Mülheim. Der HTC Uhlenhorst ist in die Vorbereitung gestartet. So ist der Stand der Dinge und zu dieser neuen Regel hat der Trainer noch Fragen.
Timm Herzbruch meldete sich am Dienstagnachmittag endgültig im Kreis der Nationalmannschaft zurück. Beim 4:1-Erfolg in der ProLeague gegen Australien traf Herzbruch doppelt – auch seine drei Teamkollegen vom HTC Uhlenhorst, Malte Hellwig und die beiden Weltmeister Lukas Windfeder und Moritz Ludwig legen eine ordentliche Länderspielserie hin.
Im Waldstadion begann unterdessen die Vorbereitung auf die kommende Sommersaison. Athletiktrainer Max Wagner arbeitet mit den Spielern, die gerade weder bei der Nationalmannschaft noch im Urlaub weilen, an den Grundlagen für die neue Saison. „Unser Ziel ist es, dass die Spieler sich weniger verletzen“, sagt Cheftrainer Thilo Stralkowski.
HTC Uhlenhorst: Erstes Testspiel im August
Die Zusammenarbeit mit Wagner hat sich bereits in der Rückrunde ausgezahlt – der HTCU konnte beinahe in jedem Spiel auf alle Akteure zurückgreifen. Dass das Ziel, die Play-offs zu erreichen, verfehlt wurde, lag auch daran, dass die Hypothek aus der Hinrunde zu groß war. Das soll in der Saison 2023/24 nicht passieren.
Weitere Berichte zum Feldhockey in Mülheim
- HTC Uhlenhorst: Stürmerin wechselt zu Rot-Weiss Köln
- Kahlenberger HTC plant nach Coup für die Regionalliga
- 2:0 in Bonn: Damen des HTC Uhlenhorst feiern Klassenerhalt
Entsprechend wichtig ist die Sommervorbereitung. Ab dem 1. August steht auch wieder Training mit dem Schläger auf dem Programm, das erste Testspiel ist für den 12. August gegen Bundesliga-Aufsteiger Gladbacher HTC geplant. Es folgen Partien beim Crefelder HTC (16. August), gegen den Harvestehuder THC (19. August) und das belgische Team Royal Uccle Sports (26. September) sowie die Generalprobe bei Oranje Rood in Eindhoven am 3. September.
Dann sollen auch die Nationalspieler mit dabei sein, für die sich Stralkowski die Nominierung für die Heim-EM in Mönchengladbach (18. bis 27. August) wünscht. „Im Spiel gegen Frankreich werden wir die Jungs auch vor Ort unterstützen“, kündigt er bereits einen Teambuilding-Abend an.
Alec von Schwerin und zwei Neuseeländer verlassen Mülheim
Nicht mehr mit dabei sein wird dann Alec von Schwerin. Der Angreifer verlässt die Uhlenhorster und wechselt zu Absteiger Düsseldorfer HC in die Zweite Liga. Dort erhofft sich der 19-jährige von Schwerin mehr Spielzeiten. „Er hat sich etwas festgefahren gefühlt“, so Stralkowski. Kürzer treten wird zudem Philipp Noertersheuser, der ein Studium bei der Polizei beginnt.
Da die Olympia-Hoffnungen für die beiden Neuseeländer Oliver MacIntyre und Harry Miskimmin geplatzt sind, werden auch sie nicht mehr zum HTCU-Kader gehören, sondern in ihre Heimat zurückkehren und den Fokus dort auf den Beruf legen. „Mit ihnen verlieren wir zwei richtig gute Jungs“, sagt Thilo Stralkowski.
Externe Neuzugänge haben die Mülheimer noch keine zu verkünden, bis zum 1. August bleibt da noch Zeit. Nach seinem Kreuzbandriss absolviert Jan Schiffer derzeit aber schon große Teile des Athletiktrainings und steht vor einer Rückkehr auf das Feld, Jonas Seidemann soll nach seinem Auslandsaufenthalt zurückkehren. Auch Julius Meyer wird – so weit es sein Beruf zulässt – wieder voll mit dabei sein.
Größerer Kader möglich und harte Gruppe für die Uhlenhorster
Mit Blick auf eine Regeländerung, die es den Vereinen künftig erlaubt, 18 statt 17 Spieler für einen Spieltag zu nominieren, sucht Stralkowski auf allen Positionen nach Verstärkungen. „Das Gesamtpaket muss am Ende passen. Wenn wir voll besetzt sind, haben wir einen guten Kader. Wer neu kommt, muss gut genug sein, aber auch finanziell ins Gefüge passen“, erklärt der Trainer. Da haben andere Vereine, wie beispielsweise Rot-Weiss Köln oder der Mannheimer HC sicher Vorteile gegenüber dem Rekordmeister.
Und dass es in der Spielzeit 2023/24 nicht leichter wird ins Viertelfinale einzuziehen, zeigt ein Blick auf die Gruppeneinteilung. In Staffel A streiten sich die Uhlenhorster mit Rot-Weiss Köln, dem Harvestehuder HTC, dem Hamburger Polo Club und dem Berliner HC um die Play-off-Plätze. Aufsteiger SC 80 Frankfurt ist das als am schwächsten einzuschätzende Team. „Wenn wir den Kader so wie in der vergangenen Rückrunde zusammen haben, sind wir selbstbewusst genug um zu sagen, dass wir den Sprung unter die Top vier schaffen. Von ganz oben bis Rang vier ist dann alles möglich“, so Stralkowski.
Die Parallelgruppe mit dem Mannheimer HC, dem Club an der Alster, dem Uhlenhorster HC, dem Crefelder HTC sowie dem TSV Mannheim und Aufsteiger Gladbacher HTC schätzt er schwächer ein. „Wenn alles normal läuft, spielen der TSV und Gladbach um den fünften und sechsten Platz“, so der HTCU-Coach.
HTC Uhlenhorst: Stralkowski findet Penaltyschießen nicht gut
Eine weitere Regeländerung könnte im Saisonverlauf entscheidend werden. So wird es nach einem Unentschieden sofort ein Penaltyschießen geben – der Gewinner bekommt einen extra Punkt. Für die Zuschauer spannend, Stralkowski ist aber nicht begeistert: „Mit zwei Schiedsrichtern und ohne Videobeweis wird es da immer wieder Probleme geben.“
Er konkretisiert: „Der Schiedsrichter muss erkennen, ob es ein Foul gibt, ob der Ball innerhalb von acht Sekunden über der Torlinie war. Wer soll das entscheiden, wenn der Ball noch rollt, während er pfeift? Das ist für die Schiedsrichter einfach nicht zu machen.“ Außerdem stelle sich die Frage, wer die Zeit beim Penaltyschießen nimmt. „Macht das die Heimmannschaft? Oder jemand Neutrales? Ich bin auf die Antworten der Hockeyliga gespannt“, so Stralkowski.
Vor zehn Jahren habe es diese Regelung schon einmal gegeben und „es ging uns allen sehr schnell auf die Nerven“, so der Übungsleiter. Fast alle Bundesligatrainer seien auch jetzt dagegen gewesen, die Liga habe gemeinsam mit den Vereinen aber anders entschieden. „Wir nehmen es jetzt so, wie es kommt“, so Stralkowski.