Mülheim. Eine dramatische Phase führt zur Wende im Oberliga-Spiel. Mülheims Trainer lobt den Torschützen. Bei dem passt das Wort: ausgerechnet.
- Der TVD Velbert träumte gegen den Mülheimer FC 97 bis kurz vor Schluss von einem wichtigen Sieg, verlor jedoch in einer dramatischen Schlussphase 1:3.
- Mülheim erzielte innerhalb von sieben Minuten drei Tore, während Velberts Anschlusstreffer zum 3:2 zu spät kam.
- MFC-Trainer Ahmet Inal lobte den Kampfgeist seiner Mannschaft, während TVD-Coach Hakan Yalcinkaya mit den vergebenen Chancen haderte und die Niederlage als Teil eines Lernprozesses für sein junges Team bezeichnete.
Gute zwölf Minuten vor dem Ende der Partie beim Mülheimer FC 97 durfte der TVD Velbert von einem ganz wichtigen Sieg in der Oberliga Niederrhein träumen. Sechs Minuten später lagen die Gäste im Ruhrstadion mit 1:3 zurück. Der Anschlusstreffer zum 3:2 (0:0)-Endstand für die Hausherren in der Nachspielzeit kam aus Velberter Sicht zu spät.
„Ich wusste, dass wir zurückkommen können, aber dass wir gleich so viele Tore hintereinander machen, war natürlich schon überraschend“, meinte MFC-Trainer Ahmet Inal nach dem furiosen Ende seiner Mannschaft. Der Mülheimer Coach ergänzte: „Das war vielleicht nicht der schönste Sieg, aber vielleicht könnte es einer der wichtigsten sein gegen einen direkten Konkurrenten.“
Die Gegentore des TVD Velbert sind für Trainer Yalcinkaya unerklärlich
Währenddessen haderte sein Trainerkollege Hakan Yalcinkaya mit vergebenen Big Points. „Wir hätten hier nie und nimmer verlieren dürfen“, meinte der TVD-Coach, zumal seine Mannschaft nach einer eher schwachen ersten halben Stunde immer besser in die Partie gekommen war.
„Bis zum Ausgleich waren wir sehr gut im Spiel, haben wenig zugelassen und gut verteidigt. Aus unerklärlichen Gründen haben wir dann dreimal nicht aufgepasst“, ärgerte sich Yalcinkaya, „weil es eigentlich gar keinen Grund dafür gab“.
Erst traf der kurz zuvor eingewechselte Lorik Rama zum Ausgleich, dann drückte ausgerechnet Robert Molango, der vor der Saison eigentlich nach Velbert gewechselt war, nur um dann doch nach Mülheim zurückzukehren, den Ball zur Führung über die Linie, ehe Cem Sabanci mit dem 3:1 alles klar machte. All das zwischen der 78. und 85. Minute. „Wir hatten ja auch vorher schon sehr, sehr viele Torchancen, auch klare Dinger und haben uns irgendwann belohnt“, meinte Ahmet Inal, der sich gerne ein „entspanntes 2:0“ gewünscht hätte.
Doch seine Mannschaft ließ schon in der ersten Halbzeit trotz anfänglicher Überlegenheit mehrere klare Chancen liegen. „Das ist unser Problem, dass wir wieder fünf oder sechs Chancen brauchen und am Ende der Halbzeit keins machen“, so Inal.
Mülheimer FC: Trainer Inal lobt Anil Yildirim
Stattdessen wurde Velbert zum Ende der ersten Hälfte besser und rettete das auch in den zweiten Durchgang – mit dem Höhepunkt durch den Treffer von Keita Taguchi. „Da spielst du gegen eine defensive Mannschaft und dann führt die auch noch“, haderte Inal über diesen Zwischenstand.
Er hatte darauf im Vorfeld schon mit einer sehr offensiven Aufstellung reagiert. Robert Molango und Anil Yildirim spielten nicht nur gemeinsam ganz vorne, dazu kamen auch noch Cem Sabanci und Alwin Weber. „Ich fand uns zuletzt ein bisschen zu harmlos. Anil hat sich mit seinem Tor wieder reingespielt und hat einfach einen Torinstinkt, Alwin ist ein super Zocker und Robert ist ein ganz anderer Spieler als letzte Saison“, begründete Inal diese mutige Herangehensweise.
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In der Schlussphase machte sie sich bezahlt – auch weil diesmal die Einwechselspieler zündeten. „Es freut mich, dass diejenigen, die reingekommen sind, richtig Feuer reingebracht haben“, meinte Inal.
Für Hakan Yalcinkaya gehören solche Niederlagen auch zum Lernprozess. „Wir haben mit die jüngste Mannschaft, da gehört es auch mit dazu, etwas Lehrgeld zu bezahlen.“
Mülheimer FC 97 – TVD Velbert 3:2 (0:0)
- Tore: 0:1 Taguchi (59.), 1:1 Rama (78.), 2:1 Molango (81.), 3:1 Sabanci (85.), 3:2 Mumcu (90.+4)
- MFC: T. Isik – Anadol (64. Sat), Kayaoglu, Maluze, Dalyanoglu – Beira (75. Y. Isik), Uzun – Sabanci – Weber (55. Hotta), Molango, Yildirim (75. Rama)
- TVD: Offhaus – Jaworek, Kubina, Omayrat – Britscho, Fazlija, Taguchi (73. Osmani), Seker – Demirci – Linnig (67. Mumcu), Okkert (86. Bel-Mustapha)
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