Kamp-Lintfort. Bei Fußball-Landesligist TuS Fichte Lintfort gibt es trotz des 4:0-Heimerfolgs über den RSV Praest nicht nur Eitel Sonnenschein.

Da tütete Fußball-Landesligist TuS Fichte Lintfort nach dem enttäuschenden Saisonstart einen erst nach der Pause verdienten 4:0 (1:0)-Heimsieg über Aufsteiger RSV Praest ein – und doch gab es am Rande des zweiten Heimspiels eine durchaus notierenswerte Frust-Komponente. Trainer Volker Hohmann holte in der zweiten Halbzeit beim Stand von 2:0 erst den aktuell formschwachen Volker Ortstadt vom Feld, dann Außenstürmer Gabriel Derikx, der sich bei einem Innenpfostentreffer vergeblich um sein erstes Saisontor in der Landesliga mühte.

„Wir haben richtig gewechselt“

Den beiden Freunden passte das nicht. An der Bank gab es offenbar Patzigkeiten gegen den Cheftrainer. Gefolgt vom vorzeitigen Gang in die Kabine. Coach Hohmann enthielt sich ob des wenig mannschaftsdienlichen Verhaltens seiner Startelfspieler eines Kommentars. „Wir haben in der zweiten Halbzeit besser gespielt, richtig ausgewechselt und auch verdient gewonnen“, stellt der Trainer schlicht fest.

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Da mochte niemand widersprechen. Der eingewechselte Alen Brajic hatte 2:0-Schütze Robin von Radecke mustergültig bedient (68.). Dazu netzte zweimal der ebenso eingewechselte Julian Thiel ein. Einmal mit der Brust nach einer klasse Flanke von Shawn Rume (75.), dann im Solo trocken und entschlossen per Flachschuss (90.).

Nach Halbzeit eins war mit einem letztlichen 4:0 nicht unbedingt zu rechnen. Die neu formierte Fichte-Defensive mit Baris Özcelik für Alexander Lenders in der Innenverteidigung, Shawn Rume und Nils Hermsen auf den Außenposition sowie Marvin Ehis auf der Sechser-Position stand, bis auf eine Ausnahme, recht gut. Dafür taten sich die Lintforter gegen einen gut organisierten, tief in der 4-4-2-Formation stehenden Gegner aber ungemein schwer.

Nikola Serra erlöst Fichte Lintfort

Die Gastgeber konnten von Glück reden, dass Torhüter Marian Gbur die Topchance der Gäste bei 0:0 in der 39. Minute durch Rene Groes wagemutig in einer Eins-gegen-eins-Situation entschärfte. Und Fichte hatte auch Fortune, dass fast im Gegenzug Nikola Serra, der vorn für Tim Konrad starten durfte, zur Führung nach einem feinen Zuspiel von Robin von Radecke vollstreckte – aus abseitsverdächtiger Position allerdings (40.).

Nach der Pause bewegte Fichte den Gegner dann deutlich besser. So, wie von Trainer Hohmann einige Male auch lauthals gefordert. Sobald ein schnelles Zuspiel über die Außenposition einen Abnehmer fand, gerieten die Emmericher Gäste umgehend ins Schwimmen. Wäre da nicht der Disput an der Fichte-Ersatzbank gewesen, über der Franzstraße hätte wirklich mal Eitel Sonnenschein geherrscht.

So haben sie gespielt:

Fichte Lintfort: Gbur - Hermsen, Leslie Rume, Özcelik, Shawn Rume (80. Ramirez Morano) - Derikx (73. Ruiz-Combo), Ehis, Khan, von Radecke - Serra (58. Brajic), Ortstadt (68. Thiel).