Mülheim. EM-Titel für zwei jungen Talente des HTC Uhlenhorst. Wie sie das Turnier erlebt haben und welche Ziele sie sich für die Zukunft stecken.
Anfang des Jahres feierten sie beim HTC Uhlenhorst die Weltmeister Lukas Windfeder und Moritz Ludwig. Nun gab es wieder Grund zum Jubeln. Katharina Becker und Maximilian Stahmann haben mit den U18-Nationalteams bei den Europameisterschaften in Krefeld den Titel gewonnen.
Gezittert wurde bis zum Schluss – die Freude war anschließend natürlich umso größer. „Nachdem die Jungs gewonnen hatten, hatten wir keine Lust, Zweiter zu werden. Das war Druck und Motivation zugleich“, blickt Becker auf den Finaltag am vergangenen Wochenende zurück.
Maximilian Stahmann: Im Finale wird bis zum Schluss gezittert
Die Jungs hatten vorgelegt, Belgien in einem spannenden Finale mit 3:2 besiegt. „Am Ende haben wir es nach Hause gezittert“, erinnert sich Maximilian Stahmann an die letzten Minuten des Turniers. 3:1 hatte das deutsche Team geführt, als der Anschlusstreffer fiel, wurden Erinnerungen an das Gruppenspiel wenige Tage zuvor wach. In diesem hatten Stahmann und Co. mit 2:1 geführt und in den Schlussminuten noch zwei Gegentore kassiert. Es war die einzige Niederlage im Turnier, die anderen Spiele gegen Schottland (2:0), Österreich (12:0), Irland (6:0) und Spanien (8:6) gewann Deutschland.
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Im Endspiel brachte die U18 den Vorsprung dann aber über die Zeit. „Wir haben das Gruppenspiel gut analysiert“, so Stahmann, der anders als am Uhlenhorst, wo er im Bundesligateam vornehmlich im Mittelfeld spielt, auf der Außenverteidiger-Position gesetzt war.
Katharina Becker wollte im Penaltyschießen Verantwortung übernehmen
Auch Katharina Becker, im Damen-Bundesligateam auf der Zehnerposition oder im Angriff gesetzt, spielte bei der EM etwas defensiver. Mit ihren Teamkolleginnen marschierte sie durch das Turnier, besiegte Schottland (4:0), Frankreich (5:0), Irland (2:1) und Spanien (2:1). Gegen Belgien hieß es in der Vorrunde 0:0, und das Endspiel endete ebenfalls zunächst torlos. „Wir hatten im Finale viele Chancen und hätten es klar machen können“, so Becker, Tochter von Barcelona-Olympiasieger Andreas Becker.
Das gelang nicht, es ging ins Penaltyschießen. „Ich wollte den ersten schießen, das ging dann aber nicht. Also sollte ich den fünften übernehmen“, so die 18-Jährige. Dazu kam es aber gar nicht mehr – mit 3:2 setzte sich Deutschland durch. „Wir hatten ein bisschen Angst, dass Belgien gewinnt, obwohl sie im Spiel etwas schlechter waren als wir. Sie sind technisch sehr stark und haben eine gute Torhüterin“, so Becker.
Es kam anders – und nach dem Jubel folgte die Ehrenrunde durch das Stadion. „Es war cool, mit Eltern und Freunden abzuklatschen. Auf dem Feld blendet man aus, wer alles da ist. Erst auf dem Treppchen realisiert man es dann so richtig“, so Katharina Becker.
Die beiden Uhlenhorster gehören immer zur Startelf
Sowohl sie, als auch der 17-jährige Maximilian Stahmann gehörten bei dem Turnier stets zur Startelf, brachten Bundesligaerfahrung in das junge Team. „Auf dem Platz merkt man schon einen Unterschied, wer Bundesligaerfahrung hat und wer nicht. Ich habe erwachsener gespielt“, so Maximilian Stahmann.
Der größte Unterschied sei für ihn gewesen, dass weniger Ideen aus der Mannschaft selbst gekommen seien. „Den Großteil haben die Trainer gemacht, da fehlt einfach noch die Erfahrung, die wir am Uhlenhorst mit den A-Kader-Spielern haben“, so Stahmann. Katharina Becker stellte derweil fest, dass die U18-Nationalmannschaft viel freier gespielt habe. „Am Uhlenhorst haben wir ein klares System. nach dem wir spielen, zudem mehrere Generationen an Spielerinnen, die verschiedene Stile spielen“, so Becker.
Große Unterstützung vom ganzen Verein
Egal wie – das, was sie sich mit der U18 vorgenommen hatten, ging auf. Mit Goldmedaillen kamen beide aus Krefeld zurück, dazu mit vielen Eindrücken vom Turnier. „Unsere erste Damenmannschaft hatte zugeschaut, viele andere vom Uhlenhorst auch. Ich habe gespürt, dass der Club hinter mir steht. Das macht es einfacher, das zu wuppen“, schwärmt Katharina Becker von der Unterstützung aus Mülheim.
Maximilian Stahmann war sich zudem schon vor dem Turnier sicher: „Es liegt an uns, ob wir gewinnen oder nicht. Die zwei späten Gegentor gegen Belgien in Vorrunde waren dann der Wachrüttler.“
Uhlenhorst-Talente wollen sich für die U21 empfehlen
Für die beiden Teenager schließt sich mit dem EM-Titel auch das Kapitel U18-Nationalmannschaft, ab sofort wollen sie sich für die U21 empfehlen. Und natürlich am Uhlenhorst erfolgreich sein.
„Mit den Damen ins Viertelfinale zu kommen, wäre schon ein Traum“, sagt Katharina Becker. Maximilian Stahmann greift gar noch eine Etage höher: „Ich will den größtmöglichen Erfolg. Deutscher Meister werden mit dem Uhlenhorst.“ Schon in wenigen Wochen startet die neue Saison – mit dem Erfolg aus Krefeld im Rücken können die beiden Talente diese Ziele dann angehen. Damit es auch am Uhlenhorst wieder was zu feiern gibt.