Kamp-Lintfort. Der für den Sommer bei Fußball-Landesligist Fichte Lintfort geplante Trainer-Wechsel ist schon vollzogen. Das liegt auch an der Corona-Pandemie.

Vergangene Woche noch hatten sie bei Fichte Lintfort so etwas wie Fußball im Visier: Training unter Corona-Regeln in Kleingruppen und mit Ball. „Wir müssen“, so sagte da Coach Volker Hohmann, „präpariert sein, sollte die Saison tatsächlich noch einmal aufgenommen werden.“ Wird sie aber mit großer Sicherheit wegen Corona nicht. Den Abstiegskampf in der Landesliga wird Fichte ein zweites Mal ohne sportliche Herausforderung gewinnen. Den winzigen Funken Resthoffnung hat Volker Hohmann am Wochenende für sich selber ausgeblasen. „Ich bin ab sofort nicht mehr Trainer bei Fichte – auch aufgrund der Pandemie-Situation“, so erklärte es Hohmann gegenüber der Redaktion. Thorsten Schikofsky, der ja ohnehin ab 1. Juli als neuer Cheftrainer in Lintfort auserkoren war, übernimmt damit wenige Tage vor Ostern die Verantwortung.

Seine erste Amtshandlung war wegen der steigenden Corona-Fallzahlen und der Beschlüsse seitens der Bundesregierung nachvollziehbar: Das Training in Gruppen wird ausgesetzt, die Kicker müssen sich erneut individuell fit halten.

Bei Fichte Lintfort ging Georg Mewes zuerst

Für Volker Hohmann endet bei Fichte nur wenige Wochen nach dem Abschied von Sportleiter und Freund Georg Mewes ein unliebsames Fußball-Kapitel. „Es war eine meiner schlechteren Entscheidungen im Leben, bei Fichte Lintfort zugesagt zu haben“, so bilanziert Hohmann. Im Sommer 2020 sah indes alles noch hoffnungsfroh aus, weil die Lintforter Mannschaft mit einigen neuen und zurückgekehrten Oberliga-Akteuren verstärkt, frisch und ambitioniert wirkte.

Doch die Truppe war nicht in der Lage, Hohmanns anspruchsvolles Training und seine taktischen Ideen sonntags auf dem Rasen in Erfolge umzumünzen. Ein gewichtiger Faktor auf dem von Meinungsverschiedenheiten gepflasterten Weg zur Trennung war der Streit mit den Angreifern Florian Ortstadt und Gabriel Derikx beim 4:0-Heimsieg über den Tabellenletzten RSV Praest.

Nikola Serra (r.), hier gegen den Scherpenberger Danilo Gazija, verlässt Fichte Lintfort, ist aber verletzt.
Nikola Serra (r.), hier gegen den Scherpenberger Danilo Gazija, verlässt Fichte Lintfort, ist aber verletzt. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Roitzheim und Serra wohl zur GSG Duisburg

Beide Spieler zeigten sich nach ihren Auswechslungen dem Trainer gegenüber reichlich unwirsch. Ortstadt stellte gar die Er-oder-ich-Frage und wechselte nach einer negativen Antwort von Klubchef Gerd Wahle im Oktober zu Ligakonkurrent SV Hönnepel-Niedermörmter. Derikx zog im Winter nach. Beide kehren nun mit der Trennung von Trainer Hohmann an die Franzstraße zurück. In der Hoffnung, dass es für sie unter dem neuen Trainer Thorsten Schikofsky besser laufen möge.

Wo es nun für Volker Hohmann hingeht, ist noch ungewiss. Der Oberhausener wird nach eigener Aussage wieder mit Trainer Markus Kowalczyk zusammenarbeiten. Beide lenkten noch vor zwei Jahren den FSV Duisburg in der Fußball-Oberliga.

Hermsen sucht offenbar neuen Verein

Im Fichte-Kader für die neue Saison stehen auch noch Veränderungen an. Nach Spielmacher Hilal Ali Khan dürfte in Außenverteidiger Nils Hermsen ein zweiter oberliga-tauglicher Spieler den Verein verlassen. Dazu wechseln Cedric Roitzheim und Nikola Serra offenbar zur GSG Duisburg in die Bezirksliga.

Mittelfeldspieler Roitzheim konnte aufgrund eines Kreuzbandrisses in dieser Saison kein Pflichtspiel für Fichte bestreiten. Angreifer Serra muss wohl aufgrund massiver Probleme im Sprunggelenk bis auf Weiteres pausieren.