Mülheim. Nach anfänglichem Rückstand steigern sich die Hockeydamen des HTC Uhlenhorst und gewinnen das Kellerduell gegen Raffelberg verdient.
Als ein langer Ball durchrutschte, standen sich Carla Hartmaring und Torhüterin Sophia Wegener plötzlich wie bei einer Penaltysituation gegenüber. Die Mülheimerin ging rechts an der Torfrau vorbei und schob aus spitzem Winkel zum 3:1 ein. Es war die Vorentscheidung (und der Endstand) zu Gunsten des HTC Uhlenhorst im Kellerduell der Feldhockey-Bundesliga gegen den Club Raffelberg.
„Im ersten Heimspiel für die Damen mit 16 Jahren so cool zu bleiben, das muss man erstmal machen“, lobte Trainer Phil Neuheuser hinterher die A-Jugendliche, die erst seit diesem Frühjahr neu zum Kader der ersten Mannschaft gehört.
Duisburgerinnen zu Beginn die bessere Mannschaft
Dabei hätte es für die Gastgeberinnen vor ordentlicher Kulisse auch ganz anders laufen können. Denn die ersten Minuten gehörten klar den Gästen aus Duisburg, die sich gleich zwei Ecken erspielten und in der neunten Minute durch ein Tor von Laura Plüth auch in Führung gingen.
„Es war glaube ich sehr wichtig, dass wir die ersten Ecken gegen uns so gut verteidigt haben. Über die gesamte Spieldauer muss man aber schon sagen, dass der Sieg verdient ist. Denn wir waren defensiv griffiger. Am Anfang waren wir noch nicht gut genug im Eins-gegen-eins, in der Raumdeckung aber schon“, meinte Trainer Neuheuser nach dem Schlusspfiff.
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Denn sein Team steckte den Rückstand gut weg. Nur zwei Minuten später war eine Uhlenhorster Ecke zwar schlecht ausgeführt, doch der Ball blieb irgendwie in der Gefahrenzone und am Ende war die Duisburgerin Sophia Frach als letztes dran – 1:1.
Mülheimer Abwehrarbeit verleiht Sicherheit für die Offensive
Nach einem durchaus flotten Beginn für ein solches Kellerduell gewann der HTCU durch seine immer bessere Abwehrarbeit auch zunehmend an Mut in der Offensive. Maike Scheuer scheiterte erst an der Torhüterin, traf im zweiten Versuch aber zur 2:1-Führung. Bei zwei weiteren Chancen vor der Pause hätte der Vorsprung sogar noch anwachsen können.
Kantersieg der HTCU-Herren
Den Herren des HTC Uhlenhorst Mülheim ist am Samstag ein Kantersieg gelungen. Beim SC Frankfurt 80 gewann die Mannschaft von Trainer Thilo Stralkowski mit 9:1 (5:0). Schon nach dem ersten Viertel führte der Tabellenzweite mit 5:0. Lukas Windfeder (3), Timm Herzbruch (2), Maximilian Stahmann (2) und Lukas Mertgens (2) waren die Torschützen.
Damit übernimmt der HTCU den ersten Platz von Rot-Weiss Köln. Die Kölner gewannen das Spitzenspiel gegen den Hamburger Polo Club nur knapp mit 1:0. Beide Teams haben jetzt eine Tordifferenz von 31, die Mülheimer aber mehr Tore erzielt. Am Sonntag empfängt der HTCU die Hamburger.
Fünf Minuten nach dem Wechsel stellte Carla Hartmaring mit dem bereits geschilderten Treffer erstmals eine Zwei-Tore-Führung in dieser Saison her.
Siebenmeter hätte für Spannung sorgen können
Nachdem Milla Frye zehn Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung verpasste, hätte Raffelberg per Siebenmeter noch einmal verkürzen können, doch Torfrau Finja Starck wehrte den Strafstoß ab. „Wenn der reiingeht, fangen wir natürlich nochmal an zu wackeln, da müssen wir uns nichts vor machen“, meinte Trainer Phil Neuheuser.
Am Ende konnte es ihm egal sein. „Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal drei Punkte geholt habe“, sagte ein sichtlich glücklicher Trainer, der ergänzte: „Die Klasse gehalten haben wir davon nicht, auch Fünfter sind wir noch nicht. Es kann noch alles passieren. Aber für den Moment sind wir erstmal total happy und das ist auch wichtig für’s Ego.“
HTC Uhlenhorst Mülheim – Club Raffelberg 3:1 (2:1)
Tore: 0:1 Plüth (9.), 1:1 Frach (11., Eigentor), 2:1 Scheuer (17.), 3:1 Hartmaring (36.)
HTCU: Starck, Burmester – Barth, Clococeanu, Mertens, Neuheuser, Schrafen – Becker, Birkner, Eckhardt, Hemmerle, Müntefering – Engel, Frye, Guyet, Hartmaring, Scheuer, Sturm
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