Wesel. Im Landesliga-Topspiel verpasst der PSV Lackhausen eine höhere Pausenführung und wird dafür ganz schnell bestraft. Torschütze verletzt sich früh.

Nach zuletzt drei Zu-Null-Siegen in Serie waren die Landesliga-Fußballer des PSV Lackhausen auch am Sonntag im Heimspiel gegen den noch ungeschlagenen SV Budberg auf einem guten Weg. Am Ende jubelten vor rund 300 Zuschauern am Molkereiweg aber die Gäste, die dank einer Steigerung nach der Pause den Spitzenplatz in Gruppe 2 verteidigten. Für die Weseler blieb nach dem bitteren 1:3 (1:0) die Erkenntnis, dass deutlich mehr drin gewesen war.

„Eine 3:0-Führung zur Pause war möglich. Dann wäre Budberg auch sicher nicht mehr zurückgekommen“, trauerte PSV-Trainer Björn Assfelder dann auch hinterher einigen vergebenen Chancen in der deutlich besseren ersten Halbzeit der Gastgeber nach. Auf dem einmal mehr schwer zu bespielenden Weseler Naturrasen hatten beide Teams von Beginn an auch noch mit dem kräftigen Wind zu kämpfen. Wobei die Budberger sich anfangs gegen den Wind noch etwas schwerer taten. Wirklich guten Fußball spielten aber auch die Lackhausener nur selten. Der erste sehenswerte Angriff saß dann jedoch direkt. Max Mahn schickte seinen Sturmpartner Felix Gehrmann, der wiederum Florian Karwath den Ball perfekt in die Gasse spielte. Der Weseler Linksaußen ließ Marc Anders im SVB-Tor keine Abwehrchance (5.).

Torschütze Karwath muss verletzt vom Feld

Die Budberger hatten auch in der Folge etwas mehr Ballbesitz, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die Möglichkeiten hatten weiter die Postsportler. Nach einer Ecke von Luis Blaswich hatte Mahn am langen Pfosten das 2:0 auf dem Kopf, zielte aber nicht genau genug (15.). Genau wie Karwath neun Minuten später mit dem Fuß. Nach seinem Abschluss aus 15 Metern, der knapp das Ziel verfehlte, musste der 23-Jährige angeschlagen gegen Yannik Oenning ausgetauscht werden. Bitter für die Hausherren, denn Karwath war nicht nur wegen seines frühen Treffers ein Aktivposten beim PSV gewesen.

Es blieb vorerst trotzdem dabei: Budberg fiel nur wenig ein, der PSV setzte gefährliche Nadelstiche. Vor dem Wechsel hatte Mahn noch einmal eine gute Gelegenheit. Sein Schuss von der Strafraumkante rauschte nur knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei (42.). Die Gäste jedenfalls waren zu diesem Zeitpunkt noch gut bedient, erwiesen sich dann zu Beginn der zweiten Hälfte aber als deutlich effizienter als die Weseler. Beim Ausgleich, den Budbergs Torjäger Moritz Paul mit dem Kopf erzielte, machte PSV-Keeper Sebastian Kaiser, in den vergangenen Wochen ein großartiger Rückhalt, nicht die allerbeste Figur, weil die vorherige Flanke durch „seinen“ Fünfmeterraum segelte (49.).

Lennart Hahn nutzt unsortierte Weseler Defensive zur Budberger Führung

Lackhausen hatte sich kaum vom 1:1 erholt, da schlugen die Budberger noch einmal zu: Die ansonsten weitestgehend souverän agierende Viererkette des PSV wirkte einmal nicht sortiert, was Lennart Hahn zur Gästeführung zu nutzen wusste (55.). In einer lange sehr hitzig geführten Partie, die der gute Referee Michael Menden aber jederzeit im Griff hatte, versuchten die Weseler bis zum Ende noch einmal alles, operierten dabei aber viel zu häufig mit langen Bällen, die immer wieder Beute der Budberger Abwehrrecken um Kapitän Jan Luca Häselhoff wurden. Ernsthafte Chancen auf ein 2:2 gab es nicht mehr, auch wenn Assfelder in der Schlussviertelstunde mit Berkan Toptas für Sechser Orkay Güclü noch einen dritten Stürmer brachte. Nach einem Konter machte Paul schließlich den Deckel drauf (90.).

So haben sie gespielt

PSV: Kaiser - Blaswich, Laader, Bruns, Habig - Gerards, Orkay Güclü (79. Toptas), Karwath (28. Oenning), Necati Güclü - Mahn, Gehrmann.

Tore: 1:0 Karwath (5.), 1:1 Paul (49.), 1:2 Hahn (55.), 1:3 Paul (90.).

Schiedsrichter: Michael Menden.

Zuschauer: 308.

„Wir waren engagiert und fleißig, aber fußballerisch einfach nicht ganz so gut wie zuletzt“, resümierte der PSV-Coach. Assfelder weiter: „Budberg war brutal effektiv, und damit haben sie sich den Sieg auch irgendwie verdient.“