze auf der Tribüne und Marketing-Leiter Christian Koke hat sich extra noch einmal nach unserem Wohlbefinden erkundigt“, erklärte der BWD-Coach, der sich im Vorfeld auch noch einmal mit seinem Trainerkollegen Dietmar Hirsch ausgetauscht hatte. Nach der Begegnung kam es auf Grund der Medien-Verpflichtungen des Duisburger Übungsleiters zwar nicht mehr zu einem Treffen, das soll aber bald nachgeholt werden.
Stratmann: „Haben natürlich alle die Daumen gedrückt“
Die Partie der Zebras gegen Düren entwickelte sich zwar zu einer recht zähen Angelegenheit, die fast in kompletter Mannschaftsstärke angereisten Blau-Weißen, die den Abend noch auf der Bocholter Kirmes ausklingen ließen, kamen trotzdem voll auf ihre Kosten. „Wir haben natürlich alle die Daumen gedrückt, und die Hauptsache ist, dass der MSV am Ende gewonnen hat“, meinte der BWD-Coach.
Haffke und Clasen kehren zurück
Hauptsache gewonnen - so hätte auch das Dingdener Fazit nach dem letztlich mühsamen 2:1 über Moers lauten können. Und mühsam war es am Ende wohl auch, weil die Blau-Weißen aktuell trotz ihres großen und qualitativ hochwertigen Kaders personell ein wenig am Stock gehen. Gegen den GSV musste Stratmann deshalb auch auf einige gesundheitlich angeschlagene Spieler setzen. Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bei der schwierigen Auswärtsaufgabe in Bottrop sollte es zumindest wieder ein bisschen besser aussehen. Innenverteidiger Michael Leyking ist beim starken Aufsteiger VfB, der in elf Partien erst zehn Gegentreffer kassiert hat, zwar zum letzten Mal gesperrt, doch dafür kehren beim Tabellensiebten zumindest die zuletzt verhinderten Jan-Niklas Haffke und Nicolas Clasen in den Kader zurück.
Odonkor in Mintard gefeuert
Der Dingdener Ligakonkurrent BW Mintard hat sich am Montagabend von Cheftrainer David Odonkor und dessen Assistentin Soumiya Bouhadi getrennt. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie ist für den früheren Nationalspieler und WM-Helden von 2006 beim Mülheimer Club Schluss. Nach dem achten Spieltag hatte Mintard noch von der Tabellenspitze gegrüßt, zuvor unter anderem auch Dingden mit 3:1 besiegt. Doch zuletzt gab es ein 0:2 in Budberg, ein 1:3 gegen den VfB Speldorf und ein heftiges 1:5 bei der SG Essen-Schönebeck. Die Verantwortlichen sahen die sportlichen Ziele gefährdet und handelten schnell. Sehr zur Verwunderung von Odonkor („Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder in die Spur gekommen wären“) und seiner Co-Trainerin.
Grundsätzlich darf die Tatsache, dass Blau-Weiß trotz der personell recht schwierigen Phase in den letzten sechs Partien 14 von 18 möglichen Zählern ergatterte und zuletzt am fünften Spieltag in Mintard unterlag, im Kampf um eine Spitzenplatzierung natürlich positiv stimmen. Doch sollte sich der Kader bald wieder füllen, gibt es für Stratmann auch einen negativen Aspekt: „Natürlich ist unser großer Kader ein Faustpfand, aber es kommt dann eben auch vor, dass Spieler, die in den letzten Jahren eigentlich immer gesetzt waren, mal nur Ergänzung sind. Da muss der einzelne Spieler dann den Mannschaftsgeist in den Vordergrund stellen“, sagt der Coach. Für die Stimmung am Mumbecker Bach war neben dem nächsten Dreier natürlich auch der Mannschaftstag beim MSV Duisburg Gold wert.