Moers. Trotz Coronavirus wird im Amateurfußball schon auf die neue Saison hingearbeitet. Personell tut sich was bei Fußball-Landesligist SV Scherpenberg.

Das Coronavirus hat auch die starke Serie des SV Scherpenberg ausgebremst. Fünf Siege mit 20:6 Treffern hatte der Fußball-Landesligist zuletzt eingesammelt, vier Erfolge am Stück davon unter der Regie des neuen Cheftrainers Ralf Gemmer. Der Hamborner war in der Winterpause als Coach ins Wäldchen geholt worden, versehen mit einem Vertrag lediglich für die Rückrunde. Die schnellen Erfolge und eine deutlich bessere Stimmung im Team sorgten jedoch zügig dafür, dass Gemmer und seine beiden Co-Trainer Michael Balke und Deniz Günes auch in der Spielzeit 2020/21 beim SV Scherpenberg an der Seitenlinie agieren werden.

Terwiels neues Ziel ist unbekannt

„Uns freut natürlich das Vertrauen, das uns Sportleiter Kay Bartkowiak mit der Verlängerung entgegenbringt. Wir werden auch in Zeiten der Zwangspause nun auf die neue Saison hinarbeiten“, versichert Gemmer. Sein erster Ansprechpartner dafür war Kapitän Dennis Terwiel (32). Der in der Oberliga erfahrene Mittelfeldspieler, der unter Gemmer die Position als Sechser mit jener des Zehners getauscht hat, wird jedoch den Tabellenvierten unerwartet verlassen. „Er will etwas kürzertreten“, sagt Trainer Gemmer. Das sportliche Ziel von Terwiel ist noch nicht bekannt.

Sein stellvertretender Kapitän Nico Frömmgen (26) wird indes bei den Scherpenbergern bleiben. Auch Torjäger Maximilian Stellmach (21 Spiele, 14 Tore) hat seine Zusage bereits gegeben. Dazu bleiben Torhüter Tobias Prigge, Innenverteidiger Damian Raczka, Außenbahnspieler Danilo Gazija sowie der neue Angreifer Benedikt Thülig.

Derzeit macht sich Trainer Gemmer natürlich auch darüber Gedanken, wo sein Team eine Verstärkung braucht. Gerade auf den Außenpositionen sieht er offensiv wie defensiv einen gewissen Bedarf, muss aber bei aller Strategie auch auf die Finanzen achten. „Da müssen wir ein wenig kürzertreten, trotzdem bleibt der Grundrahmen gut, da kann ich nicht meckern“, betont der Trainer.

Gemmer sucht für die Außenpositionen

Mit Emre Camdali und Almir Sogolj stehen zwei Mittelstürmer der klassischen Art schon im Kader, auf der linken Seite ist Maximilian Stellmach, der unter Gemmer zuletzt acht Treffer in vier Pflichtspielen erzielt hatte, gesetzt. Hier scheint zumindest mal auf der rechten Seite Bedarf.

Defensiv sieht Gemmer auf beiden Seiten leichte Defizite. Links agiert der schnelle Emre Terzi aktuell ohne Konkurrenz, auf der rechten Seite ist mit Nico Frömmgen meist ein gelernter Innenverteidiger unterwegs. „Sobald hier jemand ausfällt, bekommen wir Probleme“, hebt Trainer Gemmer hervor.

Immerhin dürfte er im Sommer in Lars Hoffmeister eine frische Alternative zurück im Kader begrüßen. Das 19-jährige Talent sollte sich dann von den Folgen eines Kreuzbandrisses erholt haben.

Bougjdi könnte zurückkehren

Gemmer würde gern auch im zentralen Mittelfeld mindestens eine Alternative zu seiner Stammformation schaffen. Kapitän Dennis Terwiel läuft derzeit mit den beiden Sechsern Ibrahim Üzüm und Dennis Agostino auf. Ob es da realistisch ist, über eine Rückkehr von El-Houcine Bougjdi nachzudenken? Der 34-jährige Spielmacher mit Regionalliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim KFC Uerdingen wird Ligakonkurrent Fichte Lintfort nach nur einem Jahr verlassen. Von 2016 bis 2019 war Bougjdi drei Saisons im Wäldchen aktiv, half tatkräftig beim Aufstieg in die Landesliga 2017 mit.

Die Zielsetzung für den aktuellen Tabellenvierten bleibt angesichts der unklaren Situation um die unterbrochene Saison ein wenig schwammig. „Eigentlich“, so hatte es jüngst Torjäger Maximilian Stellmach nach dem 2:1-Auswärtssieg in Rhede betont, „müssten wir aufgrund unseres Spielvermögens ein Kandidat für die ersten sechs Teams in der Tabelle sein.“

Übrigens: Trainiert wird bei den Scherpenbergern wegen des Coronavirus’ derzeit nicht. Die Kicker absolvieren individuelle Laufprogramme, wie sie auch im Vorfeld einer Sommer-Vorbereitung bewältigt werden. „Wir müssen einfach die Grundfitness aufrechterhalten – auch wenn ich glaube, dass wir die Saison ab Ende April nicht zu Ende spielen können“, betont Trainer Gemmer.