Mülheim. Marius Morawka fährt seit 2006 Radrennen und ist ehrgeizig wie eh und je. So beschreibt der 47-Jährige seine Leidenschaft, die viel Zeit kostet.
12 Stunden Training pro Woche, fünf Einheiten, 350 Kilometer. Die harte Arbeit der letzten Monate soll sich für Marius Morawka an diesem Wochenende auszahlen: Der 47-Jährige möchte in seiner Altersklasse „auf dem Treppchen stehen”, sagt er. Morawka reist an diesem Wochenende nach Hamburg und nimmt dort an einem der größten Radrennen Deutschlands teil. Bei den BEMER “Cyclassics” misst er sich mit rund 3000 Radrennfahrern aus ganz Deutschland über eine Distanz von 60 Kilometern und hat sich dafür viel vorgenommen.
Und die Zeichen stehen gut: „Ich bin gut im Training”, erklärt das Mitglied vom Radsportverein RTC Mülheim. Außerdem hat er sich bereits letztes Jahr eine gute Startposition erkämpft und befindet sich deswegen in der „A-Gruppe” gemeinsam mit den schnellsten Fahrern. Das Radrennen in Hamburg ist für Morawka schon etwas Besonderes: „Das Rahmenprogramm ist beeindruckend”, findet der Mülheimer. Außerdem kann er nach dem sogenannten „Jedermann-Rennen”, an dem er teilnimmt, noch die Profis beobachten, die am Nachmittag die gleiche Strecke fahren. „So sieht man die Strecke noch mal aus einer ganz anderen Perspektive.”
Marius Morawka fuhr 2006 sein erstes Radrennen
Angefangen hat Morawka mit dem Radrennfahren vor etwa 25 Jahren. Sein erstes Rennen fuhr er 2006 in Bochum: „Damals bin ich irgendwo unter den ersten 200 Fahrern gelandet”, erinnert er sich. Heute sind seine Ansprüche an sich selbst schon etwas höher. Als Dritter in seiner Altersklasse möchte Morawka in der Gesamtwertung zwischen dem zehnten und zwanzigsten Platz landen: „Ich bin deutlich fitter als damals”, sagt er voller Überzeugung.
Auch die Platzierung aus dem letzten Jahr – Platz 102 – soll am Sonntag übertroffen werden: „Dieses Jahr sind die Voraussetzungen besser”, ist Morawka zuversichtlich.
Noch freiwillige Helfer bei der Deutschland-Tour gesucht
An Mülheim schrammt sie zwar vorbei, aber am 26. August kommt die Deutschland-Tour ins Ruhrgebiet.
Die vorletzte der vier Etappen führt über Arnsberg nach Essen. Auf der Schlussrunde umrundet das Feld zweimal den Limbecker Platz.
Um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, sind hunderte Streckenposten im Einsatz – darunter Mitglieder des RTC Mülheim. Wer als Helfer dabei sein will, kann sich auf deutschland-tour.com/de/helfer-werden anmelden. Für eineinhalb Stunden gibt es eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro .
Das jahrelange Training zahlt sich aus. Zwei bis drei Monate vor dem Wettkampf zieht Morawka das Training noch mal an, manchmal eine echte Herausforderung im Alltag: „Ich habe eine kleine Tochter und trainiere daher oft in den späten Abendstunden, wenn die Kleine im Bett ist.” Nach Hamburg kann die Zweitklässlerin ihren Papa als Unterstützung jedoch nicht begleiten: „Sie muss Montag pünktlich in der Schule sein”, sagt Morawka lachend.
Marius Morawka hat keine Zeit für Sightseeing
Manchmal, zum Beispiel wenn er im strömenden Regen trainieren muss, kommen auch Morawka schon mal die Gedanken: „Warum mach’ ich das überhaupt?”, gibt das RTC-Mietglied zu. „Aber nur ganz selten”, ergänzt er. Mehr ein Scherz. Im Rennen sind diese Gedanken dann komplett verflogen. „Da ist man so im Tunnel und konzentriert sich auf andere Dinge”, beschreibt der Radrennfahrer. Sein persönlicher Ehrgeiz treibt ihn an, sich immer wieder komplett zu verausgaben. Und das Gefühl nach dem Rennen: „Da ist man immer einfach nur froh, es geschafft zu haben.”
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„Und wenn man dann noch in so einer schönen Stadt wie Hamburg fährt, hat es noch mal einen besonderen Reiz”, freut sich Morawka auf das Event am Sonntag. Anreisen möchte er gemeinsam mit einem Kollegen bereits am Samstag, Zeit für Sightseeing bleibt vor dem Rennen jedoch nicht viel. „Am Samstag geht es nur noch früh ins Bett”, sagt Morawka.
Startzeit am Sonntag ist für den Mülheimer nämlich bereits um 07.30 Uhr. Und trotzdem freut sich er sich auf den Tag, auf das Rennen, auf die Stimmung und die Stadt. Schließlich ist es ein Rennen genau nach seinem Geschmack: „Die Strecke ist flach, die Anstiege kurz”, sagt Marius Morawka und fasst daher zusammen: „Ich hab Bock!”