Essen. Dritter Sieg in Serie für Schwarz-Weiß Essen. Im Lokalduell dominiert der ETB zu Beginn und darf einen Doppelpacker feiern. SFN-Fehlstart ist perfekt.
- ETB Schwarz-Weiß Essen gewann das Oberliga-Derby gegen die Sportfreunde Niederwenigern mit 2:0 dank eines Doppelpacks von Umut Yildiz.
- Das Team dominierte die erste Halbzeit, ließ aber nach dem zweiten Treffer nach, sodass Niederwenigern besser ins Spiel fand, ohne jedoch den Rückstand aufzuholen.
- Trotz einer taktischen Umstellung in der zweiten Halbzeit von Niederwenigern blieb Essen insgesamt überlegen und sicherte den dritten Sieg in Folge.
Umut Yildiz sprintete Richtung Eckfahne, breitete die Arme aus. Seine Teamkollegen vom ETB Schwarz-Weiß folgten ihm, bejubelten den frühen Führungstreffer. Im Hintergrund ragten die Bäume in die Höhe, die den Glück Auf Sportplatz umranden. Erst sechs Minuten waren zu diesem Zeitpunkt im Heimspiel der Sportfreunde Niederwenigern gespielt, als die Gäste im ersten direkten Oberliga-Lokalduell seit drei Jahren erstmals knipsten.
Schon am Mittwoch geht es mit einem Heimspiel weiter für den ETB SW Essen
Niko Bosnjak hatte von der rechten Seite geflankt, Felix Geisler den Ball clever abgelegt und Yildiz direkt abgeschlossen zum 1:0 (6.) – ein Treffer mit Symbolcharakter für die erste halbe Stunde, in der die Schwarz-Weißen dominierten und an dessen Ende Yildiz die nächste Bude nachlegte. Das 2:0 (2:0) bedeutete bereits den Endstand – und den dritten ETB-Pflichtspielsieg in Folge.
„In der Englischen Woche müssen wir unser letztes Heimspiel vergessen machen“, blickte Trainer Damian Apfeld gleich nach vorne. „In den beiden Heimspielen, die jetzt kommen, wollen wir versuchen, die maximale Punktzahl zu holen. Dann sieht die Welt auch schon wieder besser aus als noch vor ein paar Wochen.“ Nach der 2:3-Heimblamage gegen Aufsteiger SV Biemenhorst Ende August empfangen die Essener am Mittwoch (19.30 Uhr) den FC Büderich und am Sonntag (15 Uhr) Union Nettetal am Uhlenkrug.
Sportfreunde Niederwenigern werden zwischenzeitlich in der eigenen Hälfte eingeschnürt
Die Sportfreunde warten nach dem Fehlstart (ein Punkt aus fünf Spielen) vor dem Duell beim VfB Homberg (So., 15 Uhr) weiterhin auf den ersten Dreier. „Wir wussten, wie schwer die Oberliga wird. Wir wissen aber auch, dass wir uns weiterentwickeln“, sagte Marcel Kraushaar, Trainer des Aufsteigers und Schlusslichts. „Ich finde, dass wir gerade nach und nach kleine Schritte machen.“
Die erste halbe Stunde gegen den ETB gehörte allerdings nicht dazu: Die Schwarz-Weißen schnürten Niederwenigern gleich ein, hatten deutlich mehr Ballbesitz. Bis auf Yildiz‘ Führungstor sprangen dabei allerdings nicht allzu viele Chancen heraus. „Wir hatten dann zwar eine sehr, sehr große Kontrolle. Ich hätte mir in der guten Phase aber gewünscht, dass wir noch mehr Torchancen kreieren und zielstrebiger sind“, analysierte Apfeld.
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Als Almedin Gusic im Gegenzug nach einem Abschluss von Niederwenigerns Marc Rapka von der Grundlinie flankte, Geisler den Ball in der Mitte verpasste, standen Yildiz und Bosnjak am langen Pfosten frei und sich zunächst selbst im Weg. Yildiz aber drückte den Ball letztlich durch die Beine von SFN-Keeper Yannick Ruhs über die Linie (30.). „HaHoHe - super ETB“, schallte von beiden Seiten über den Kunstrasen.
Die Endphase der ersten Hälfte gefällt ETB-Trainer Apfeld gar nicht
„Der ETB hat uns zeitweise schon sehr beherrscht und verdient die Tore gemacht. Trotzdem waren die Tore in der Herangehensweise und der Verteidigung viel zu einfach“, analysierte Kraushaar. Danach durften die Gastgeber aber erstmal durchatmen – weil der bis dahin effektive ETB, der allerdings über Yildiz noch eine Riesenkonterchance ungenutzt ließ (37.), in Passivität verfiel und weil die Sportfreunde sich in die Partie hineinkämpften.
„Wir haben schlecht aufgehört in der ersten Halbzeit“, haderte Apfeld. Nach dem zweiten Tor habe in sehr, sehr vielen Situationen die Spannung gefehlt, was die Schwarz-Weißen nach dem Wiederanpfiff auch nicht gleich abstellen konnten. Dabei sei die ETB-Marschroute gewesen, auf das dritte Tor zu gehen und dann einen Gang herauszunehmen, um Kräfte für die beiden Heimspiele sparen zu können, so Apfeld.
Der Plan? Ging nur teilweise auf, weil Niederwenigern in der Pause die Grundordnung von 4-1-4-1 auf 4-1-3-2 änderte. „Um den Spielaufbau des ETB ein bisschen mehr stören zu können“, erklärte Kraushaar. „Ich finde, das hat auch gut geklappt. Wir haben in Summe dann auch deutlich weniger zugelassen.“ Die Schwarz-Weißen konzentrierten sich auf ihr Defensivverhalten und übernahmen erst nach knapp einer Stunde wieder komplett die Kontrolle – nach einer deutlichen Ansage von Apfeld von der Seitenlinie. „Hey, spielt doch mal einen Ball von A nach B“, rief der ETB-Coach auf den Kunstrasen.
Danach wachten die Gäste wieder auf: Guiliano Zimmerling steckte durch auf den eingewechselten Nabil El-Hany, Ruhs aber war zur Stelle und entschärfte auch den zweiten Versuch von Zimmerling – eine Klassetat des Niederweniger Schlussmanns (67.), die gleichzeitig die letzte gefährliche Toraktion des Spiels war. „Dann“, meinte Apfeld, „war es ordentlich. So hätte ich es mir komplett über die 90 Minuten gewünscht.“
Sportfreunde Niederwenigern – ETB Schwarz-Weiß 0:2 (0:2).
- SFN: Ruhs – Nissen, Enz, Renneberg, Machtemes (86. van Kleef), Barrera (46. Schurig), Lümmer, Gerhardt, Rapka, Schevan Rascho (71. Dorka (77. Sekvan Rascho)), Schumacher (81. Golz).
- ETB: Valentine – Corsten (86. Poznanski), C. Stöhr, Lach, Bachmann – Lucas, Gusic, Zimmerling (83. Allouche) – Yildiz (74. Korytowski), Geisler (65. El-Hany), Bosnjak (77. Bugenhagen).
- Tore: 0:1/0:2 Yildiz (6./30.).
- Zuschauer: 250.
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