Mülheim. 1:7 und 1:3 – so lesen sich die Ergebnisse des HTC Uhlenhorst zum Rückrundenauftakt. In Harvestehude und Berlin war nicht alles schlecht.

Tabellarisch hat sich nach diesem Wochenende nicht viel geändert. Aber zumindest die Eindrücke, die die Damen des HTC Uhlenhorst und die des Club Raffelberg gesammelt haben, unterscheiden sich auf den ersten Blick deutlich.

Denn während die Uhlenhorsterinnen vor allem beim Harvestehuder THC beim 1:7 unter die Räder gerieten, am Tag darauf beim Berliner HC (1:3) aber eine Leistungssteigerung zeigten, wirkten die Duisburgerinnen beim 1:3 beim Club an der Alster und beim 0:1 beim Harvestehuder HTC zumindest defensiv stabiler.

Zwei Ex-Uhlenhorsterinen erzielen fünf von sieben Toren

Und so hat sich dann eben doch eine Kleinigkeit verändert: Vor dem Wochenende hatten die Mülheimerinnen ein um einen Treffer besseres Torverhältnis als die Raffelbergerinnen, nun liegen sie neben dem einen Punkt auch vier Tore im Rückstand. So eng wie es im Keller ist, könnte das im Rennen um Rang fünf entscheidend werden.

Aber zunächst zum Wochenende. Die Geschichte des Spiels in Harvestehude ist schnell erzählt: „Das war eine andere Klasse. Auf der einen Seite ein FinalFour-Kandidat, auf der anderen Seite wir, die im Abstiegskampf stecken“, analysierte HTCU-Trainer Phil Neuheuser. Das einzige Tor für seine Mannschaft erzielte Maite Sturm nach einer Ecke in der – es war das letzte Tor des Tages und der Ehrentreffer zum 1:7.

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Einmal mehr wurde den Mülheimerinnen dabei schonungslos vor Augen geführt, welch qualitativ hochwertige Abgänge sie in den vergangenen Jahren zu verzeichnen hatten. Denn Teresa Martin Pelegrina traf drei Mal gegen ihren Ex-Klub, Maren Kiefer doppelt. Die beiden weiteren Tore erzielte Katharina Bauer. Das Quartett der Ehemaligen beim HTHC komplettierten Toni Meister und Katharina Kiefer.

Starke erste Halbzeit macht den Uhlenhorsterinnen Mut

Einen Tag später in der Hauptstadt zeigten die Uhlenhorsterinnen ein ganz anderes Gesicht, hielten die Partie zunächst offen. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, so Phil Neuheuser. Die größte Chance zur Gästeführung hatte Maike Scheuer, die die Latte traf.

Für die Damenmannschaft des HTC Uhlenhorst heißt es jetzt, sich auf das Kellerduell gegen den Club Raffelberg einzuschwören.
Für die Damenmannschaft des HTC Uhlenhorst heißt es jetzt, sich auf das Kellerduell gegen den Club Raffelberg einzuschwören. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Ein Doppelschlag in der 35. und 40. Minute durch Philine Drumm und Alessa Volkert brachte den BHC dann auf die Siegerstraße, Benedetta Wenzel machte in Minute 49 alles klar. Maike Scheuers Tor nach einer Ecke hatte erneut nur statistischen Wert. „Wir sind im Offensivspiel zu fahrig, haben oft die richtige Idee, spielen den Ball dann aber so unsauber, dass er abgefangen wird“, so Phil Neuheuser.

Trainer hadert mit Niederlage in Berlin

Die Niederlage in Berlin hätte in seinen Augen nicht sein müssen. „Wir laden den Gegner durch Fehler im Passspiel nach vorne zu Kontern ein und unser individuelles Abwehrverhalten war nicht gut“, ging er in die weitere Analyse.

Bei allem Frust über die zwei Niederlagen gab es aber auch Positives, denn mit Carala Hartmaring und Maja Eckhardt feierten zwei B-Jugendliche ihr Bundesligadebüt. „Sie haben sich gut in die Mannschaft eingegliedert“, befand der Trainer.

Zwei Wochen bis zum Keller-Gifpel

Nun haben Neuheuser und seine Trainerkollegen zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft auf das entscheidende Spiel gegen den Club Raffelberg vorzubereiten. „Die Voraussetzungen haben sich nicht verändert. Wir sind gegen Raffelberg zum Siegen verdammt.“ Mut dafür macht der Auftritt in Berlin, der ausgenommen des dritten Viertels vielversprechend war.

Gewinnen die Uhlenhorsterinnen das Derby im heimischen Waldstadion, dann wären sie zwei Punkte im Vorteil und möglicherweise käme es dann auch nicht mehr auf das Torverhältnis an. Wie schwer der Raffelberger Abwehrriegel zu knacken ist, bekamen sie aber bereits im Hinspiel, das nach torlosen 60 Minuten im Shoot-Out entschieden wurde, zu spüren. Und die Ergebnisse vom Wochenende zeigten: Raffelberg tut sich im Angriff zwar ebenfalls schwer, die Abwehr liefert aber ab. Eine Lösung zu finden wird die Aufgabe der Mülheimer Trainer sein.

So haben sie gespielt

Harvestehuder HTC – HTC Uhlenhorst 7:1 (4:0)
Tore: 1:0 Bauer (3.), 2:0 M. Kiefer (12.), 3:0 Bauer (29.), 4:0, 5:0, 6:0 Martin Pelegrina (29., 38., 39.), 7:0 M. Kiefer (47.), 7:1 Sturm (51.).
Schiedsrichter: Ingwersen, Lipsky, Schuschel
Berliner HC – HTC Uhlenhorst 3:1 (0:0)
Tore: 1:0 Drumm (35.), 2:0 Volkert (40.), 3:0 Wenzel (49.), 3:1 Scheuer (52.)
HTCU-Wochenendaufgebot: Starck, Burmester – Hemmerle, Birkner, Engel, Mertens, Barth, Hartmaring, Eckhardt, Schrafen, Guyet, Clococeanu, Müntefering, Sturm, Neuheuser, Becker, Heyltjes, Scheuer.